Kurze Pause nach rund 15 Minuten Bayern-Spiel durch Protestaktion unterbrochen
27.08.2022, 19:42 Uhr
Da war es schon fast wieder vorbei mit dem Protest.
(Foto: IMAGO/MIS)
Nach knapp einer Viertelstunde unterbricht Schiedsrichter Daniel Schlager die Bundesliga-Partie zwischen dem FC Bayern und Borussia Mönchengladbach. In der Münchner Arena stürmen mehrere Protestierende das Feld, versuchen, sich an den Toren festzumachen. Das Ordnungspersonal greift konsequent ein.
Das Bundesliga-Topspiel zwischen dem FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach ist am Abend für eine kurze Zeit unterbrochen worden. Auslöser war eine Protestaktion wenige Minuten nach Anpfiff der Partie des vierten Spieltags. Zu dieser bekannte sich die Gruppe "Letzte Generation" im Anschluss an die Partie in einer Pressemitteilung. Mehrere Personen waren nach gut einer Viertelstunde auf das Feld gelaufen, offenbar mit den Toren der beiden Keeper Manuel Neuer und Yann Sommer als Ziel. Es schien, als versuchten sie dort, sich an den Pfosten festzumachen. Ein schnelles und konsequentes Eingreifen des Ordnungs- und Sicherheitspersonals verhinderte allerdings, dass die Partie längerfristig pausieren musste.
Auf der Kleidung der Protestierenden sei der Schriftzug "Stoppt den fossilen Wahnsinn" zu lesen gewesen, sagte Kommentator Wolff-Christoph Fuss vom übertragenden Sender Sky. Dies deutet, besonders in Verbindung mit dem versuchten Anbinden ans Tor, darauf hin, dass die Aktivistinnen und Aktivisten entschiedeneres und nachhaltigeres Handeln im Kampf gegen die Klimakrise fordern. Immer wieder kommt es derzeit bei Sportveranstaltungen zu ähnlichen Aktionen. In der Formel 1 etwa beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone, was Sebastian Vettel und andere Piloten zwar grundsätzlich nachvollziehen konnten, das gewählte Mittel jedoch als viel zu gefährlich kritisierten.
Die Proteste richten sich dabei gegen das Festhalten an fossilen Brennstoffen und dem aus Aktivisten-Sicht zu langsamen Wandel hin zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Sportveranstaltungen dürften dabei vor allem aufgrund der großen Öffentlichkeitswirksamkeit als Bühne genutzt werden. In der Münchner Arena hatte bereits während der EM im vergangenen Jahr jemand im Auftrag von Greenpeace versucht, mit einem Fluggerät im Stadion zu landen und war dabei aufgrund einer Bruchlandung nur knapp einem schweren Unglück entgangen.
Die "Letzte Generation" zitiert dazu in ihrer Mitteilung eine Aktivistin: "Wenn wir in Zukunft mit unseren Kindern den Fußball rollen sehen wollen, dürfen wir jetzt nicht die Augen vor der Klimakrise verschließen." Viel Zeit hatten die Protestierenden allerdings nicht, um ihre Botschaft unter die Leute zu bringen. Schiedsrichter Daniel Schlager unterbrach die Partie umgehend, dann griff das Ordnungspersonal schnell ein und führte die Störer vom Platz. Die Spieler verfolgten die Aktion aus unmittelbarer Nähe, Unruhe war dabei nicht zu erkennen.
Quelle: ntv.de, tsi