Fußball

"Radio" sendet nicht mehr "Woche zum Vergessen" macht sogar Thomas Müller sprachlos

Müller ist sichtlich unzufrieden.

Müller ist sichtlich unzufrieden.

(Foto: dpa)

Wenn niemand beim FC Bayern Worte findet, ist normalerweise noch Thomas Müller da. Doch selbst "Radio Müller" bleibt nach der dritten Niederlage in Serie stumm. Auf seine Wutrede der Vorwoche folgt pure Sprachlosigkeit.

Am vergangenen Wochenende hatte Thomas Müller noch Oliver Kahns berühmte "Eier"-Forderung zitiert, diesmal war der Routinier des FC Bayern sprachlos. "Radio Müller" sendet nicht mehr. "Eine Woche zum Vergessen. Es ist schwierig, die richtigen Worte für unsere Gefühle zu finden", schrieb Müller nach dem 2:3 beim VfL Bochum bei Instagram. Die schwere sportliche Krise setzt auch ihm, der nie woanders spielte, arg zu. Den Bayern droht die erste titellose Saison seit zwölf Jahren.

Über den schwer angeschlagenen Trainer Thomas Tuchel äußerte sich Müller erwartungsgemäß nicht, der Coach hatte nach der dritten Niederlage in Serie eine Jobgarantie von Vorstandschef Jan-Christian Dreesen erhalten. "Wir müssen uns weiterentwickeln, auch wenn es im Moment schwierig erscheint", forderte Müller in seinem Beitrag im Netz noch. Seine Sätze versah er mit allerlei Parolen wie "In guten wie in schlechten Zeiten", "Zusammenhalten", "Wieder aufstehen" und "Wenn's scheiße läuft, läuft's scheiße".

Nach der Pleite gegen Leverkusen hatte der 34-Jährige sich noch in Rage geredet: "Was mir fehlt von uns Spielern: Im Training zeigen wir deutlich bessere Ansätze, weil wir da mutig sind, weil wir frei Fußball spielen. Da fehlen mir, und da können wir unseren Oliver Kahn zitieren, teilweise die Eier und diese Freiheit. Wir haben eine Verkopftheit in unserem Spiel vor allem mit Ball." Das lief laut Tuchel diesmal besser, der es gar als "nicht gerecht" empfand, verloren zu haben.

Immer noch beste Offensive der Liga

Doch diese Meinung ändert nichts: Drei Pflichtspiel-Niederlagen nacheinander wie jetzt im Liga-Gipfel in Leverkusen (0:3), im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Lazio Rom (0:1) und in Bochum erlitten die Bayern zuletzt im Mai 2015. Damals war Pep Guardiola der Trainer. Und: Damals wurden die Spiele in der Liga nach der bereits feststehenden Meisterschaft wegen der Königsklasse quasi abgeschenkt.

Die Defensive schwächelt, wie 25 Gegentore an 22 Spieltagen zeigen - Leverkusen kommt auf lediglich 15. Mit 61 Toren haben die Bayern zwar noch immer die beste Offensive der Liga, doch in den acht Spielen 2024 erzielten sie nur zwölf Treffer, blieben dreimal torlos. Seit dem 12. Spieltag schaffte der Rekordmeister in keiner Begegnung mehr als drei Tore. Müller selbst hat in dieser Saison bei 20 Liga-Einsätzen erst einmal getroffen, sieben Tore vorgelegt.

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Harry Kane traf nach zwei torlosen Partien gegen Bochum zwar wieder, vergab aber auch weitere Großchancen und konnte die Niederlage damit nicht verhindern. Man wolle sich nach so einer Woche "nicht verstecken", schrieb der englische Stürmer bei X. "Wir müssen als Gruppe an einem Strang ziehen und nach vorne schauen - es stehen nämlich eine Reihe wichtiger Spiele an, um die Wende zu schaffen."

Und zwar mit Trainer Tuchel. Die Wende soll schon am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im ntv.de-Liveticker) im nächsten Topspiel gegen RB Leipzig beginnen. Die Sachsen haben ihre Sieglos-Krise gerade überwunden, gewannen am Wochenende mit 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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