Politik

"Brandmauer darf nicht wanken" SPD-Länderchefs bitten Amtskollegen, Merz zu bremsen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
In einem gemeinsamen Brief äußern die SPD-Regierungschefs ihr Unbehagen über den Kurs der CDU.

In einem gemeinsamen Brief äußern die SPD-Regierungschefs ihr Unbehagen über den Kurs der CDU.

(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

Die sieben SPD-Regierungschefs fordern ihre Amtskollegen in den von CDU, CSU und Grünen geführten Ländern auf, sich weiter deutlich von der AfD abzugrenzen. Als positive Beispiele verweisen sie auf Sachsen und Thüringen. Angesichts des politischen Kurses von Kanzlerkandidat Merz sollen sie ihr Gewicht geltend machen.

Die Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der sieben SPD-geführten Bundesländer haben die Länderchefs der anderen neun Bundesländer zum Schulterschluss gegen jede Zusammenarbeit mit der AfD aufgerufen. Es sei wichtig, dass bei dem sensiblen Thema Flüchtlingspolitik sachlich debattiert werde und Lösungen erreicht würden, die tatsächlich umsetzbar seien, schrieben die SPD-Länderchefs in einem Brief.

"Uns bewegt die Sorge, dass am Mittwoch im Deutschen Bundestag demokratische Politikerinnen und Politiker in dieser Frage gemeinsam mit Mitgliedern der AfD abstimmen - einer Partei, die in immer mehr Ländern als gesichert rechtsextrem eingestuft ist", heißt es in dem Brief. Ganz unabhängig von ihrer politischen Heimat seien die Mitglieder der Ministerpräsidentenkonferenz in dieser Frage bisher stets einig gewesen: "Die Brandmauer zwischen demokratischen und undemokratischen Parteien darf nicht ins Wanken geraten."

Dies sei leider auf kommunaler Ebene längst passiert. Weder auf Landes- noch auf Bundesebene dürfe sich diese Entwicklung fortsetzen. Insbesondere die ostdeutschen Regierungschefs hätten diese Haltung in den vergangenen Monaten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Verantwortlichen im Bund und in den Ländern stünden allesamt in der Pflicht, keinen Zweifel an der gemeinsamen Haltung gegenüber Radikalen aufkommen zu lassen, heißt es weiter in dem Brief.

Abschließend appellieren die SPD-Ministerpräsidenten an ihre Kollegen von CDU, CSU und Grünen: "Bitte machen Sie ihren Einfluss geltend, dass der Konsens der Demokratinnen und Demokraten in dieser Woche auch im Deutschen Bundestag gewahrt bleibt."

Mehr zum Thema

Unterschrieben ist der Brief von Stephan Weil (Niedersachsen), Alexander Schweitzer (Rheinland-Pfalz), Andreas Bovenschulte (Bremen), Dietmar Woidke (Brandenburg), Anke Rehlinger (Saarland), Manuela Schwesig (Mecklenburg-Vorpommern) und Peter Tschentscher (Hamburg).

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen