Aufpassen bei der Wahl des Materials
Für den Bau einer Westerngitarre werden oft Mahagoni, Zedern oder Fichtenholz verwendet. Das Holz wirkt sich nicht nur auf das Aussehen des Musikinstruments aus, sondern vor allem auf dessen Klangqualität. Eine Westerngitarre mit einer Decke aus Fichte beispielsweise bringt hervorragende Schwingungseigenschaften mit und ist dabei sehr stabil.
Die Auswahl an Gitarren ist groß – die Preisunterschiede sind es auch. Die erste Frage, die sich stellt, wenn Sie an einer Westerngitarre interessiert sind, ist die nach Ihrem Musikgeschmack: Lieben Sie Rock, Blues, Folk, Singer-Songwriter, Hardrock und Jazz, dann ist die Westerngitarre die bessere Wahl. Wenn Sie jedoch Klassik bevorzugen, sollten Sie eher zur Konzertgitarre greifen, die mit Nylonsaiten bespannt ist.
Doch gehen wir davon aus, dass Sie sich aufgrund Ihrer musikalischen Vorlieben eine Westerngitarre zulegen wollen. Folgende Tipps helfen Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen.

Wir verraten Ihnen, auf welche Merkmale Folkgitarren laut Tests nicht verzichten dürfen.
2.1. Die richtige Größe
Wenn Sie eine Westerngitarre im persönlichen Test prüfen, sollten Sie zuerst auf die Größe des Instruments achten. Diese muss zu Ihrer Körpergröße und Handgröße passen. Denn kleine Hände kommen schlechter an alle Saiten, wenn diese für größere Hände ausgelegt sind. Die Größe der Gitarre können Sie anhand der Mensur bestimmen.
2.2. Die Mensur-Länge
Als Mensur bezeichnet man die Länge der schwingenden Saite – also vom Kopf bis zur Decke der Gitarre. Diese steht immer im Verhältnis zur Größe des Korpus. Eine Westerngitarre mit einer Mensur von 65 cm hat eine Größe von 4/4 und ist für Erwachsene und Kinder ab einer Größe von 1,60 m geeignet.

Westerngitarren mit einem Cutaway, also einem Ausschnitt aus dem Korpus, haben einen besonderen Charme und sollen es erleichtern, auch die unteren Bünde problemlos zu greifen.
Für Menschen mit kleinen Händen könnten Westerngitarren dieser Größe allerdings Probleme bereiten. Nicht nur leidet in einem solchen Fall die Haltung der rechten Hand, sondern auch die Körperhaltung kann auf Dauer darunter leiden – ganz zu schweigen davon, dass der Westerngitarre ihr warmer Klang verloren gehen könnte. Hier schafft das Anpassen des Halses oder der Griff zu einer Westerngitarre mit einem kleinen Korpus Abhilfe.
2.3. Ein angenehmes Gewicht

Mit ihrem Vintage-Look überzeugen Westerngitarren auch Menschen, die bisher weniger Erfahrungen mit Instrumenten gesammelt haben.
In der Regel beginnt das Gewicht von Westerngitarren bei ungefähr 2 Kilogramm. Allerdings gibt es auch Typen, die weit mehr als 3 Kilogramm wiegen. Abhängig ist das Gewicht der klangvollen Instrumente vor allem vom verwendeten Material. Weiches Holz beispielsweise ist weniger schwer als Hartholz.
Leichte Westerngitarren mit einem besonders guten Klang eigenen sich in diesem Sinne für Kinder oder Einsteiger sowie für Menschen, die Ihre Gitarre regelmäßig transportieren. Hierfür bietet es sich nebenbei bemerkt auch an, eine Westerngitarre direkt inklusive Gitarrenkoffer zu kaufen.
Übrigens: Leichte Westerngitarren kosten meistens auch etwas weniger als schwerere Modelle.
2.4. Stählerne Saiten

Westerngitarren gibt es mit 6 und 12 Saiten. Bei 12-saitigen Modellen ist der Hals der Westerngitarre etwas breiter.
Die Saiten der Westerngitarren bestehen aus Stahl, der für den typischen satten, intensiven Klang sorgt. Allerdings beansprucht dieses Material auch die Fingerkuppen stärker als die Nylonsaiten der klassischen Konzertgitarre.
Abgesehen davon kann auch die Saitenzahl der Westerngitarre variieren: Hier unterscheiden sich Westerngitarren mit 6 Saiten von Gitarren mit 12 Saiten. Dabei handelt es sich aber nicht um 12, sondern lediglich 6 verschiedene Saiten, und neben jeder dieser 6 Saiten ist eine zweite, gleiche, allerdings dünne Saite an der Westerngitarre gespannt – und zwar so nahe, dass fortgeschrittene Spieler problemlos beide gleichen Saiten auch gleichzeitig greifen können.
Welche Vor- und Nachteile eine höhere Saitenanzahl gegenüber Westerngitarren mit 6 Saiten hat, erfahren Sie anhand der folgenden Tabelle:
Vorteile- vollerer, deutlicherer Klang
- sattere, silbrigere Töne
- besonders bei Rockballaden sehr geeignet
Nachteile- schwerer zu spielen als 6-saitige Modelle
- höherer Kraftaufwand
- für Anfänger ungeeignet
Nur zur Information: Bei 12 Saiten ist der Hals der Westerngitarre etwas breiter als bei Modellen mit der halben Saitenanzahl.