Donnerstag, 25. September 2025Der Tag

Heute mit Sebastian Schneider
07:23 Uhr

AfD lagert offenbar kiloweise Gold in Liechtenstein

Die Rechtsaußenpartei AfD hat offenbar einen großen Teil ihres Vermögens ins Ausland gebracht. Nach Recherchen des "Spiegel"schaffte die Partei insgesamt 107 Kilogramm Gold mit einem aktuellen Marktwert von mehr als zehn Millionen Euro in ein Depot im Fürstentum Liechtenstein. Nach Erkenntnissen von Finanzermittlungsbehörden mehrerer europäischer Länder, darunter die deutsche Financial Intelligence Unit, ließ die Partei das Gold bereits am 11. und 12. Mai 2022 in den außerhalb der EU gelegenen Kleinstaat transportieren. Laut einer internen Behördenmeldung stammt das Edelmetall offenbar aus der Erbschaft des niedersächsischen Erfinders Reiner Strangfeld, der im Juli 2018 Suizid beging und sein gesamtes Vermögen der AfD vermachte.

Auf Anfrage des "Spiegel" wollte die AfD keinen Kommentar zu dem Gold abgeben. Es sei "unerheblich, auf welchem Konto oder in welchem Schließfach Vermögenswerte von Parteien verwaltet werden", erklärte AfD-Bundesschatzmeister Carsten Hütter dem Magazin. Die AfD habe keinerlei Vermögen "versteckt", sondern stets "gemäß den Vorgaben des Parteiengesetzes" gehandelt und alle Vermögenswerte "im Rechenschaftsbericht ausgewiesen". Ob der Goldtransfer im Zusammenhang mit einem möglichen AfD-Verbotsverfahren oder einer juristischen Auseinandersetzung um das Erbe von Strangfeld steht, wollte die Partei nicht sagen.

06:55 Uhr

Das wird heute wichtig

Liebe Leserinnen und Leser,

ein Thema, das in der Vergangenheit selten so viel Aufmerksamkeit bekommen hat, steht heute (wahrscheinlich) vor dem Abschluss: Die schwarz-rote Koalition bringt ihre Richterkandidaten für das Bundesverfassungsgericht in den Bundestag. Eigentlich sollte das schon am 11. Juli passiert sein, aber Sie erinnern sich bestimmt, damals wurde die Wahl kurzfristig abgesagt. Schließlich wehrte sich die Unionsfraktion gegen die SPD-Kandidatin, die Juristin Frauke Brosius-Gersdorf. Diesmal stehen andere Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl: die Juraprofessorin Ann-Kathrin Kaufhold sowie Sigrid Emmenegger, Richterin beim Bundesverwaltungsgericht, und Günter Spinner, derzeit Vorsitzender Richter am Bundesarbeitsgericht. Um voraussichtlich kurz nach 16 Uhr befasst sich das Plenum mit der Causa. Es wird ein erneuter Stimmungstest für die Regierung von Bundeskanzler Friedrich Merz.

Das wird heute auch noch wichtig:

  • Führende deutsche Wirtschaftsinstitute stellen um 10 Uhr in Berlin ihre Konjunkturprognose vor. Im Frühjahr hatten sie ein geringfügiges Wachstum von 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2025 prognostiziert. Medienberichten zufolge erwarten die Institute nun 0,2 Prozent Wachstum. Im kommenden Jahr steigt demnach das BIP um 1,3 Prozent, auch dank des staatlichen Milliarden-Sondervermögens für Investitionen.
  • Die Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der ostdeutschen Länder treffen sich um 9.30 Uhr auf Schloss Ettersburg bei Weimar. Auf der Agenda stehen Themen wie die Verteidigungsstruktur in Ostdeutschland, Wirtschaftspolitik und der Kampf gegen Hass im Netz. Erwartet werden auch Bundeskanzler Friedrich Merz und Verteidigungsminister Boris Pistorius.
  • Am dritten Tag der Generaldebatte bei den Vereinten Nationen wird heute eine Rede von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas erwartet. Abbas will per Videoschalte sprechen, da ihm die US-Regierung ein Einreisevisum verweigert hatte. Daneben stehen ab 15.00 Uhr (MESZ) unter anderem die Vertreter der Niederlande, Belgiens und Italiens auf der Rednerliste in New York.
  • US-Präsident Donald Trump empfängt seinen türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan in Washington. Der Staatschef des Nato-Partners ist damit erstmals seit 2019 wieder Gast im Weißen Haus - sein letzter Besuch fand während Trumps erster Amtszeit statt. Erwartet wird, dass es bei dem Besuch um den bilateralen Handel und Geschäfte im Militärbereich gehen dürfte sowie um aktuelle Krisen wie den Gaza-Krieg und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
  • Der Bundesgerichtshof (BGH) muss klären, ob Sekretariatsdienste in Anspielung auf "Miss Moneypenny" aus der "James Bond"-Filmreihe beworben werden dürfen.
  • Der VfB Stuttgart empfängt um 21 Uhr (RTL) den spanischen Fußballklub Celta Vigo zum Heim-Auftakt in der Europa League.

Mein Name ist Sebastian Schneider und ich begleite Sie heute durch die ersten Stunden des Tages. Bei Fragen, Anmerkungen und Hinweisen schreiben Sie mir gerne unter: sebastian.schneider(at)ntv.de.

Los geht's!

06:31 Uhr

Macron widerspricht Trump vor der UN

Der Klimawandel ist nach den Worten von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron keine Frage der "Meinung". "Manchmal hört man vielleicht Äußerungen, die den Eindruck erwecken, dass Fragen des Klimas oder der Biodiversität in gewisser Weise eine Frage der Meinung sind", sagte Macron in New York. Er glaube dennoch, "dass die Wissenschaft ziemlich eindeutig ist", sagte er.

Macron äußerte sich bei einem Klimatreffen am Rande der UN-Generaldebatte. Ohne ihn namentlich zu nennen, schien Macron damit auf die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zum Klimawandel zu reagieren. Trump hatte die Erkenntnisse zum menschengemachten Klimawandel am Vortag als "Scherz" bezeichnet, den sich "böse Menschen" ausgedacht hätten. "Der Klimawandel - das ist der weltweit größte Betrug aller Zeiten", sagte der US-Präsident bei der UN-Generaldebatte. Die Wissenschaft müsse "weiterhin im Mittelpunkt unserer Feststellungen und unserer Politik stehen", entgegnete Macron nun.

05:57 Uhr

Auf Einfamilienhaus-Niveau: Kosten für Hightech-Klo irritieren in Stuttgart

Darum geht's.

Darum geht's.

(Foto: picture alliance/dpa)

In Stuttgart ist ein Hightech-Klohäuschen gebaut worden, das mehr kostet als so manches Einfamilienhaus: die Gesamtkosten betragen rund 600.000 Euro. Das sorgt in der süddeutschen Stadt für Verwunderung: Gegen funktionierende öffentliche Toiletten gebe es nichts einzuwenden, sagt Daniel Bilaniuk vom Bund der Steuerzahler. Aber diese Summe für eine kleinere Toilettenanlage sei zu hoch. "Dafür kann man vielerorts ein Einfamilienhaus bauen." Die Stadt hätte eine Nummer kleiner bauen sollen - gerade weil der Haushalt der Stadt alles andere als rosig aussehe.

  • Der Steuerzahlerbund stört sich unter anderem an den hohen Kosten, weil die Anlage im Naherholungsgebiet Egelseer Heide liegt - und damit nicht immer ausgelastet sei. "In den Sommermonaten ist da schon viel los, aber es ist keine Anlage mitten in der Innenstadt, wo durchgehend Betrieb wäre - da wird auch mal ein paar Stunden gar nichts sein."
  • Nur, warum steht die Stadt zu der teuren Hightech-Toilette? Rund die Hälfte des Geldes habe man in Erschließungsarbeiten stecken müssen, berichtet Markus Töpfer, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Stuttgart. Sämtliche Leitungen hätten verlegt werden müssen. "Die Aussage, das Toilettenhäuschen koste 600.000 Euro, ist so nicht richtig", findet er. Die Anlage sei zudem selbstreinigend und vandalismussicher. Daher spare man damit langfristig Geld im Vergleich zu betreuten oder mobilen Toiletten.
  • Preise für Klohäuschen ließen sich schwer vergleichen, erklärt Abfallexperte Töpfer. "Wenn ich da oben eine Dixi-Toilette hinstellen würde, wären die Kosten für die Dixi-Toilette nicht so hoch, aber die Unterhaltskosten entsprechend höher. Und wenn ich eine Anlage hätte, die ich betreuen lassen würde mit Personal, wären die Kosten nochmal höher." Selbstreinigende Anlagen seien zudem zunehmend Stand der Technik. Bei solchen Klos sei garantiert, dass jeder Besucher eine hygienische und saubere Toilette vorfinde. Die Stadt rechnet mit 1000 Besuchen im Jahr und einer Betriebszeit von 20 Jahren.
05:45 Uhr

Schlagzeilen aus der Nacht

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