Unterhaltung

Filmdrama "The Unforgivable" Schöner als Sandra Bullock scheitert niemand

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Saß 20 Jahre wegen Mordes im Gefängnis: Ruth Slater (Sandra Bullock).

(Foto: imago images/ZUMA Press)

Sandra Bullock spielt einmal mehr gegen ihr Image an, die deutsche Regisseurin Nora Fingscheidt dreht zum ersten Mal englischsprachig und viele Kritiken fallen gemischt aus. Doch schöner als "The Unforgivable" kann ein Film nicht scheitern.

Ruth Slater (Sandra Bullock) kommt nach 20 Jahren Gefängnis frei. Die Welt draußen ist ihr fremd geworden. Bewährungshelfer, Notunterkunft, misstrauische Blicke. Das System hat Ruth gefressen, verdaut und wieder ausgespuckt. Der Kampf zurück ins soziale Geflecht der Gesellschaft wird ihr nicht leicht gemacht. Ihr einziger Lichtblick ist der Gedanke an ihre kleine Schwester, die irgendwo bei einer Pflegefamilie lebt. Doch auch dieser Kontakt - und einzige Rettungsanker aus ihrer Vergangenheit - wird ihr verboten.

"Oscars & Himbeeren"

Immer freitags präsentiert Ronny Rüsch "Oscars & Himbeeren", den ntv-Podcast rund ums Streamen. Diesmal neben der ausführlichen Kritik zu "The Unforgivable": das polnische Filmdrama "Operation Hyakinthos", die US-Finanzserie "Billions" und das "Sex and the City"-Sequel "And Just Like That …". "Oscars & Himbeeren" - Informativ. Unterhaltsam. Kompakt. In der ntv-App, bei Audio Now, Spotify und Apple Podcasts.

Das Filmdrama "The Unforgivable", erster englischsprachiger Film der "Systemsprenger"-Regisseurin und Drehbuchautorin Nora Fingscheidt, will vieles sein: Familiengeschichte, Milieustudie, Sozial- und Gesellschaftskritik. Vielleicht zu viel? Das zumindest spiegeln die weltweit gemischten Kritiken wider. Zwar wird im Konsens die herausragende Leistung von Oscarpreisträgerin Sandra Bullock gelobt, doch vielen Kritikern mutet die Geschichte um Ruth Slater zu schwermütig, zu konstruiert und zu düster an. In "The Unforgivable" scheint alles zum Scheitern verurteilt. Aber ist der Film deswegen gleich schlecht?

Anklage ohne erhobenen Zeigefinger

Die Antwort: Nein. Denn Nora Fingscheidt hat als Filmemacherin und Beobachterin gesellschaftlicher Zusammenhänge zu viel Fingerspitzengefühl, um am Thema vorbeizuarbeiten. Wer der 38-Jährigen dennoch ein Scheitern attestieren möchte, kann dies nur auf die schönste Art und Weise tun.

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Das neben Sandra Bullock mit Vincent D'Onofrio, Viola Davis, Jon Bernthal und Richard Thomas erstklassig besetzte Drama ist zu gut inszeniert, um wirklich unterzugehen. Die negativen Kritiken ob zu dichter oder unglaubwürdiger Handlungsstränge sind zwar nicht unbegründet, schmälern den Gesamteindruck von Fingscheidts erstem Hollywood-Ausflug jedoch nicht im Geringsten. "The Unforgivable" - jetzt bei Netflix zu streamen - klagt ohne erhobenen Zeigefinger an und bewegt. Mehr kann man als Zuschauer von einem Sozialdrama nicht verlangen.

Eine ausführliche Kritik zu "The Unforgivable" von Ronny und Axel - jetzt in der neuen Folge des ntv-Podcasts "Oscars & Himbeeren". Außerdem dabei: das polnische Filmdrama "Operation Hyakinthos", die US-Finanzserie "Billions" und das "Sex and the City"-Sequel "And Just Like That …".

"Oscars & Himbeeren" - der ntv-Podcast - wo sich jeden Freitag alles rund um Streamingdienste wie Netflix, RTL+, Amazon Prime & Co dreht.

Quelle: ntv.de

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