Fußball

Dortmunder Anhang protestiert Newcastle-Fans bedanken sich trotz Pleite beim BVB

Das Banner der Newcastle-Fans.

Das Banner der Newcastle-Fans.

(Foto: IMAGO/Treese)

Borussia Dortmunds Geschäftsführer schickt ein "dickes Dankeschön" an die Fans von Newcastle United - diese bedanken sich beim Champions-League-Spiel für faire Ticketpreise beim BVB. Der Dortmunder Anhang übt derweil harsche Kritik, dass es im Spitzenfußball nur noch ums Geld geht.

Wer Spitzenfußball live im Stadion erleben will, muss dafür oftmals tief ins Portemonnaie greifen. "Uns ärgert es sehr", sagte dazu etwa Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, "wenn unsere Fans international teils fast 70 Euro für das günstigste Ticket bezahlen". Immer wieder äußern Fans gerade bei Champions-League-Auswärtsreisen ihren Unmut über hohe Preise. Deutlich seltener sind daher Plakate, wie sie der mitgereiste Anhang von Newcastle United im ehemaligen Westfalenstadion in Dortmund präsentierte.

Im Auswärtsblock waren Plakate gezeigt worden, mit denen United-Anhänger im Rahmen der langjährigen Aktion "Twenty's Plenty" ("20 sind genug") die Dortmunder Preispolitik lobten: "Wechselgeld auf 20 Pfund - Danke, BVB." Die Borussia-Fans setzen sich ihrerseits für günstige Preise seit jeher mit dem Slogan "Kein Zwanni für'n Steher" ein.

Die Plakate der BVB-Fans.

Die Plakate der BVB-Fans.

(Foto: dpa)

"Das hat uns sehr gefreut", sagte Watzke am Tag nach dem 2:0-Heimsieg, mit dem der BVB dank des nachfolgenden 2:1-Erfolgs der AC Mailand gegen Paris St. Germain die Tabellenführung in der CL-Vorrundengruppe übernahm. Watzke sprach außerdem im Gegenzug ein "dickes Dankeschön" an die United-Fans aus: "Für ihr sportliches, faires Verhalten. Sowohl in England als auch bei uns in Dortmund."

"Der Sport ist euch egal - euch interessiert nur das Geld!"

Auch die BVB-Fans nutzten die Champions-League-Bühne, um ihrer Haltung Ausdruck zu verleihen. Sie distanzierten sich deutlich von der Reform der europäischen Königsklasse, die ab dem kommenden Jahr ihren Modus grundlegend ändert: weg von Jeder-gegen-Jeden-Vorrunden in Vierergruppen mit anschließender K.-o.-Runde, hin zu einer Ligarunde mit acht Vorrundenpartien gegen acht verschiedene Gegner im sogenannten "Schweizer Modell", woraus dann eine Gesamttabelle gebildet wird. Dann folgt die K.-o.-Runde, in die die Top Acht direkt einziehen, während die Plätze 9 bis 24 eine zusätzliche Playoffrunde ausspielen. Die Gesamtzahl der Spiele steigt dadurch von 125 auf 189.

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Vor der Südtribüne zeigten die BVB-Fans ein Banner mit der Aufschrift "You don't care about the sport - all you care about is money!", also "Der Sport ist euch egal - euch interessiert nur das Geld!". Ein kleineres Plakat darüber zeigte die Köpfe von FIFA-Boss Gianni Infantino, PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi als einem der mächtigsten Männer im europäischen Klubfußball und des Kronprinzen von Saudi-Arabien, Mohammed bin Salman. Der saudische Staatsfonds PIF, dessen Vorsitzender bin Salman ist, ist seit 2021 Eigentümer von Newcastle United.

Bin Salman wird neben diversen Menschenrechtsverletzungen auch vorgeworfen, die Ermordung von Jamal Khashoggi beauftragt zu haben. Khashoggi war Journalist und offener Kritiker des De-facto-Herrschers, bis er 2018 im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul ermordet wurde. Seine angeblich mit einer Knochensäge zerstückelte Leiche ist bis heute nicht gefunden worden. Untersuchungen des türkischen sowie des US-amerikanischen Geheimdienstes und auch eine Untersuchung der Vereinten Nationen kamen zu dem Schluss, dass bin Salman den Mord persönlich angeordnet und vom saudi-arabischen Geheimdienst ausführen lassen habe.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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