Fußball

Sorge vor weiterer Eskalation Fußball-Chaoten beschmieren Berliner Mauer

Schon beim Hinspiel ging es nicht konfliktfrei zu.

Schon beim Hinspiel ging es nicht konfliktfrei zu.

(Foto: dpa)

"Wir fordern jeden auf, sich in Berlin gut zu benehmen. Sonst schaden sie dem Klub enorm", so sagte es der Feyenoord-Aufsichtsratsvorsitzende van Bodegom vor dem Conference-League-Spiel gegen den 1. FC Union. Sein Wunsch wird nicht erhört, schon jetzt gibt es Ärger in der Hauptstadt.

Sportlich ist das UEFA-Conference-League-Spiel gegen Feyenoord Rotterdam für den 1. FC Union Berlin sehr brisant. Die Berliner sind Gruppenletzter, haben am Donnerstag (21 Uhr bei RTL+ und im ntv.de-Liveticker) den Ersten aus den Niederlanden zu Gast. Brisant ist es aber auch abseits des Olympiastadions, in dem die Partie ausgetragen wird. Denn offenbar Anhänger des Gästeklubs haben in der Hauptstadt bereits für Unruhe gesorgt: Ein 18 Meter langer "Feyenoord"-Schriftzug prangt an der East Side Gallery.

In der Nacht zu Mittwoch gegen 1.45 Uhr bemerkte ein Sicherheitsmitarbeiter ein vermummtes Duo beim Beschmieren des erhaltenen Teilstücks der Berliner Mauer entlang der Spree, das heute eine Open-Air-Galerie ist. Bestehende Kunst wurde übersprüht. Zwei "niederländische Touristen" im Alter von 21 und 25 Jahren wurden in der Nähe der East Side Gallery von der Polizei festgenommen, sagte ein Polizeisprecher gegenüber ntv.de. Sie hatten Farbe an den Händen, auch Farbdosen wurden beschlagnahmt. Gegen sie wird wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung ermittelt.

"Nicht nur Problemfans"

Für den niederländischen Klub bewahrheiten sich jetzt die Befürchtungen. "Natürlich machen wir uns Sorgen darüber, ob es gutgeht. Wir fordern auch jeden auf, sich in Berlin gut zu benehmen. Sonst schaden sie dem Klub enorm", hatte der Feyenoord-Aufsichtsratsvorsitzende Toon van Bodegom erklärt. Man habe aber "nicht nur Problemfans, sondern auch sehr positive".

Vor zwei Wochen war es in Rotterdam rund um die 1:3-Niederlage des Fußball-Bundesligisten zu Auseinandersetzungen zwischen Fans und der Polizei gekommen. 75 Personen wurden festgenommen. Union beklagte anschließend einen überharten Einsatz der niederländischen Sicherheitskräfte auch gegen Unbeteiligte.

Trotz der schwierigen Lage war das Kontingent für Gästefans in Berlin von 2800 auf 5100 Tickets erhöht worden. Für die Polizei wird die Begleitung des Spiels eine große Aufgabe, sie setzt auf eine strikte Trennung beider Fan-Lager: "Uns ist der Umstand bekannt, welche Fans mitreisen und welche Fans zu erwarten sind. Wir sind gut aufgestellt."

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Man rechne bei der Partie mit einer mittleren vierstelligen Zahl an Fans aus den Niederlanden. Diese sollten per U-Bahn zum Olympiastadion gebracht werden, die Union-Anhänger hingegen möglichst per S-Bahn anreisen, sodass Konfrontationen im Vorfeld durch verschiedene Wege zur Arena vermieden werden können. Über die personelle Stärke der Einsatzkräfte werde man erst am Spieltag informieren.

Union Berlin steht nach bislang nur einem Sieg aus drei Spielen in dem neuen Europacup-Wettbewerb sportlich unter Druck. Trainer Urs Fischer muss sehr wahrscheinlich auf den angeschlagenen Max Kruse verzichten. Der Offensivstar berichtete am Dienstag bei Instagram, dass er noch Spritzen in den Rücken bekommen habe und vermutlich erst am Sonntag wieder in der Bundesliga beim 1. FC Köln spielen könne.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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