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Genetisch verändert Hühner legen Krebsmittel

Britische Wissenschaftler haben genetisch veränderte Hühner gezüchtet, deren Eier ein Anti-Krebs-Mittel enthalten. Mit dem Verfahren seien der Antikörper miR24 - eine mögliche Therapie gegen Hautkrebs - sowie eine Form des Interferons - ein Mittel gegen Tumoren und Viren - hergestellt worden. Bis die die Gen-Hühner tatsächlich für die Arzneimittelherstellung genutzt werden können, dürften aber noch wenigsten fünf bis zehn Jahre vergehen. Das teilten die Forscher des Roslin Institute in einer Fachzeitschrift mit.

Diese Stoffe könnten zwar auch im Labor hergestellt werden, erklärte die Forschergruppe um Helen Sang in einem Vorabbericht, "aber der Aufbau solcher Systeme ist zeitaufwändig und teuer". Am Roslin Institute wurde auch das Klonschaf Dolly erschaffen.

Die Idee, Tiere als "Biofabriken" zu nutzen, ist nicht neu. In anderen Laboren wurden bereits Kühe, Schafe und Ziegen gezüchtet, die Eiweißstoffe und Moleküle für die Medizin in ihrer Milch liefern. Sang weist jedoch darauf hin, dass Hühnereier schneller und leichter zu produzieren und somit für die Herstellung von Medikamenten besser nutzbar sind als etwa Kuhmilch.

Die Wissenschaftler haben mehrere hundert Hühner gezüchtet, die Eier mit den gewünschten Proteinen legen. Die DNA dafür wurde über ein spezielles Virus in Hühner-Embryonen eingeschleust. Nach dem Schlüpfen wurden die männlichen Küken gesucht, die das Gen in ihrem Sperma trugen. Diese wurden dann zur Befruchtung normaler Hühner herangezogen.

Quelle: ntv.de

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