Nach Sicherheitsüberprüfung Behörden schließen Tausende von Olympischen Spielen aus
22.07.2024, 02:35 Uhr
Zum Schutz der Olympischen Spiele setzt Frankreich auf massive Polizeipräsenz in Paris.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Sorge vor Anschlägen während der Olympischen Sommerspiele in Paris ist groß. Überprüfungen von Menschen, die bei den Austragungen beteiligt sind, ergeben über viertausend Ausschlüsse. Darunter seien auch Islamisten, Linksextreme und Rechtsextreme.
Nach Sicherheitsüberprüfungen im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele in Paris sind 4355 Menschen von den Spielen ausgeschlossen worden. Insgesamt habe es mehr als eine Million behördliche Überprüfungen gegeben, sagte der französische Innenminister Gérald Darmanin im Sender France 2. Das entspreche der Zielsetzung, die vor einem Jahr ausgegeben worden war, fügte er hinzu.
Überprüft wurden all jene, die in diesem Sommer in irgendeiner Weise an den Olympischen Spielen beteiligt sind - also etwa Athleten, Trainer, Journalisten, Freiwillige, Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste und sogar Anwohner.
880 Menschen wurden wegen des Verdachts der ausländischen Einflussnahme ausgeschlossen, 360 wegen bestehender Ausreiseanordnungen und 142 wegen Einträgen in der französischen Gefährderkartei (fiche S), wie das Innenministerium erläuterte. Zudem befinden sich unter den Ausgeschlossenen demnach 260 als Islamisten erfasste Menschen, 186 Linksextreme und 96 Rechtsextreme.
Für die Sicherheit der am Freitag in Paris beginnenden Spiele sind täglich im Durchschnitt 35.000 Polizisten und Gendarmen im Einsatz sowie 18.000 französische Militärangehörige. Die Polizei patrouilliert schon beim Eintreffen der Olympia-Gäste in Paris am Bahnsteig, auch Militärkräfte sind überall zu sehen. Deren Präsenz vor Beginn der Spiele wurde massiv verstärkt - dazu kommen noch bis zu 20.000 private Sicherheitskräfte.
Innenminister gibt leichte Entwarnung
Aus Sicht des geschäftsführenden Innenministers gibt es derzeit keinen Grund zur Beunruhigung. "Soweit uns bekannt ist, gibt es keine charakteristische Bedrohung der Sicherheit der Olympischen Spiele", sagte Gérald Darmanin der Zeitung "Le Journal du Dimanche". Die Nachrichtendienste hätten bislang keine drohende Gefahr festgestellt. Auch die Eröffnungsfeier könne wie geplant auf der Seine stattfinden. Auch Organisationschef Estanguet bekräftigt, dass Sicherheit die "Priorität Nummer 1" sei.
Frankreich hatte im März die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Ende Mai vereitelten Ermittler Pläne für einen islamistischen Terroranschlag auf ein Fußballspiel während der Olympischen Spiele.
Quelle: ntv.de, gut/AFP/dpa