Fußball

"Zahlreiche Verletzte" 75 Festnahmen bei Union-Spiel in Rotterdam

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Die 1:3-Niederlage bei Feyenoord Rotterdam rückt für die Fans des 1. FC Union Berlin in den Hintergrund. Zu dramatisch sind die Bilder vom Einlass und die Berichte eines laut Klub "katastrophalen" Einsatzes der niederländischen Polizei. Für 75 Personen endet der Abend in Gewahrsam.

Rund um das Europapokalspiel des 1. FC Union Berlin bei Feyenoord Rotterdam hat es insgesamt 75 Festnahmen gegeben. Das teilte die Polizei in den Niederlanden mit. Demnach habe eine Gruppe von insgesamt 59 Personen vor der Begegnung in der Europa Conference League, die die Berliner mit 1:3 verloren, die Konfrontation mit Feyenoord-Fans gesucht.

Sie standen laut Polizei unter dem Verdacht, "offene Gewalt vorzubereiten", heißt es in einer Mitteilung. Die weiteren 16 Personen werden unter anderem des Vandalismus und des Besitzes von Feuerwerkskörpern verdächtigt.

Zudem berichtete die Polizei von einem Angriff einer "kleinen Gruppe deutscher Rowdys" auf die Beamten. In Folge der Attacke wurde auch ein Polizeihund eingesetzt, der sowohl drei Union-Fans als auch einen Polizisten biss. Die vier Betroffenen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Verletzt wurden zudem ein Polizeipferd mit Reiter, weil sich das Tier durch Feuerwerkskörper erschreckte und fiel.

Union beklagt "katastrophale Einsatzsituation"

Die "Eiserne Hilfe", eine selbsternannte Solidargemeinschaft des FC Union Berlin von Fans für Fans, postete ein Foto von einem Anhänger mit einer Kopfverletzung, die er durch Schläge der Polizei erhalten haben soll. Andreas Lattemann, Vorsitzender von "Eiserne Hilfe", sprach beim Sportinformationsdienst von "gezielten Angriffen auf die Köpfe" seitens der Polizei, mehreren Hundebissen und willkürlichen Festnahmen.

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Mehrere Posts in den sozialen Medien berichteten von brutalem Vorgehen der Polizei und Fotos zeigten mutmaßlich eingepferchte Anhänger in einem abgezäunten Areal am Einlass des berühmten De Kuip. Fans sprachen in sozialen Medien von "einem Käfig vor dem Fantunnel". Die Fan-Gemeinschaft "Eiserne Hilfe" rief Betroffene dazu auf, Gedächtnisprotokolle zu erstellen, um die Vorfälle aufzuklären.

Der Fußball-Bundesligist teilte seinerseits mit, es sei zu chaotischen Szenen vor dem Einlass zum Gästeblock gekommen. Hunderte mitgereister Anhänger hätten vor den Toren des Stadions De Kuip nicht nur über enorm lange Wartezeiten geklagt, sondern auch über einen übertriebenen Polizeieinsatz und willkürliche Festnahmen.

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"Es ist eine aus unserer Sicht katastrophale Einsatzsituation, wenn mehrere Hundert Menschen mit Eintrittskarten bis zur Halbzeitpause nicht im Stadion sind. Dann kann irgendetwas nicht stimmen", sagte Unions Kommunikationschef Christian Arbeit: "Es gibt Bilder von zahlreichen Verletzten von einem offensichtlich sehr harten Polizeieinsatz. Das ist in der Gesamtheit einfach inakzeptabel."

Union kündigte Gespräche sowohl mit den Verantwortlichen von Feyenoord als auch mit der Europäischen Fußball-Union UEFA an. "Wir werden darüber reden müssen, wie so etwas auf europäischem Niveau passieren kann. So ist das nicht hinnehmbar", sagte Arbeit.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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