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Wie gefährlich sind die Tiere? Giftiger Feuerwurm breitet sich in Italien aus

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Der Feuerwurm schützt sich durch das Gift in seinen Stacheln vor Fressfeinden.

Der Feuerwurm schützt sich durch das Gift in seinen Stacheln vor Fressfeinden.

(Foto: picture alliance / Franco Banfi/WaterFrame)

Sie sehen aus wie bunte Tausendfüßler, leben aber vorrangig im Meer: Feuerwürmer. Hitzewellen der vergangenen Jahre haben in Italien ideale Bedingungen für die giftigen Tiere geschaffen. Badeurlauber sollten daher besonders vorsichtig sein.

Der Badeurlaub in Italien könnte in diesem Sommer etwas ungemütlicher werden. Der Grund sind aber nicht etwa der große Andrang oder das Wetter, sondern der giftige Feuerwurm, der sich aktuell im Süden der Mittelmeerküste Italiens ausbreitet. Er sieht aus wie ein roter Tausendfüßler, wird bis zu 30 Zentimeter lang und schützt sich mit seinen giftigen Stacheln vor Fressfeinden. Diese machen ihn allerdings auch für Badeurlauber zu einer Gefahr. Was man jetzt beachten sollte:

Wo wurde der giftige Feuerwurm bisher gesichtet?

Die Hitzewellen der letzten Jahre haben dafür gesorgt, dass die giftigen Feuerwürmer sich an den Küsten Siziliens, Kalabriens, Kampaniens und Apuliens stark verbreiten. Sie leben im Meer, man findet sie aber auch am Ufer auf Hartböden oder in Seegraswiesen. Zudem sind sie hin und wieder im Sand unterwegs.

Wissenschaftlich heißt der Feuerwurm "Hermodice carunculata".

Wissenschaftlich heißt der Feuerwurm "Hermodice carunculata".

(Foto: picture alliance / WaterFrame)

Wie sollte man sich verhalten, wenn man einen Feuerwurm entdeckt?

Der Feuerwurm wirkt auf unerfahrene Strandbesucher wie ein harmloser, ästhetischer Tausendfüßler. Nicht umsonst findet man auf Social Media Tausende Fotos des Tieres. Allerdings sollte man es unbedingt beim Fotografieren belassen - und jeglichen Kontakt zu dem Tier vermeiden. Die zuständige Forschungseinheit "Worms out", an der sich mehrere italienische Universitäten beteiligen, bittet außerdem darum, Sichtungen über diesen Fragebogen zu melden, um die Plage schnellstmöglich eindämmen zu können.

Was passiert, wenn man den Feuerwurm aus Versehen berührt?

Der Feuerwurm schützt sich durch das Gift in seinen Stacheln vor Fressfeinden. Bei einem Kontakt injiziert er es seinen potenziellen Angreifern - also auch Menschen. Ein Gegengift gibt es nicht, also sollte man andere Sofortmaßnahmen ergreifen. Zunächst muss der Stachel vorsichtig aus der Haut gezogen und die Wunde mit klarem Wasser ausgespült werden. Juckreiz und Ausschlag treten in der Regel verzögert auf, hier helfen kortisonhaltige Salben. Auch Übelkeit, Schwindel und Taubheitsgefühl sind typische Symptome. Nur bei Verdacht auf eine Allergie sollte man schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.

Wie schützt man sich vor dem giftigen Wurm?

Das Wichtigste ist: Aufmerksam sein auf steinigem Boden und achtsam ins Wasser gehen. Der Feuerwurm ist durch seine knallrote Farbe relativ auffällig und kann schnell entdeckt werden, wenn man die Augen nach ihm offen hält.

Sollte man wegen des Feuerwurms seinen Badeurlaub absagen?

Der Kontakt mit dem giftigen Feuerwurm ist kein Vergnügen, aber nur in den seltensten Fällen lebensgefährlich. Durch den Klimawandel wird man in Zukunft noch häufiger potenziell Kontakt zu giftigen und gefährlichen Meeresbewohnern während des Badeurlaubs haben. Ein Recht auf die kostenlose Stornierung des gebuchten Urlaubs ergibt sich daraus nicht. Und wer ein paar Dinge beachtet, kann auch trotz Feuerwurm-Plage seinen Badeurlaub in Italiens Süden genießen.

Dieser Beitrag erschien zuerst beim "Stern".

Quelle: ntv.de, lz/hny

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