Geminiden erreichen ihr Maximum Eine Sternschnuppe kommt selten allein
14.12.2015, 14:58 Uhr
Wünsch dir was: Viele Sternschnuppen regnen in diesen Tagen vom Himmel. (Archivbild)
(Foto: AP)
Winterliches Naturschauspiel: Ein besonders starker Sternschnuppen-Strom, die Geminiden, erreicht derzeit seinen Höhepunkt. Warum eigentlich kommen Sternschnuppen immer gleich im ganzen Schwarm daher?
Die Perseiden sind weithin bekannt: Jedes Jahr im August lässt dieser Sternschnuppenschauer den Himmel glitzern. In einer lauen Sommernacht den Perseiden zuzuschauen, ist ein besonderes Erlebnis. Wer den Schnuppen seine Wünsche anvertrauen will, hat dann reichlich Gelegenheit. Doch auch wenn sie so populär sind - der größte Sternschnuppenschwarm sind die Perseiden nicht. Bei den Geminiden ist das Funkeln noch viel ausgeprägter. Dass sie trotzdem kaum Beachtung finden, liegt an der kalten Jahreszeit. Die Geminiden kommen Mitte Dezember. Jetzt. Wer verbringt da schon gern die halbe Nacht im Freien?
Dabei könnte es sich lohnen. Heute Abend und in der Nacht könnten bis zu 120 Sternschnuppen über den Himmel sausen, sagen Astronomen. Stündlich. Auch mit bloßem Auge dürften viele von ihnen zu sehen sein – sofern keine Wolken im Weg sind. Der Mond jedenfalls stiehlt den Sternschnuppen nicht die Show. Er zeigt sich zurzeit nur als schmale Sichel.
Warum eigentlich kommen Sternschnuppen immer gleich im ganzen Schwarm daher? Sternschnuppen entstammen winzig kleinen Meteoroiden; Gesteinsteilchen, die nur etwa einen Millimeter groß sind. Mit hoher Geschwindigkeit rasen diese Partikel durchs All. Treffen sie auf die Erdatmosphäre, werden sie abgebremst, sie verdampfen, die umgebende Luft wird ionisiert, und in der Folge sehen wir ein Leuchten – für nicht mehr als eine Sekunde.
Meteorströme - Anhäufung von Sternschnuppen
Die Meteoroiden nun, aus denen die Sternschnuppen hervorgehen, kommen von Asteroiden und Kometen; es sind kleinere Teile der größeren Himmelskörper. Ein Komet, bestehend aus Wassereis, gefrorenen Gasen und Staub, taut in der Oberfläche quasi an, wenn er sich der Sonne nähert. Ein Teil der gefrorenen Masse verdampft dann, der Komet ist von einer Hülle flüchtiger Substanzen umgeben. Unter Einwirkung des Sonnenwindes werden die zahllosen Partikel aus gefrorenen Gasen und Staub fortgetragen. So bildet sich der kometentypische Schweif, der Millionen Kilometer lang sein kann, und mit ihm eine Wolke aus meteoroiden Teilchen. Zieht die Erde bei ihrem Weg um die Sonne nun durch eine Staubspur, die ein Komet oder zerfallender Asteroid hinterlassen hat, können wir Meteorströme beobachten – eine Anhäufung von Sternschnuppen.
Als Ursprungskörper der Geminiden gilt der als Asteroid klassifizierte Himmelskörper (3200) Phaethon. Viele Forscher vermuten, dass Phaethon ein "erloschener" Komet ist, der allmählich auseinanderbricht. Das Ergebnis ist eine die Sonne umkreisende Staubwolke: die Geminiden.
Bei den hochsommerlichen Perseiden sind es die Bruchstücke des Kometen Swift-Tuttle, die für das Glitzern am nächtlichen Himmel sorgen. Und auch Anfang Januar erfreut uns ein aktiver Sternschnuppenschwarm: die Quadrantiden. Falls es also bei den Geminiden nicht klappen sollte: Für Wünsche ist es nie zu spät.
Quelle: ntv.de, asc