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Wenn er kein russisches Öl kauft Trump signalisiert Erdogan mögliches Ende der Türkei-Sanktionen

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Der türkische Präsident Erdogan (l.) bei seinem Treffen mit Trump im Oval Office.

Der türkische Präsident Erdogan (l.) bei seinem Treffen mit Trump im Oval Office.

(Foto: picture alliance / Sipa USA)

Nach dem Kauf eines russischen Luftabwehrsystems durch Ankara verhängt Trump in seiner ersten Amtszeit Sanktionen gegen die Türkei. Nun deutet der US-Präsident ein Ende der Boykottmaßnahmen an. In Washington bittet der Republikaner Präsident Erdogan, den Energiehandel mit Moskau einzustellen.

US-Präsident Donald Trump hat bei seinem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan die Aufhebung von Sanktionen gegen die türkische Verteidigungsindustrie in Aussicht gestellt. Im Weißen Haus von einem Journalisten darauf angesprochen, wann die Strafmaßnahmen beendet werden könnten, sagte Trump: "Wenn wir ein gutes Treffen haben, dann fast sofort."

Hintergrund sind Spannungen mit der Türkei während Trumps erster Amtszeit im Zusammenhang mit dem russischen Luftverteidigungssystem S-400. Die Türkei hatte das System 2019 erworben - die USA schlossen Ankara anschließend aus einem Projekt zur Entwicklung des Kampfjets F-35 aus und belegten später das türkische Direktorat der Verteidigungsindustrie (SSB) mit Sanktionen. Erdogan sagte, er hoffe, er könne mit Trump auch über die Kampfjets F-35 und F-16 sprechen.

Trump äußerte sich während des Treffens mehrmals bewundernd über Erdogan. Trotz des Vorgehens gegen die türkische Opposition sagte der US-Präsident: "Er leistet in seinem Land hervorragende Arbeit". Man habe ein ausgezeichnetes Verhältnis zueinander.

In der Türkei werden seit Monaten immer wieder Oppositionspolitiker festgenommen. Ekrem Imamoglu, ein aussichtsreicher Herausforderer von Erdogan bei einer zukünftigen Präsidentschaftswahl, sitzt seit einem halben Jahr ohne Anklage in Untersuchungshaft.

"Ich möchte, dass er kein Öl aus Russland kauft"

Bei dem Treffen forderte Trump Erdogan zudem auf, den Energiehandel der Türkei mit Russland einzustellen. "Ich möchte, dass er kein Öl mehr aus Russland kauft", solange Moskau den Krieg gegen die Ukraine fortführe, sagte der Republikaner. Etwas später sprach Trump nochmals über seinen türkischen Amtskollegen in dessen Beisein: "Das Beste, was er tun könnte, wäre, kein Öl und Gas aus Russland zu kaufen." Erdogan antwortete konkret darauf nicht.

Im vergangenen Jahr kamen nach Angaben der türkischen Energiemarkt-Regulierungsbehörde 66 Prozent aller türkischen Ölimporte aus Russland, bei Gas waren es 41 Prozent. Die Türkei pflegt enge Beziehungen zu Russland und zur Ukraine und lehnt westliche Sanktionen gegen Moskau bislang ab.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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