Erst wieder in knapp drei Jahren "Blauer Mond" zeigte sich
31.10.2020, 21:40 Uhr
Zu "blau" und zu wenig voll: Das ist kein blue moon.
(Foto: imago images / blickwinkel)
Ein Mondumlauf in allen Phasen dauert 29,5 Tage. Weil die meisten Monate aber länger sind, gibt es manchmal zwei Vollmonde in einem Monat. In diesem Oktober war es wieder so weit.
In der kommenden Nacht steht ein zwar nicht unbedingt seltenes, aber eben auch kein alltägliches Himmelsphänomen an. Dann wird es zum zweiten Mal in diesem Monat einen Vollmond geben - Astronomen sprechen dabei von einem sogenannten blue moon. Allerdings leuchtet der Erdtrabant dabei mitnichten bläulich oder gar blau.
Und so ist der "blaue Mond" nach Angaben der Vereinigung der Sternfreunde in Deutschland auch kein astronomisches Phänomen, sondern ein kalendarisches. Der Mond sehe nicht anders aus als sonst. "Als 'Blue Moon' wird im englischen Sprachgebrauch der zweite Vollmond innerhalb eines Kalendermonats bezeichnet." Im Oktober war der erste Vollmond am 1. des Monats und der zweite folgte an diesem Samstag bereits um 15.49 Uhr.
Anders als bei einem Supervollmond war die Ausgabe am Samstag den Sternfreunden zufolge eher eine kleine Variante: Es ist aufgrund der Erdferne der kleinste Vollmond in diesem Jahr. Noch am Vortag war er nämlich rund 406.390 Kilometer von der Erde entfernt.
Grob vereinfacht gesagt: Ein Mondumlauf dauert 29,5 Tage. Da beinahe alle Monate aber länger sind, ist ein "Blue moon" nicht so selten. Laut Europäischer Raumfahrtagentur ESA gibt es die beiden Vollmonde in einem Monat somit alle zwei bis drei Jahre. Die nächsten blauen Monde wird es übrigens am 31. August 2023, am 31 Mai 2026 und dann wieder in der Silvesternacht 2028 geben.
Im englischsprachigen Raum gibt es wegen dieses Himmelsereignisses die redewendung "once in a blue moon" was so viel bedeutet wie "alle Jubeljahre". Die Esa vermutet übrigens, dass die Bezeichnung ethymologisch auf das Wort "betray" (betrügen) zurückgehen könnte und sich möglicherweise ein Astronom vor ein paar Jahrhunderten "betrogen" gefühlt haben mag, als er zum zweiten Mal in einem Monat einen Vollmond sah.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa