
So muss das sein!
(Foto: imago/Action Pictures)
Das sind wir aber anders gewöhnt: Früher waren die Spielerfrauen omnipräsent. Sie bereicherten uns um Soja-Latte-Rezepte und Schminktipps. Und jetzt? Ziemliche Flaute, tote Hose, dezenter Rückzug ins Private oder auf den Ponyhof. Wie langweilig!
2014 haben wir erfahren, wie Cathy Fischer, so hieß Frau Hummels damals noch, ihre Flasche Balsamico-Essig durch die Handgepäck-Kontrolle nach Brasilien bekommt. Und wie man einen anständigen Soja Latte hinkriegt. Lena Gercke hing am Hals von Sami Khedira und Mesut Özil wurde von der feurigen Mandy Capristo angespornt. Die Funken flogen - nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf der Tribüne. Selbst das oberste Fußball-Groupie, unsere geschätzte Kanzlerin, schaffte es hier und da in die Kabine, um den halbnackten Jungs die verschwitzte Schulter zu tätscheln. Dieses Jahr in Russland dagegen: kaum Frauen in den und um die Hotels, keine Kanzlerin, keine übermäßigen Aktivitäten in den sozialen Netzwerken, einfach kein Sex in der Luft.

Scarlett Gartmann (Freundin von Marco Reus) und Christina (Frau von Matthias Ginter) beim Spiel gegen Schweden.
(Foto: imago/Moritz Müller)
Weder Schminktipps für die verschiedenen Deutschland-Spiele ("Heute tragen wir einen wunderschönen Glow") noch verführerische Fotos von Ann-Kathrin Brömmel. Ach so, ja, Götze ist gar nicht dabei, stimmt. Und stimmt auch wieder nicht, denn Ann-Kathrin postet zwar knappe Bikini-Fotos, aber die haben ja nichts mit der WM zu tun. Schade. Kein Wunder, dass da so keine richtige Euphorie aufkommen mag bei dieser WM, bei der man auch verdammt wenig Flagge zeigt oder anderes Schwarz-Rot-Gold-Gedöns an den Autos oder den Körpern der Fans sieht. Was ist los, Germany?
Damals hat uns auch noch Sila Sahin, zu der Zeit Freundin von Ilkay Gündogan, Expertinnen-Tipps gegeben: "Also, ich hab' ja die Erfahrung gemacht, dass Jungs nicht so drauf stehen, wenn Mädchen so viel über Fußball wissen und immer mitdiskutieren wollen. Da würde ich mich zurückhalten" - sollte das nun gefruchtet haben? Sila ist inzwischen die Frau an der Seite von Samuel Radlinger, einem Hannover 96er, der momentan an den norwegischen Erstligisten Brann Bergen verliehen wurde, und Gündogan hat noch mit seiner Erdogan-Posse zu kämpfen. Halten jetzt alle lieber die Klappe? Spieler und Spielerfrauen? Wahrscheinlich ist das besser (siehe Özil-Gündogan-Erdogan), aber es ist auch weniger lustig (siehe Hummels, Sahin).
"Sie ist doch keine Handtasche"
Es gibt doch wirklich ein paar Frauen, die wir gerne mal in einem russischen Stadion sehen würden, Izabel Goulart zum Beispiel. Das Victoria's-Secret-Model ist die Freundin von Kevin Trapp. Und da ja nicht er, sondern Neuer im Tor steht, hätten die beiden - die laut "Bunte" das Zeug zum "heißesten Paar der WM" haben - echt viel Zeit füreinander. Und wo ist Amine Gülse, Mesut Özils Flamme? Von der würden wir auch gern mehr sehen.
Auch Marco Reus hat eine Dame an der Seite, die sich nicht zu verstecken braucht, Scarlett Gartmann. Und das tut sie zum Glück auch nicht, denn vereinzelt tauchen die Damen dann ja doch auf. Christina Raphaella, Ehefrau von Matthias Ginter, ist beim Spiel gegen Mexiko mit Annika, der Freundin von Jonas Hector, im Stadion in Moskau gewesen. Genau wie Lina, die Freundin von Joshua Kimmich, und auch Cathy Hummels, jawoll. Beim Schwedenspiel hatte sie vielleicht etwas anderes zu tun, denn sie ist ja, auch wenn sie noch gar nicht so lange Mutter ist, wieder voll im Berufsleben: Ihre neue Schuhkollektion hat sie in München präsentiert. Und selbst eine Cathy Hummels kann nicht überall gleichzeitig sein.
Jessica Farber, die Frau von Toni Kroos, war mit den Kindern da. Und auch Sherin Senler, Verlobte von Jerôme Boateng, war so schnell wieder fort wie sie wohl da war. Auf "Sportbuzzer" wird gemutmaßt, dass den Ladys die Unterkunft im Moskauer Vorort Watutinki nicht glamourös genug sein könnte. Das kann doch nicht der Grund sein!
So richtig rar machen sich Nina Neuer und Lisa Müller. Ob wir sie gegen Süd-Korea wohl auf der Tribüne sehen? Die beiden haben definitiv ein eigenes Leben - und es hat wenig mit Zweibeinern zu tun. Sie sind leidenschaftliche Reiterinnen, und ihre Männer unterstützen das!
Während die Herren dem Ball hinterherjagen oder versuchen, ihn zu halten, springen ihre Liebsten über Stock und Stein auf ihren eigenen Turnieren, und bereits 2014 sagte Thomas Müller in seiner doch recht lakonischen Art über seine Frau: "Sie hat einen eigenen Willen und ein eigenes Leben. Sie ist ja keine Handtasche." Dazu fällt uns nun wieder ein: "Die Handetasche muss labandig sein." Das wusste Laufsteg-Trainer Bruce Darnell schon 2007 seinen GNTM-Mädchen mit auf den Weg zu geben.
Deutschland hofft also auf ein lebendiges Spiel und mehr Spielerfrauen im Stadion - denn das ist wirklich nur der halbe Spaß, so, wie es bis jetzt gelaufen ist.
Quelle: ntv.de