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Er will nicht nur spielen Projekt "Lupus", die Monsterwaffe der Nazis

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Was ist, wenn es den legendären Schattenwolf wirklich gibt? Und was, wenn er jetzt Menschen jagt?

Was ist, wenn es den legendären Schattenwolf wirklich gibt? Und was, wenn er jetzt Menschen jagt?

(Foto: picture alliance / Zoonar)

Wölfe, die Menschen angreifen. Verschwundene Jäger. Eine Insel, die niemand betreten darf. Nazi-Experimente - und eines der bestgehüteten Geheimnisse der DDR-Geschichte. All das verpackt Bestsellerautor Tibor Rode in einen der packendsten Hörbuch-Thriller des Jahres.

Was haben die AfD, der Wolf, die Kernkraft und das Gendern gemeinsam? Sie polarisieren. Entweder man gendert oder verteufelt es. Entweder man will die Kernkraft (mit all ihren Risiken) oder eben nicht. Entweder man ist der Meinung, dass "Bernd" Höcke ein waschechter Nazi ist oder man wählt die AfD. Und beim Wolf? Entweder will man das hierzulande wieder heimisch werdende Wildtier schützen - oder jagen und töten.

Man kann den Wolf aber auch thematisch in einen Thriller packen, gibt noch ein paar geheimnisumwitterte Orte dazu, ein, zwei Ausflüge in die Nazi-Zeit und in die DDR-Geschichte, mixt das Ganze noch mit zwei verschwundenen Jägern, einem KI-Zaun und 55 toten Schafen - und fertig ist der neue Bestseller von Tibor Rode "Lupus". Und so eindrucksvoll ein Wolf oder die Begegnung mit ihm auch sein sollte, "Lupus" - erschienen bei Droemer Knaur und Argon - setzt noch einen drauf! Eine Verfilmung des Stoffs für die große Kino-Leinwand oder auch als mehrteilige TV-Serie ist ein Muss. Die Gründe dafür liegen auf der Hand.

Der Wolf ist wieder da

Da wäre das Thema Wolf an sich, in Deutschland ein Politikum, wie einst der bayerische Problembär Bruno. Seit Jahrhunderten wird der Wolf dämonisiert als menschenfressendes Ungeheuer, das auch vor Omas und kleinen Mädchen nicht haltmacht. Dabei teilt er 98 Prozent seiner Gene mit dem Hund, des Menschen liebsten und treuesten Begleiter. Wer einen Wolf einmal gesehen hat, kommt nicht umhin, dessen Anmut und Eleganz zu bewundern, seinen Familiensinn und das ausgeprägte Sozialverhalten im Rudel.

Wer aber einmal Zeuge eines sogenannten Surplus Killings geworden ist, bei dem die nicht abebbende Panik einer Schafherde den Beutefangreflex des Wolfes immer wieder aufs Neue stimuliert, bis alle Schafe totgebissen wurden, kann gar nicht anders, als den Wolf zu hassen und zu verteufeln. Wie Schafbauer Schulze in Rodes Buch: Als er zu seiner Schafweide kommt und 55 Tiere im Blutrausch niedergemetzelt vorfindet, inklusive des Leittiers Trude, das er einst mit der Flasche aufgezogen hat, ist bei ihm der Ofen aus. Sein Herz ist gebrochen. Entschädigung vom Staat? Keine, da seine Weide nicht vollends umzäunt, sondern an einer Seite zu einem See offen war. Der finanzielle Ruin wiegt dabei nicht so schwer wie der seelische Schaden.

Auch für die Tierärztin und Wolfsbeauftragte des Landkreises, Jenny Rausch, ist das kein schönes Bild. Sie ist Jägerin und Jägetarierin, isst nur Fleisch von Tieren, die sie selbst im Wald geschossen hat. Sie hat aber auch eine Menge um die Ohren: Ihr Vater, ebenfalls Jäger, ist spurlos verschwunden. Bei seinem verlassenen Auto wurde eine große Menge Blut gefunden. Vor seinem Stammhochsitz wurde zudem ein toter Jäger entdeckt. An der Kanzel prangt ein Hakenkreuz und das Wort "Mörder".

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Ein Wolf als Waffe

Jenny ist genauso ratlos wie Staatsanwalt Frederik Bach. Gemeinsam versuchen sie nun, Jennys Vater zu finden. Ihre Suche führt sie zu geheimnisvollen Orten und Menschen, und in die jeweils eigene Vergangenheit, die miteinander verknüpft zu sein scheint. Sie kommen einer rechten Verschwörung auf die Schliche, die ihren Ursprung in der DDR hatte. Die beiden begegnen aber auch dem sagenumwitterten Ur-Wolf, auch Schattenwolf genannt, der eigentlich seit Jahrtausenden ausgestorben ist. Auf einer Ostseeinsel scheinen alle Fäden, aus der Vergangenheit und der Gegenwart, zusammenzulaufen: Riems, "die gefährlichste Insel der Welt", das "Alcatraz der Viren". Hier forschten die Nazis an einer "Monsterwaffe" biologischen Ursprungs.

Was ist Fiktion, was Realität?

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Spätestens jetzt wird klar, "Lupus" ist ein waschechter Rode-Thriller und gehört zum Besten, der derzeit zu lesen oder zu hören ist. Bereits "Das Mona-Lisa-Virus" und "Der Wald" waren internationale Erfolge. Rode schickte dabei seine Hauptcharaktere jeweils rund um die Welt. Er vermischte Realität und Fiktion, Wissenschaft und "What-if"-Attitüde. Dieses "Was wäre wenn …" ist auch bei "Lupus" eine tragende Säule: Was, wenn es den Schattenwolf wirklich gibt? Wo kam er her? Wie kann sich der Mensch gegen ihn schützen? Mit einem Zaun, der Künstliche Intelligenz (KI) nutzt?

Diese Fragen stellt man sich als Leser und Hörer von "Lupus". Wobei hier das Audiobook dem normalen Buch sogar vorzuziehen ist, denn gesprochen wird das 16-Stunden-Hörererlebnis von Tim Gössler. Dessen Stimme ist für alle Fans von David Nathan und Peter Lontzek ein Genuss - und ein Muss, erscheint sie doch wie eine Mischung der beiden. Die Coolness Nathans gepaart mit der Vielseitigkeit und Emotionalität Lontzeks. Glauben Sie nicht? Schon Rodes vorheriger Bestseller "Der Wald" wurde durch Gössler zu einer spannungs- und gefühlsgeladenen Achterbahnfahrt - mit Happy End. Ob letzteres auch den geheimnisvollen Wölfen in "Lupus" vergönnt ist?

Quelle: ntv.de

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