Highlight-Videos deutscher Klubs Bundesliga-Trio rast trotz Becherwürfen durch Europa
10.11.2023, 09:58 Uhr
Florian Wirtz und Victor Boniface bilden das womögliche beste Offensivduo in Europa.
(Foto: IMAGO/Sven Simon)
Drei Spiele, drei Siege. Der Donnerstag in der Europa League und Conference League hätte für die Bundesliga-Vertreter nicht besser laufen können. Nur ein Becherwurf trübt die Freude der Frankfurt, ungebremst hingegen der Jubel in Freiburg und auch bei Bayer Leverkusen, dem Top-Klub der bisherigen Saison.
Die Spieler des SC Freiburg genossen auf der Tribüne das Bad in der Menge, die Fans feierten Trainer Christian Streich mit Sprechchören als "besten Mann": Der höchste Europapokalsieg der Vereinsgeschichte war nach komplizierten Wochen Balsam auf die Freiburger Fußball-Seele. "Ein großes Kompliment an die Mannschaft", sagte Kapitän Vincenzo Grifo bei RTL, "dieses Lob von den Fans hat sie sich absolut verdient."
Mit dem 5:0 (1:0) gegen den serbischen Vizemeister TSC Backa Topola haben die Breisgauer die K.o.-Runde in der Europa League fest im Visier, Platz drei in der Gruppe und zumindest die Teilnahme an der Conference League nach dem Jahreswechsel sind schon gesichert. Bereits mit einem Remis gegen Olympiakos Piräus am 30. November kann der Sport-Club wie im Vorjahr die K.o.-Runde in der Europa League klarmachen.
"Wir haben eines unserer Topspiele in dieser Saison gemacht, waren sehr griffig", sagte Grifo, und auch Streich war zufrieden. "Die Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel gemacht", lobte der Trainer. Und doch wollte Streich nicht zu überschwänglich werden. "Wichtig ist jetzt am Sonntag die Bundesliga", sagte Streich, dann steht Freiburg das schwierige Auswärtsspiel bei RB Leipzig (19.30 Uhr/DAZN und im Liveticker auf ntv.de) bevor: "Wir müssen schauen, dass wir in der Bundesliga hinten wegbleiben." Denn anders als in Europa läuft es für die Breisgauer in der Liga noch nicht nach Wunsch.
Besonders die defensive Stabilität ließ zuletzt zu wünschen übrig, in den vergangenen vier Bundesligaspielen gab es neun Gegentore. Dazu kam das Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal gegen Zweitligist SC Paderborn (1:3), der starke Auftritt gegen Backa Topola machte da Hoffnung auf Besserung. "Die Basis war die Disziplin gegen den Ball", lobte Streich: "Nicht nur von der Abwehr, sondern von der ganzen Mannschaft."
Toppmöller sauer auf eigene Fans
Eintracht Frankfurts Trainer Dino Toppmöller hat unterdessen den Becherwurf in der Conference League gegen einen Spieler von HJK Helsinki verurteilt. "Das war eine absolut unnötige Aktion. Wenn man sieht, welche Farben da gesessen haben, war es vermutlich einer von uns", sagte der 42-Jährige: "Dafür entschuldige ich mich bei dem Spieler und beim gastgebenden Verein."
HJK-Profi Santeri Hostikka war beim Ausführen einer Ecke in der Mitte des ersten Durchgangs von einem Becher aus dem SGE-Block getroffen worden. Der Schiedsrichter setzte die Partie nach einer kurzen Unterbrechung fort. "Ich habe nur im Augenwinkel gesehen, dass etwas geflogen ist. Der Spieler hat sich zum Glück nicht verletzt", sagte Toppmöller.
Ein Sonderlob verteilte der Trainer der Hessen nach dem 1:0 (1:0) im vierten Gruppenspiel und dem Einzug in die K.o.-Runde an Fares Chaibi. "Es ist erstaunlich, wie schnell er sich integriert hat. Er hat das bislang gut gemacht. Wir hoffen, dass er diese Form beibehält", sagte Toppmöller mit Blick auf das Traumtor des 20-Jährigen. Chaibi habe "einen super Abschluss, was er eindrucksvoll bewiesen hat".
Offen blieb dagegen, ob der verletzte Robin Koch im Bundesliga-Auswärtsspiel am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN und im Liveticker auf ntv.de) bei Werder Bremen wieder zur Verfügung steht. Der Abwehrchef, der im Training vor der Abreise nach Helsinki einen Schlag abbekommen hatte, habe am Freitag noch eine MRT-Untersuchung. "Die müssen wir abwarten. Es könnte eng werden bis Sonntag", sagte Toppmöller.
Leverkusen kann nur noch gewinnen
Leverkusens Torheld Victor Boniface lächelte hingegen kurz, dann schleppte sich der Matchwinner schwer atmend vom Platz am Kaspischen Meer. Dank seines späten Elfmeter-Treffers steht Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen vorzeitig in der K.o.-Runde der Europa League - nach einem Kraftakt.
"Im Fußball geht es ums Gewinnen. Wir wissen, dass wir besser spielen müssen und können, aber Qarabag hat es gut gemacht", sagte Mittelfeld-Leader Granit Xhaka nach dem schmeichelhaften 1:0 (0:0) beim aserbaidschanischen Rekordmeister Qarabag Agdam am RTL-Mikrofon. Mit dem vierten Sieg im vierten Vorrundenspiel ist Bayer nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze der Gruppe H zu verdrängen.
Boniface sorgte mit seinem Handelfmeter (90.+4) spät für den 15. Sieg im 16. Pflichtspiel und den bereits elften Dreier in Serie. "Wir sind weit gereist und wollten unseren besten Fußball zeigen. Das hat nicht ganz geklappt. Aber auch so ein Sieg tut richtig gut", sagte Nationalspieler Jonas Hofmann. Leverkusen überwintert das sechste Jahr in Folge international, auch der Gruppensieg und damit das vorzeitige Achtelfinal-Ticket sind der Werkself kaum noch zu nehmen.
Quelle: ntv.de, sue/sid