Fußball

"Alle trauen ihm das zu" Lobbyarbeit für Loddar (III)

Für Lothar Matthäus gab es nicht nur Glückwünsche zum 60. Geburtstag.

Für Lothar Matthäus gab es nicht nur Glückwünsche zum 60. Geburtstag.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Zu seinem 60. Geburtstag gibt es für Lothar Matthäus nicht nur reichlich Glückwünsche, sondern zahlreiche Größen des deutschen Fußballs nutzen den Anlass, um fleißig Lobbyarbeit für den Rekordnationalspieler zu betreiben. Denn nach der Fußball-EM wird der Posten von Bundestrainer Joachim Löw frei.

Karl-Heinz Rummenigge, Rudi Völler und Ottmar Hitzfeld trauen Lothar Matthäus zu, die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw anzutreten. Das verrieten die Fußball-Größen anlässlich des 60. Geburtstags des deutschen Rekordnationalspielers.

Besonders Rummenigge war bei Sky voll des Lobes: "Lothar ist ein absoluter Fachmann, und er hat eine tolle Entwicklung genommen, insbesondere die letzten fünf, sechs, sieben Jahre." Der Bayern-Boss erklärte weiter: "Er war Trainer, er hat Erfahrung. Ich glaube, alle trauen ihm das zu. Nicht nur Franz Beckenbauer, der das ja schon öffentlich kundgetan hat."

Die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw, der das Amt nach der Europameisterschaft im Sommer abgeben wird, ist noch offen. Dabei wurden auch dem aktuellen Bayern-Trainer Hansi Flick gute Chancen für den Posten eingeräumt. In der "Welt am Sonntag" erteilte Rummenigge entsprechenden Gedankenspielen erneut eine vehemente Absage. Dass Flick die Bayern im Sommer nicht verlasse, habe "nichts mit Wahrscheinlichkeit zu tun. Das ist Fakt".

Derweil betrieben auch andere fleißig Lobbyarbeit für Matthäus. Auch der frühere Erfolgscoach Ottmar Hitzfeld schloss sich dem an. Ende der 1990er hatte Hitzfeld Matthäus beim FC Bayern trainiert. "Lothar hätte eine Chance verdient", sagte der 72-Jährige Spox und Goal am Freitag. "Er war ein Weltklassespieler, hat Erfahrung als Trainer und besitzt als Fußballexperte viel Fußball-Kompetenz."

Heynckes: Berater hätte Matthäus gutgetan

Nicht ganz so weit geht Jupp Heynckes. Der ehemalige Bayern-Trainer, der mit den Münchnern 2013 das Triple gewann, hätte Matthäus zumindest einen Trainer-Job in der Bundesliga gewünscht. "Ich bedaure sehr, dass Lothar nie ein Engagement in der Bundesliga hatte, da hätte ich ihn gern gesehen", sagte der 75-Jährige dem "Sportbuzzer" anlässlich Matthäus' Geburtstag. "Er hätte sicher all die Kenntnisse und Erfahrungen aus seiner Karriere gut vermitteln können." Leider sei die Trainerkarriere des 150-maligen deutschen Nationalspielers "zu unkoordiniert" verlaufen.

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Aus Sicht von Heynckes, der Matthäus 1979 als 18-Jährigen zu Borussia Mönchengladbach geholt hatte, hätte Matthäus für dessen Trainer-Karriere ein Berater gutgetan. "Das hatte er nicht, da war er auf sich allein gestellt. Dann wäre er vielleicht nicht so sprunghaft gewesen." Der 75 Jahre alte Heynckes glaubt zudem, dass Matthäus' "bewegtes Privatleben (...) nicht förderlich" für dessen Karriere gewesen sei.

Bayer Leverkusens Geschäftsführer Rudi Völler hat dagegen weniger Bedenken. Bei Sky erklärte der ehemalige DFB-Teamchef: "Lothar, der kann das. Aber wie die anderen auch, die da in der Verlosung sind, die können das natürlich alle". Matthäus habe eine "tolle Karriere" als Spieler hinter sich und unter anderem bei seinem Engagement als Nationaltrainer Ungarns gezeigt, dass er für die Aufgabe qualifiziert sei, lobte Völler. "Er war nicht nur Weltfußballer, er war unser Kapitän und er hatte eine Karriere, die sucht seinesgleichen", führt Völler weiter aus.

Quelle: ntv.de, ses/dpa/sid

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