Fußball

So läuft die Buli-Relegation Horror-Szenarien und Helden-Geschichten

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Steigt der SV Werder Bremen nach einer großen Aufholjagd doch noch ab oder vermasselt der Bundesligist dem 1. FC Heidenheim den ersten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte? Nach dem Hinspiel ist alles offen und vieles vorstellbar. Wir haben einige Ideen, wie das Rückspiel laufen könnte.

Natürlich wird der Altstar das Spiel, das Duell, Auf- und Abstieg, die nähere Zukunft von Werder Bremen und dem 1. FC Heidenheim entscheiden. Seinen Verein vor Glück taumeln lassen und den unglücklichen Gegner ins Tal der Tränen schicken. Relegationsrückspiele sind die Zeit für Helden. Und Heldengeschichten brauchen eine Vorgeschichte. Viel Liebe, Anerkennung, Zuneigung, aber auch ein wenig Scheitern. Echte Helden haben Brüche hinter sich, nicht notwendigerweise körperlich. Aber die Geschichte wird eben umso größer, wenn der gealterte Star nicht aus einem Erfolgslauf kommt, sondern die Sache von der Bank, aus der Krise heraus entscheidet. Das letzte Aufbäumen vielleicht, der große Dienst am Klub des Herzens.

Und weil gerade diese sterile Geister-Saison noch ein bisschen was fürs Herz verdient hat, trifft Marc Schnatterer in seinem 1237. Spiel für den 1. FC Heidenheim spät. Mats Hummels, der Weltmeister, die Legende, adelte den Stürmer, seit 2008 in Heidenheim tätig, zu einem in seinen Sphären. "Schnatterer, legendär", entfuhr es Hummels vergangenes Jahr vor dem legendären 5:4 des FC Bayern über den Zweitligisten im Pokal-Viertelfinale. Da traf Schnatterer natürlich.

Doch in dieser Saison läuft es beim 34-Jährigen nicht rund, seit dem 10. November wartet er auf einen eigenen Treffer, nach dem Restart der Liga war er an keinem Tor direkt beteiligt. "Das sind die Tage, an denen Geschichte geschrieben wird, und davon träumt man doch als Kind", sagte der Bremens Trainer Florian Kohfeldt. Heldengeschichten eben. (ter)

Oder so?

Natürlich wird der Altstar das Spiel, das Duell, Auf- und Abstieg, die nähere Zukunft von Werder Bremen und dem 1. FC Heidenheim entscheiden. Seinen Verein vor Glück taumeln lassen und den unglücklichen Gegner ins Tal der Tränen schicken. Relegationsrückspiele sind die Zeit für Helden. Und Heldengeschichten brauchen eine Vorgeschichte. Am besten eine lange. Und eine entsprechende Karriere noch dazu. Eine zu der es passt, dass sie dank der Relegationsspiele noch einmal eine Verlängerung bekommen hat.

Wer, wenn nicht er, hat eine solche: Claudio Pizarro. Der 41-Jährige, der Champions-League-Sieger ist, sechsmaliger Deutscher Meister, genauso oft DFB-Pokal-Sieger, dazu Klub-Weltmeister und Weltpokalsieger. Nur ein Titel stammt aus seiner langen Zeit bei Werder Bremen, der Pokalsieg der Saison 2008/09. Es wäre also hinter dem Sieg und dem knappen Ausscheiden im Halbfinale des Uefa-Pokals im gleichen Jahr der größte Erfolg der langen gemeinsamen Historie, wenn Werder die Klasse hält.

Erst recht, wenn Pizarro dafür verantwortlich ist. Anders kann es gar nicht laufen: Der Peruaner hält keine 90 Minuten mehr durch, sitzt aber brav auf der Bank und ist bereit für die ganz große Szene in der Schlussphase. Ein Joker für den das Wort Joker erfunden wurde -meist. In dieser Saison hat er bislang weder getroffen, noch ein Tor aufgelegt - doch das hat sich der "Schlawiner" einfach nur für das ultimative Finale seiner großen Karriere aufgespart. Es wäre das i-Tüpfelchen zum Karriereende. Claudio Pizarro, Champions-League-Sieger, sechsmaliger Deutscher Meister, genauso oft DFB-Pokal-Sieger, dazu Klub-Weltmeister und Weltpokalsieger - und Abstiegsverhinderer. (ara)

Wahrscheinlich doch eher so!

Relegationsspiele sind meist zähe Angelegenheiten, das zeigte schon das Hinspiel zwischen Werder und Heidenheim und auch der HSV kann ein Lied davon singen. Bloß nicht den ersten Fehler machen. Der Zweitligist stellte sich am vergangenen Donnerstag hinten rein und gab sich mit Kontersituationen und dem als Erfolg zu verzeichnenden 0:0 zufrieden. Bremen wollte zwar mehr, aber traute sich nicht wirklich und konnte nicht so recht. Ähnlich wird es auch diesmal - Drama bieten dieser Art Partien glücklicherweise dennoch stets genug, schließlich können beide Teams viel gewinnen und verlieren.

Aber entschieden wird das Spiel, in dem beide Mannschaften erstmal damit beschäftigt sind, kein Tor zu kassieren, ziemlich sicher durch eine einzige Situation. Möglicherweise durch einen Zufallstreffer. Der Ball wird über die Linie gestolpert, wenn auf einer Seite doch mal kurz die Nerven versagen. Ein Fehlpass führt zu dem alles entscheidenden Tor. Oder eine Slapstick-Einlage bestimmt, wer am Ende in der Bundesliga spielen darf.

Vielleicht fährt Werder kurz vor Schluss einen einzelnen erfolgreichen Konter, da Heidenheim zu Hause gegen Ende ein wenig offensiver den Sieg erzwingen will. Oder ein simpler Standard entscheidet das Spiel für Heidenheim. Weil beide Teams Vorsicht walten lassen, könnte es auch durchaus zu einem Drama in der Verlängerung kommen. Da wird das zähe Ringen dann zu einem Nerven-Krimi. Oder gibt es gar ein Elfmeterschießen? Dann könnte es doch noch einen Relegations-Helden geben, vielleicht aber eher einen zwischen den Pfosten. (dbe)

Alles Quatsch! So läuft das wirklich

Werder Bremen und der 1. FC Heidenheim lieferten sich im Hinspiel ein Duell auf Augenhöhe. Auf der Augenhöhe sehr kleiner Menschen allerdings. Sportlich kann es im Rückspiel nur besser werden.

Werder Bremen und der 1. FC Heidenheim lieferten sich im Hinspiel ein Duell auf Augenhöhe. Auf der Augenhöhe sehr kleiner Menschen allerdings. Sportlich kann es im Rückspiel nur besser werden.

(Foto: Eibner/Walther/Pool)

"Die ersten 90 Minuten sind immer die schwersten", sagte einst Sir Bobby Robson. Der Satz des ehemaligen englischen Nationaltrainer scheint wie gemacht für diese Relegation. Das Aufregendste am Hinspiel war die Frage, ob das Gewitter über Norddeutschland noch das Stadion erreicht und für eine Spielunterbrechung sorgt. Große Torchancen? Mangelware.

Echtes Risiko schienen weder Bremen noch Heidenheim eingehen zu wollen. Werder aus Sorge davor, erstmals seit 1980 in die Zweitklassigkeit zurückzukehren. Der FCH womöglich aus Respekt, den größten Erfolg der Vereinshistorie zu verspielen und es zu verpassen, sich als 57. Klub "Fußball-Bundesligist" nennen zu dürfen. Dass da ein 0:0 herauskommt? War erwartbar. Auch, weil Werder - vor der Relegation - in dieser Saison zu Hause 15 Tore in 17 Anläufen erzielte. Heidenheim traf in 17 Spielen in der Fremde sogar nur 13-mal, war damit das offensiv harmloseste Auswärtsteam unter den 36 deutschen Profiklubs.

Droht also auch ein Rückspiel, das ähnlich ereignisarm verläuft wie das Hinspiel? Keineswegs. Diesmal gibt's Tore. Werder erzielte außerhalb Bremens beachtliche 27 Tore und hätte in der Auswärtstabelle Europapokal-Chancen gehabt. Heidenheim wäre der Heimtabelle nach direkt aufgestiegen, erzielte 32 Treffer und siegte seit dem Restart auch ohne die eigenen Fans im Rücken in vier Spielen viermal. Ein torloses Unentschieden und damit eine Verlängerung oder gar ein Elfmeterschießen sind daher statistisch unwahrscheinlich. Und wenn im Fußball auf eins Verlass ist, dann doch auf die Statistik. (tsi)

Quelle: ntv.de, ara/ter/dbe/tsi

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