Der "Tatort" im Schnellcheck Lindholm wickelt ihren Chef ab
10.02.2024, 15:57 Uhr Artikel anhören
Ermitteln zum letzten Mal gemeinsam: Schmitz (Florence Kasumba, l.) und Lindholm (Maria Furtwängler).
(Foto: NDR / Christine Schröder)
Nach sechs Episoden in der niedersächsischen Provinz zieht es die Kommissarin Lindholm zurück zum LKA. Wird es das vorab angekündigte "große Finale"?
Was passiert?
Kriminaldirektor Liebigs (Luc Feit) Feier zum 60. Geburtstag im Göttinger Polizeipräsidium findet ein abruptes Ende, als in der nahe gelegenen Altstadt ein Transporter in eine Menschenmenge rast. Kommissarin Lindholm (Maria Furtwängler) und Liebigs Ehefrau Tereza (Bibiana Beglau), die als Ärztin am örtlichen Krankenhaus arbeitet, sind beim Eintreffen am Unfallort schockiert: Der Fahrer des Wagens hatte noch Minuten vorher ein Paket im Präsidium abgeliefert. War es eine Amokfahrt?
Ihre Ermittlungen führen Lindholm und Kollegin Schmitz (Florence Kasumba) zu einem Paketlieferdienst, bei dem die Mitarbeiter wenig zu lachen haben: Ständiger Termindruck, regelmäßige Doppelschichten, Pinkeln in Wasserflaschen - und gegen die Müdigkeit eine Palette Energy-Drinks, gestellt vom Chef der Firma (Christoph Letkowski). Der steht als Subunternehmer selbst unter enormem Druck und tut alles dafür, um die Ermittlungen der Polizei zu behindern, indem er Kriminaldirektor Liebig erpresst. Doch was hat Lindholms Chef zu verbergen?

Als Sub-Sub-Unternehmer eines Paketdienstleisters hat man nicht viel zu lachen.
(Foto: NDR / Christine Schröder)
Worum geht es wirklich?
Um sehr viel: wie schon im starken Kölner "Tatort" aus dem Dezember um schockierende Arbeitsbedingungen in der Paketbranche. In einem zweiten Erzählstrang aber auch um häusliche Gewalt. Und schließlich noch um den letzten gemeinsamen Fall von Kasumba und Furtwängler.
Wegzapp-Moment?
Dass in der völlig überfrachteten Geschichte auch noch Lindholms Affäre mit dem Mann ihrer Kollegin aufgewärmt wird, ist des Guten definitiv zu viel.
Wow-Faktor?
Die Autoren Christine Hartmann und Stefan Dähnert machen in ihrem Drehbuch Tabula Rasa mit etablierten Autoritäten. Dass der NDR das durchgewunken hat, tut dem Film gut.
Wie ist es?
7 von 10 Punkten. "Geisterfahrt" ist ein solider Krimi, der gut unterhält. Das vom Sender angekündigte "große Finale" ist der Fall indes nicht, weil am Ende einfach zu voll.
Quelle: ntv.de