Fußball

Lieberknecht fehlt wohl länger Darmstadt-Coach lässt Heimspiel für kranke Ehefrau aus

Lieberknecht ist seit 2021 für die Lilien verantwortlich, stieg in der Vorsaison mit ihnen in die Bundesliga auf.

Lieberknecht ist seit 2021 für die Lilien verantwortlich, stieg in der Vorsaison mit ihnen in die Bundesliga auf.

(Foto: IMAGO/Eibner)

Einen Draht zu Co-Trainer Ovid Hajou und zur Mannschaft soll es zwar geben, Torsten Lieberknechts Stammplatz an der Seitenlinie aber bleibt leer. Der Trainer des SV Darmstadt 98 betreut seine Bundesliga-Fußballer von zu Hause aus. Dort kümmert er sich um seine Frau, die einen Schlaganfall erlitten hat.

Tägliche Videokonferenzen mit seinem Trainerstab, abendliche Analyse der Übungseinheiten am heimischen Laptop - und beim Spiel soll es natürlich auch Kontakt geben: So ganz kann Torsten Lieberknecht dann doch nicht von seinem SV Darmstadt 98 lassen. Allerdings spielt der knifflige sportliche Klassenkampf seiner Lilien derzeit nur eine Nebenrolle für den 50-Jährigen, die Aufmerksamkeit gilt im Hause Lieberknecht seiner erkrankten Frau Simone.

Denn die erlitt zu Wochenbeginn einen Schlaganfall. Sie befinde sich laut Klubsprecher Jan Bergholz zwar "auf dem Weg der Besserung" und habe das Krankenhaus mittlerweile verlassen - doch Lieberknecht wird das Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) verpassen. Der Chefcoach der Hessen wird daheim von seiner Familie gebraucht, kümmert sich fürsorglich um seine Simone. Das Derby im Tabellenkeller verkommt zur Nebensache.

Gänzlich müssen die Darmstädter allerdings nicht auf die Expertise ihres Aufstiegstrainers verzichten. "Ich habe gar nichts allein gemacht. Ich mache keinen Interims-Alleingang", sagte sein Vertreter Ovid Hanjou energisch: "Ich bin im täglichen Austausch mit Torsten. Wir haben Videokonferenzen gemacht, haben die Analyse wie in jeder Woche gemacht - nichts anderes. Er war zugeschaltet, hat normal teilgenommen und bei allen Entscheidungen mitgewirkt wie immer."

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Auch während der Partie soll es einen heißen Draht geben, nur die Strategie ist noch nicht ausgearbeitet. "Müssen wir mal schauen, wie wir den Kontakt aufrechterhalten. Das ist noch nicht im Detail besprochen", sagte der eigentliche Co-Trainer weiter. Auch der Gegner aus Mainz zeigte sich "emotional" und "mitfühlend" mit Lieberknecht, der im Vorjahr ukrainische Flüchtlinge in seinem Haus aufgenommen hatte. "Alles Gute und eine rasche Genesung", wünschte 05-Trainer Jan Siewert.

Lieberknechts Auszeit dürfte dabei keine einmalige Sache sein. "Es ist davon auszugehen, dass Torsten auch in der kommenden Woche nicht vor Ort sein wird", erklärte Bergholz. Der Familienmensch wird sich daheim sicher alle Zeit nehmen, die nötig ist.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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