Bayern-Star, Initiativen-Gründer Kimmich wohl noch immer nicht geimpft
23.10.2021, 10:33 Uhr
Bayern Münchens Joshua Kimmich steht einer Corona-Impfung offenbar skeptisch gegenüber.
(Foto: Peter Schatz / Pool )
Gemeinsam mit Leon Goretzka ruft er die Kampagne "We kick Corona" ins Leben und setzt sich für Solidarität in der Pandemie ein, doch einem Bericht zufolge ist Joshua Kimmich noch immer nicht geimpft. Sein Cheftrainer Julian Nagelsmann, sowie mehrere Bayern-Spieler zuvor, infizierte sich jüngst.
Sein Cheftrainer Julian Nagelsmann meldete sich am Freitag aus der Küchen-Quarantäne und erklärte, dass er ob seines positiven Corona-Befunds von vor ein paar Tagen "ein bisschen erschrocken" gewesen sei und es sich "nicht erklären" können, schließlich habe er "nichts Verbotenes gemacht". Was sich Joshua Kimmich vom FC Bayern München dabei gedacht haben mag, ist nicht bekannt. Auch dass der Mittelfeldstar eine Gefahr für seinen Coach mit vollständigem Impfschutz dargestellt haben könnte, ist gemutmaßt. Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge ist Kimmich allerdings noch immer nicht gegen das Coronavirus geimpft.
Kimmich, der sich auf Anfrage der Zeitung nicht äußern wollte, soll laut des Berichts einer von fünf Bayern-Profis sein, die sich bisher gegen die Impfung sträuben. Der FC Bayern gab zu dem Thema bisher kein Statement ab. Etwa zehn Prozent aller Bundesligaspieler soll noch nicht geimpft sein.
Besonders bizarr erscheint diese Information, weil der Nationalspieler zusammen mit Mannschaftskollege Leon Goretzka seit Beginn der Pandemie vehement für gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Pandemie-Bekämpfung eintritt. Gemeinsam gründeten die beiden Bayern-Stars die Initiative "We kick Corona". Für die Betroffenen des Coronavirus kamen durch die Aktion bisher über 3,7 Millionen Euro an Spenden zusammen. Goretzka und Kimmich machten mit jeweils einer Million Euro den Anfang. 90 Hilfsprojekte profitierten bereits von der Soforthilfe, unter anderem auch Impfkampagnen. Zahlreiche Profis wie Mats Hummels, Julian Brandt, Leroy Sané oder Julian Draxler schlossen sich der Initiative bereits an.
"Solidarität im Kleinen wie im Großen notwendig"
"Jeder Einzelne von uns kann dafür sorgen, dass sich das Coronavirus nicht weiter ausbreitet", erklärt Kimmich mit seinem Bayern-Kollegen auf der Homepage der Kampagne, "aber nur gemeinsam können wir unseren Teil zur Gesundung der Gesellschaft beitragen." Die Nationalspieler wurden wegen ihrer Kampagne stellvertretend für das Engagement zahlreicher Fußball-Profis in Zeiten der Corona-Krise ausgezeichnet. Der Deutsche Fußball Botschafter e.V. vergab seinen letztjährigen Ehrenpreis an die beiden Initiatoren. Kimmich sagte damals: "Weil die Gesundheit über allem steht, ist jetzt Solidarität im Kleinen wie im Großen notwendig. Jeder kann helfen."
Dass Impfungen am wirkungsvollsten gegen das Coronavirus sind, ist wissenschaftlich unbestritten und gesellschaftlich größtenteils anerkannt. Kimmichs Trainer Nagelsmann sagte dazu nach seiner Infektion: "Wie die Verläufe sind, wenn man nicht geimpft ist, kann man in den Kliniken gerne erfragen. Deswegen plädiere ich dafür und bin nach wie vor der Meinung, dass es gut ist, sich impfen zu lassen, aber werde niemals einen Menschen, der bei gesundem Menschenverstand ist, dazu zwingen."
Nagelsmann, dem es nach eigener Aussage "den Umständen entsprechend gut" geht, reiste nach dem 4:0-Sieg seiner Bayern in der Champions League bei Benfica Lissabon in einem Ambulanzflieger nach München. Bereits im Februar hatte Bayern München auf einen solchen zurückgreifen müssen. Damals musste Nationalspieler Thomas Müller nach einem positiven Corona-Test von der Klub-WM in Katar zurück nach Deutschland transportiert werden. Fotos zeigten Müller, wie er den Flieger in einem weißen Schutzanzug verließ. Der Einsatz war von SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach kritisiert worden. Er verwies auf die Sonderrolle des Fußballs inmitten der Pandemie.
Im Februar wurden die Bayern von zahlreichen Corona-Fällen geplagt. Mit Leon Goretzka, Javi Martínez, Müller und Benjamin Pavard infizierten sich binnen kürzester Zeit gleich vier Spieler des Rekordmeisters. Zuletzt beklagte Bayern München im Juli 2021 einen Corona-Fall. Weltmeister Corentin Tolisso wurde positiv getestet und begab sich in seiner Heimat Frankreich in häusliche Isolation.
Quelle: ntv.de, dbe