Vom Weltraum auf die Erde Asteroid verglüht bei Berlin
21.01.2024, 10:59 Uhr Artikel anhören
Die NASA entdeckt einen Asteroiden, der geradewegs auf die Erde zusteuert, auf eine Gegend in der Nähe von Berlin. In der Atmosphäre verglühend, ist er bis Leipzig und Prag zu sehen. Drohte das ultimative Armageddon? Nein. Der Einschlag lockt aber viele Hobbyastronomen.
Ein winziger Asteroid ist in der Nacht nahe Berlin verglüht. Die Asteroidenüberwachung der US-Raumfahrtagentur NASA hatte den Feuerball zuvor für 1.32 Uhr (MEZ) in der Nacht zum Sonntag westlich von Berlin bei Nennhausen angekündigt. Viele Bilder und Videos kursierten anschließend in sozialen Medien. Demnach war der Feuerball selbst noch in Leipzig und Prag zu sehen.
Nennhausen liegt im Landkreis Havelland in Brandenburg. Experten gingen davon aus, dass sich Hobby-Astronomen und Neugierige aufmachen werden, um dort nach möglichen Resten des Mini-Asteroiden zu suchen. Entdeckt wurde der Asteroid mit etwa einem Meter Durchmesser dem Minor Planet Center (MPC) zufolge wenige Stunden zuvor vom ungarischen Astronomen Krisztián Sárneczky. Der Himmelskörper erhielt die vorläufige Bezeichnung Sar2736, inzwischen wird er als 2024 BX1 geführt.
In den vergangenen Jahren war es schon mehrfach gelungen, kleine Asteroiden noch vor dem Verglühen in der Atmosphäre auszumachen. Ende April 2023 hatte über Elmshorn in Schleswig-Holstein eine Feuerkugel aufgeleuchtet. Kurz darauf wurden Brocken des Meteoriten von einigen Hundert Gramm bis mehreren Kilogramm Gewicht gefunden.
In Frankreich war Mitte Februar 2023 ein Meteorit niedergegangen. Auch dieser ebenfalls etwa ein Meter große Asteroid war schon einige Stunden zuvor bemerkt worden. In den Tagen danach wurden in der Normandie etwa ein Dutzend Stücke gefunden.
Millionen von Asteroiden und Kometen rasen durch das Sonnensystem. Unterschieden werden sie vor allem anhand ihrer Zusammensetzung; ganz klar definiert ist der Unterschied jedoch nicht. ASTEROIDEN sind die kleineren Geschwister der Planeten, sie bestehen aus Gestein und Metallen. Weil sie klein und leicht sind, bleibt ihre Bahn um die Sonne nicht unbedingt konstant, sondern kann sich durch die Gravitationskräfte anderer Körper verändern. Für sehr kleine Objekte mit weniger als einigen Dutzend Metern Durchmesser wurde die Bezeichnung METEOROIDEN eingeführt. Verglühen sie beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht komplett, sondern erreichen noch den Boden, werden sie METEORITEN genannt. Jeden Tag gelangen viele Tonnen kosmischen Materials auf die Erde, allerdings zum größten Teil als Staub. KOMETEN oder Schweifsterne sind ebenfalls Überreste der Entstehung des Sonnensystems und bestehen aus Eis, Staub und lockerem Gestein.
Quelle: ntv.de, gri/dpa