Politik

Mit Waffen aus den USA? Selenskyj deutet Angriffe auf Kreml-Vertreter an

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gab ein inhaltsreiches Interview.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gab ein inhaltsreiches Interview.

(Foto: dpa)

Vor wenigen Wochen wird in Kiew ein Regierungsgebäude bei einem russischen Luftangriff beschädigt. Der ukrainische Präsident Selenskyj droht nun Vertretern des Kremls. Zudem macht er eine wichtige Ankündigung.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Vertretern des Kremls in Moskau gedroht. Falls Russland den Krieg gegen sein Land nicht beendet, sollten die im Kreml tätigen Beamten sich vergewissern, wo sich der nächste Luftschutzbunker befindet, sagte Selenskyj in der "Axios Show". Er habe die ausdrückliche Unterstützung von US-Präsident Donald Trump, russische Ziele wie Energieinfrastruktur und Waffenfabriken anzugreifen, fügte er hinzu.

Wenn die Ukraine zusätzliche Langstreckenwaffen aus den USA bekomme, "werden wir sie einsetzen", kündigte Selenskyj an. Er habe bei seinem Treffen mit Trump am Dienstag in New York eine konkrete Forderung nach einem "neuen Waffensystem" geäußert, das seiner Aussage nach den russischen Präsidenten Wladimir Putin zwingen würde, an den Verhandlungstisch zu kommen. Um welche Waffe es sich konkret handelt, verriet Selenskyj nicht.

Die Drohung Selenskyjs erfolgte wenige Wochen, nachdem ein Regierungsgebäude in Kiew bei einem russischen Angriff beschädigt wurde. Russland überzieht die Ukraine jede Nacht mit massiven Luftangriffen, teilweise setzten die russischen Streitkräfte in einer Nacht Hunderte Drohnen, Raketen und Marschflugkörper ein.

Selenskyj ging in dem Interview auch auf die Forderung ein, dass in der Ukraine Wahlen abgehalten werden sollen. Sollte ein Waffenstillstand mit Russland erreicht werden, werde er dem ukrainischen Parlament anordnen, Wahlen zu organisieren. Unter anderem US-Vizepräsident JD Vance machte Selenskyj in einem Interview im Februar wegen der ausbleibenden Wahlen Vorwürfe. "Wie kann man Wahlen angreifen, wenn man den Krieg in der Ukraine ausschließlich als Krieg für die Demokratie darstellt? Ich finde das einfach lächerlich", sagte er "The National Pulse". Anschließend zog er einen historischen Vergleich: "Und natürlich gab es in den Vereinigten Staaten einen Bürgerkrieg. Wir hatten natürlich Wahlen, und zwar wie geplant am Ende." US-Präsident Donald Trump bezeichnete Selenskyj im Februar als "Diktator".

Russische Propagandisten nutzen die Tatsache, dass in der Ukraine keine Wahlen stattfinden, um die Falschbehauptung zu verbreiten, dass Selenskyj nicht mehr der legitime Präsident der Ukraine sei. In der Ukraine gilt derzeit das Kriegsrecht, das Wahlen verbietet. Auch eine weitere wichtige Ankündigung machte Selenskyj während des Interviews: Nach Ende des russischen Angriffskrieges sei er bereit, zurückzutreten. Er beabsichtige nicht, sein Land in Friedenszeiten anzuführen.

Quelle: ntv.de, lar/rog

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