Unterhaltung

Drama-Serie "Eine kleine Lüge" Wenn eine Mutter ihre ganze Familie täuscht

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Die hingebungsvolle Mutter Elvira (Marina Hands) fühlt sich von ihrer Familie undankbar behandelt.

(Foto: Unité de production/ARTE France)

Eine Frau, die sich nicht wertgeschätzt fühlt, eine ärztliche Diagnose und die Idee, eine Krankheit zu erfinden: Die französische Serie "Eine kleine Lüge" über die Verstrickungen einer Mutter ist bewegend, tragisch und bittersüß.

Das Leben von Elvira (Marina Hands) dreht sich nahezu rund um die Uhr ausschließlich um ihren Lebensgefährten Patrick (Mathieu Demy) und ihre drei Kinder: einkaufen, den Haushalt machen, kochen. Neben ihrer aufopferungsvollen Mutterrolle verrichtet sie einen langweiligen Job bei einer Versicherungsagentur, bei der man ihre Arbeit genauso wenig schätzt wie daheim. Kein Lob, kein Dank. Stattdessen muss sie sich von ihrer Teenager-Tochter anhören, wieso der Kühlschrank nicht bis zum Rand gefüllt ist oder das Abendessen mal nicht pünktlich auf dem Tisch steht. In Elviras "wilder Ehe" sieht es auch nicht erfüllender aus. Ihr Lebenspartner hat eine Geliebte und suhlt sich in der Anerkennung als Fotograf mit künstlerischer Ader.

"Oscars & Himbeeren"

Immer freitags präsentiert Ronny Rüsch "Oscars & Himbeeren", den ntv-Podcast rund ums Streamen. Diesmal neben der ausführlichen Kritik zu "Eine kleine Lüge": die südkoreanische Serie "Dr. Brain", die Marvel-Serie "Hawkeye" und der aktuelle Ableger aus dem "Fast & Furious"-Universum. "Oscars & Himbeeren" - Informativ. Unterhaltsam. Kompakt. In der ntv-App, bei Audio Now, Spotify und Apple Podcasts.

Eines Tages entdeckt Elvira einen Knoten in ihrer Brust und geht daraufhin sorgenvoll zum Arzt. Der attestiert ihr, es sei nichts Schlimmes, schon gar kein Tumor. Sie könne beruhigt nach Hause gehen, die kleinen Knötchen seien kein Grund zur Sorge und hätten keinerlei Auswirkungen auf ihre Gesundheit, geschweige denn auf ihren Alltag, der im Trott versinkt. Doch Elvira hat die Nase voll. Sie möchte mehr für ihre Familie sein als eine Haushaltsangestellte, zu der man schon sehr lange kein liebes, freundliches Wort mehr gesagt hat. Und so beginnt sie eine kleine Lüge zu erfinden, die auch gleichzeitig der Titel dieser französischen Dramaserie ist, in der eine Frau aus ihrem langweiligen Leben ausbricht.

Eine kleine Lüge sorgt für maximales Chaos

Elvira fälscht die ärztliche Diagnose und tischt ihrer Familie auf, an Brustkrebs erkrankt zu sein. Fortan steht sie im Mittelpunkt des Familiengeschehens. Patrick erinnert sich an die Liebe zu seiner Frau, die Kinder können tatsächlich ganz alleine einen Einkaufswagen durch die Supermarktgänge schieben und der Pool, dessen Fertigstellung sich ewig hinzog, ist plötzlich in wenigen Tagen fertig. Elviras Plan geht auf - vorerst. Denn die anfänglich kleine Lüge entpuppt sich zu einer immer größeren und stellt sie vor immer neue Probleme.

Regisseur Fabrice Gobert gelingt mit der Drama-Serie "Eine kleine Lüge", von der die ersten beiden Staffeln bei Netflix verfügbar sind, der ganz große Coup. Er zeichnet nicht nur das Porträt einer verzweifelten Frau, die um mehr Wertschätzung kämpft, sondern auch das wunderbare Bild einer schrulligen Familie, die - oberflächlich betrachtet - im Chaos versinkt. Neben den beiden Hauptrollen Elvira und Patrick sind es die Nebencharaktere, allen voran Jérémy Gillet als Sohn Sam, die diese so wunderbare, tragikomische Herz-Schmerz-Familienserie so sehenswert machen.

Eine ausführliche Kritik zu "Eine kleine Lüge" - jetzt in der neuen Folge des ntv Podcasts "Oscars & Himbeeren". Außerdem dabei: die südkoreanische Serie "Dr. Brain", die Marvel-Serie "Hawkeye" und der aktuelle Ableger aus dem "Fast & Furious"-Universum.

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"Oscars & Himbeeren" - der ntv Podcast - wo sich jeden Freitag alles rund um Streamingdienste wie Netflix, RTL+, Amazon Prime & Co. dreht.

Quelle: ntv.de

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