Politik

RTL/ntv Trendbarometer Söder wäre aussichtsreichster Kanzlerkandidat

Die CDU sucht einen neuen Vorsitzenden und - zusammen mit der CSU - einen gemeinsamen Kanzlerkandidaten. Die Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL/ntv liefert eine klare Antwort auf die K-Frage: CSU-Chef Söder hätte deutlich bessere Siegchancen als die CDU-Aspiranten Laschet und Merz.

Zwei Männer wollen Vorsitzende der CDU werden und im kommenden Jahr für die Christdemokraten und die bayerische Schwesterpartei CSU den Bundestagswahlkampf anführen: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und der frühere Unionsfraktionschef im Bundestag, Friedrich Merz. Dem RTL/ntv-Trendbarometer zufolge aber hätten beide schlechte Chancen, die möglichen Spitzenkandidaten der SPD, Bundesfinanzminister Olaf Scholz, und der Grünen, den Bundesvorsitzenden Robert Habeck, im direkten Vergleich zu schlagen. In der Frage der Kanzlerpräferenz liegen Merz und Laschet jeweils deutlich hinter den möglichen Rivalen. Ein anderer Unionspolitiker dagegen liegt im direkten Vergleich deutlich vor Habeck und Scholz: Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder.

Der CDU-Vorsitz-Bewerber Norbert Röttgen wurde wegen seiner geringen Aussichten gar nicht abgefragt. Aber auch NRW-Chef Laschet muss sich Gedanken machen: Bei der Frage, wer ihnen als Kanzler lieber wäre, "Scholz oder Laschet?", entschieden sich 39 Prozent für den Sozialdemokraten und nur 15 Prozent für Laschet. Kaum besser der Vergleich zu Habeck: Laschet kommt auf 21 Prozent, Habeck auf 30 Prozent. Selbst im eigenen Lager schneidet Laschet schlecht ab: 32 Prozent der CDU-Wähler würden im direkten Vergleich Scholz vorziehen, nur 24 Prozent den NRW-Ministerpräsidenten aus der präferierten Partei.

Merz besser, aber Söder überragend

Unter allen Befragten liegt auch Merz hinter Scholz: 37 Prozent ziehen Scholz vor, nur 20 Prozent Merz. Den Vergleich zu Habeck verliert Merz mit 25 zu 31 Prozent. Immerhin: Bei den Unionswählern liegt Merz im Vergleich zu den Kandidaten der anderen Parteien deutlich vorne.

Der aussichtsreichste Kandidat aber wäre eindeutig der Mann aus Bayern, der bislang Ambitionen auf eine Kandidatur im kommenden Jahr bestreitet: Söder liegt im Vergleich zu Scholz mit 40 Prozent ganze 14 Prozentpunkte vor dem Sozialdemokraten. Müssen sich die Befragten zwischen Habeck und Söder entscheiden, stimmen 46 Prozent für Söder und nur 24 für Habeck. Dabei begeistert Söder auch das eigene Lager, wo jeweils zwei Drittel der Christdemokraten Söder bevorzugen und mehr als 90 Prozent der CSU-Anhänger. Zudem schneidet Söder auch bei den SPD- und Grünen-Wählern deutlich besser aber als Merz und Laschet.

Union konstant oben

Weil es aber keine Kanzlerwahl gibt, sagt die Kanzlerpräferenz nur bedingt etwas über die tatsächlichen Siegchancen aus. Denn während Scholz persönlich gute Umfrageergebnisse vorweisen kann, liegt die SPD in der Sonntagsfrage des Trendbarometers konstant mit mageren 14 Prozent auf Platz drei. CDU und CSU dagegen kommen mit 38 Prozent der Stimmen auf den Spitzenplatz. Allerdings verbleibt die Union damit die vierte Woche in Folge unter der 40-Prozentmarke, ihrem Höchstwert im Mai und Juni.

Auf Platz zwei kämen derzeit mit 18 Prozent die Grünen. Sie halten damit den Wert der Vorwoche, ebenso wie die AfD, die mit 10 Prozent der Stimmen an vierter Stelle rangiert. Die Linke sinkt um einen Prozentpunkt auf 7 Prozent der Stimmen ab. Die FDP legt um einen Prozentpunkt zu auf 6 Prozent, bewegt sich damit aber weiter nahe am möglichen Abgrund eines verpassten Wiedereinzugs in den Bundestag.

Das Unionshoch erklärt sich auch aus der den Parteien zugeschriebenen Kompetenz. Bei der Forsa-Frage, welche Partei mit den Problemen in Deutschland am besten fertig werde, stimmten 46 Prozent für CDU/CSU. SPD und Grüne kommen auf 7 und 6 Prozent. Die SPD stagniert schon das ganze Jahr im einstelligen Bereich. Den Grünen hatten im Februar noch 13 Prozent diese Problemlösungskompetenz zugeschrieben. Nach einem deutlichen Corona-Einbruch auf 3 Prozent im Frühjahr ist der Trend für die Grünen wieder vorsichtig positiv.

Quelle: ntv.de, shu

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