"Paar Sachen ins Auto gepackt" Hummels erinnert sich zum Rekord an seine BVB-Anfänge
08.10.2023, 09:45 Uhr
Mit Schmerzen, aber glücklich: Mats Hummels.
(Foto: IMAGO/Matthias Koch)
Im Jahr 2008 schlägt Mats Hummels erstmals bei Borussia Dortmund auf. Was mit viel Ungewissheit als gerade aussortierter Bayern-Spieler beginnt, entwickelt sich zu einer echten Erfolgsgeschichte. Jetzt ist er der BVB-Profi mit den meisten Siegen. Stolz fährt er zum Comeback beim DFB.
Mats Hummels schaute noch einmal auf seinen bandagierten Oberschenkel, aber der Schmerz nahm ihm nicht den Stolz. 207 Bundesliga-Siege hat der Weltmeister von 2014 mit Borussia Dortmund gefeiert - er ließ als alleinige Nummer eins der Klub-Rangliste nun Michael Zorc hinter sich, eine Ikone des Vereins.
"Das ist eine Sache, die ich nicht erwartet habe, als ich im Januar 2008 ein paar Sachen ins Auto gepackt habe und hier hochgedonnert bin", sagte der Rückkehrer in die Nationalmannschaft im Sky-Interview: "Jetzt stehst du da, 15 Jahre später. Tolle Geschichte." Zorc hatte für seine 206 Siege zudem 463 Spiele gebraucht, für Hummels sind es nun 207 in nur 348.
Der Rekord, das 4:2 (1:2) gegen Union Berlin und die Nationalmannschaftsnominierung nach längerer Pause: Hummels hatte allen Grund, glücklich zu sein. "Jeder wusste, welch großes Ziel das für mich war, wieder in die Nationalmannschaft zu kommen", sagte der 34-Jährige.
"Größte Ehre im Fußball"
Auch sein Oberschenkel wird ihn auf der anstehenden USA-Reise nicht aufhalten, am Montag startet das Team am Flughafen. "Ich habe mir nur den Muskel etwas zugelaufen", berichtete Hummels. Er hatte in der 73. Minute ausgewechselt werden müssen. Trainer Edin Terzic erklärte, die Auswechslung sei aber "keine Vorsichtsmaßnahme" gewesen: "Er hat schon signalisiert, dass er nicht mehr weiterspielen kann. Wir hoffen einfach, dass es nichts Schlimmes ist, er die Reise antreten und zweimal zum Einsatz kommen kann."
Der Weltmeister von 2014 ist erstmals seit mehr als zwei Jahren für die Nationalmannschaft nominiert. "Ich liebe es, für mein Land zu spielen. Das ist die größte Ehre im Fußball." Die Führungsrolle, die ihm der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann wohl zugedacht hat, nehme er auf jeden Fall an, "egal ob ich auf dem Platz stehe oder nicht. Wir haben viele gute Innenverteidiger. Es kann auch sehr gut sein, dass ich nicht immer von Anfang an spiele. Dann werde ich auch die Rolle einnehmen, wie ich es auch hier gemacht habe, als ich sieben, acht, neun Spiele auf der Bank saß."
Sein Ziel sei: "Ich will, dass wir erfolgreich sind. Ich will, dass wir gewinnen. Ich will, dass die deutsche Nationalmannschaft wieder das ist, was sie vor vielen, vielen Jahren war. Eine der besten der Welt. Und ich glaube, dass die Mannschaft gut genug ist, um das wieder zu sein."
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid