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Keimfalle im Badezimmer Warum man Flüssigseife nicht mit Wasser strecken sollte

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Zu stark verdünnte Pflegeprodukte bieten Pilze und Bakterien optimale Bedingungen zur Vermehrung.

Zu stark verdünnte Pflegeprodukte bieten Pilze und Bakterien optimale Bedingungen zur Vermehrung.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Ein vermeintlich cleverer Spartipp entpuppt sich als Keimschleuder. Öko-Test warnt: Verwässerte Pflegeprodukte können Bakterien und Pilze verbreiten und sogar Infektionen auslösen. Zwei Gruppen von Menschen könnten besonders gefährdet sein.

Viele Sparfüchse kennen den Kniff: Ein kleiner Schub Wasser in die fast leere Shampoo- oder Seifenflasche - und schon reicht der Inhalt ein paar Tage länger. Klingt clever, kann aber unappetitliche Folgen haben, warnen die Experten von Öko-Test.

Flüssigseifen, Duschgele und Shampoos enthalten demnach Konservierungsstoffe, die das Wachstum von Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen verhindern. Doch diese Schutzstoffe sind genau auf die Rezeptur abgestimmt. Wird nachträglich Wasser hinzugefügt, ist die Konzentration nicht mehr stark genug. Die Folge: Statt sauberer Hände landen beim Waschen möglicherweise Keime direkt auf der Haut oder sogar an Schleimhäuten.

"Verdünnte Seife kann zur regelrechten Brutstätte für Bakterien und Pilze werden", warnt Öko-Test. Die Erreger können über das eingefüllte Wasser, aber auch schon beim Öffnen der Flasche oder durch Rückstände in der Pumpmechanik hineingelangen. Besonders anfällig sind Pumpspender, die nie ganz geleert wurden und in denen Feuchtigkeit von vorherigen Füllungen zurückbleibt. Dort vermehren sich Keime besonders schnell, erklärt der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IKW).

Was im schlimmsten Fall passieren kann

In der Regel bleibt es bei einem unangenehmen Hautkontakt mit Keimen - doch im Extremfall kann das Verwässern auch gesundheitliche Folgen haben. So können Hautreizungen und Entzündungen entstehen, wenn Bakterien oder Pilze über kleine Risse in die Haut eindringen. Gelangt zum Beispiel verwässertes Shampoo oder Duschgel in Augen oder Mund, können sich die Schleimhäute infizieren. Besonders anfällig sind Menschen mit Neurodermitis oder einem bereits geschwächten Immunsystem.

Gerade im Badezimmer herrscht durch Wärme und Feuchtigkeit ohnehin ein ideales Klima für Keime. Ein verdünntes Pflegeprodukt beschleunigt diesen Effekt zusätzlich.

Wer Produkte länger nutzen will, hat hygienischere Alternativen:

  • Flaschen vollständig leeren: Einfach etwas Geduld oder die Flasche auf den Kopf stellen - meist reicht der Inhalt noch für mehrere Anwendungen.
  • Mini-Spülgang mit Wasser: Nur unmittelbar vor der letzten Benutzung ein klein wenig Wasser zugeben, direkt aufbrauchen - und nicht länger stehen lassen.
  • Feste Seifenstücke nutzen: Sie enthalten weniger Wasser, kommen ohne Konservierungsstoffe aus und sind in der Regel deutlich ergiebiger.
  • Nachfüllpacks kaufen: Sie sind günstiger und umweltfreundlicher als immer neue Spender.

Quelle: ntv.de, hny

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