Politik

Kein Abschuss möglich Wieder Drohnen über dänischen Flughäfen gesichtet

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Erneut legen Drohnen einen dänischen Flughafen lahm. Nach Kopenhagen trifft es in der Nacht Aalborg. Auch in der Nähe von zwei weiteren, deutlich kleineren Flughäfen und einem Militärflugplatz werden Drohnenaktivitäten gemeldet.

Nur zwei Tage nach dem Drohnenalarm am Flughafen Kopenhagen führt ein ähnlicher Vorfall zur vorübergehenden Sperrung des Luftraums über einem weiteren dänischen Airport. Es seien Drohnen in der Nähe des Flughafens von Aalborg gesichtet worden, der dortige Luftraum sei gesperrt worden, teilte die Polizei der Region Nordjütland am späten Abend auf X mit. Nach Angaben der europäischen Flugsicherungsbehörde Eurocontrol werden am Flughafen Aalborg bis zum frühen Morgen keine Starts und Landungen stattfinden. Drei Flüge seien zu anderen Flughäfen umgeleitet worden. Am frühen Morgen gab die Polizei Entwarnung, einer Wiederaufnahme des Flugverkehrs stehe nichts im Weg.

Nicht nur Aalborg war betroffen: Die Polizei in Südjütland schrieb auf X, dass auch in der Nähe der Flughäfen in den Städten Esbjerg, Sonderborg sowie nahe dem Militärstützpunkt Skrydstrup Drohnen beobachtet worden seien. In Skrydstrup sind die dänischen F-16- und F-35-Kampfjets stationiert. Laut der Polizei besteht keine Gefahr für Passagiere oder Anwohner der betroffenen Flughäfen. Die Behörden ermittelten in Zusammenarbeit mit dem nationalen Nachrichtendienst und den Streitkräften.

Drohnen ähnlich unterwegs wie in Kopenhagen

In Aalborg seien erstmals am Mittwochabend gegen 21.44 Uhr Drohnen gesichtet worden, sagte Polizei-Einsatzleiter Jesper Bøjgaard gegen Mitternacht vor Reportern. Wie viele es genau seien, könne er noch nicht sagen. Auch die Größe lasse sich noch nicht einschätzen, man erkenne sie mit ihren Lichtern aber vom Boden aus. Wenn man die Möglichkeit erhalte und dies sicherheitsmäßig vertretbar sei, werde man sie vom Himmel holen, kündigte Bøjgaard an.

Das passierte dann nicht: Die letzte Drohne sei um 00:54 in der Nähe des Flughafens Aalborg gesehen worden, teilte die Polizei im Laufe der Nacht mit. Es sei nicht gelungen, die Drohnen, die mehrere Stunden lang über einem sehr großen Gebiet geflogen seien, abzuschießen. Man werde jetzt mit der genaueren Untersuchung des gesammelten Materials beginnen.

Erst am Montagabend hatte die Sichtung mehrerer größerer Drohnen zur gut vierstündigen Sperrung des Flughafens von Kopenhagen geführt, der zu den wichtigsten Airports Skandinaviens zählt. Rund 100 Flüge wurden gestrichen, Zehntausende Passagiere waren von Beeinträchtigungen betroffen. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sprach vom "bislang schwersten Anschlag auf dänische kritische Infrastruktur". Wer dahintersteckt, ist noch unklar. Mittlerweile läuft der Flugbetrieb in Kopenhagen wieder normal.

Die Drohnenaktivität in Aalborg ähnele in etwa derjenigen in Kopenhagen, sagte Bundespolizeichef Thorkild Fogde in einer nächtlichen Pressekonferenz. Man sehe ein ähnliches Muster, die Drohnen seien gut sichtbar und mit eingeschaltetem Licht unterwegs.

Der Flughafen in Aalborg ist weitaus kleiner als der dänische Hauptstadtflughafen. Der Flughafen-Website zufolge sollte der letzte Flug aus Kopenhagen dort eigentlich um 23.50 Uhr ankommen, der erste Flieger zurück in die Hauptstadt am nächsten Morgen planmäßig um 6.20 Uhr abheben.

Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts

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