Fußball

Verfolger FCK patzt überraschend Die Konkurrenz veredelt den Coup des HSV

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Der FC St. Pauli rang den 1. FC Kaiserslautern nieder.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Hamburger SV liefert am 20. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga eine imposante Aufholjagd, holt noch einen Punkt in Heidenheim - und lässt sich diesen Punkt einen Tag später veredeln. Weil Verfolger Kaiserslautern überraschend patzen, bleibt ein schönes Polster im Aufstiegsrennen.

0:3 lag der Hamburger SV am Samstagabend nach 45 Minuten in Heidenheim zurück, der Aufstiegsfavorit präsentierte sich lange desolat. Am Ende des Spitzenspiels des 20. Spieltags steht es zwischen dem Zweiten der 2. Fußball-Bundesliga und dem Dritten Heidenheim 3:3. Und der Punkt, den sich der Hamburger SV mit einer imposanten Aufholjagd mit dem Ausgleich kurz vor Schluss noch erkämpfte, ist immer wertvoller geworden: Verfolger Heidenheim hielt man so mit vier Punkten auf Distanz - und weil Konkurrent 1. FC Kaiserslautern dem FC St. Pauli überraschend unterlag, ist der erste Nicht-Aufstiegsplatz jetzt noch einen Punkt weiter entfernt als zu Beginn des Spieltags.

FC St. Pauli - 1. FC Kaiserslautern 1:0 (0:0)

Der FC St. Pauli hat die starke Serie des 1. FC Kaiserslautern in der 2. Fußball-Bundesliga durchbrochen. Der Aufsteiger, der zuvor sieben Spiele ungeschlagen war, unterlag den Hamburgern mit 0:1 (0:0). Durch die Niederlage vor 29.456 Zuschauern am ausverkauften Millerntor rutschen die Pfälzer hinter den SC Paderborn auf Platz fünf ab. Die Gastgeber, für die Connor Metcalfe in der 72. Minute traf, feierten den dritten Sieg im dritten Spiel unter Neu-Trainer Fabian Hürzeler. In der Tabelle bleibt St. Pauli auf Rang neun, hat aber den Vorsprung auf die hinteren Ränge weiter vergrößert.

Beide Mannschaften starteten zurückhaltend in die Partie und neutralisierten sich weitestgehend. Die Gastgeber versuchten, mit langen Bällen die gut organisierte Defensive der Pfälzer zu überwinden. Allerdings fehlte dabei die Präzision. Kaiserslautern überließ den Hamburgern den Ball. Die angestrebten Umschaltmomente blieben aber Mangelware.

So war es logisch, dass St. Pauli die erste Großchance hatte. In der 44. Minute scheiterte Marcel Hartel per Kopf. Wenig später setzte Jackson Irvine den Ball neben den linken Pfosten. Diese Aktionen weckten die Gäste. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit prüfte Aaron Opoku den Hamburger Schlussmann Nikola Vasilj. Nach dem Wechsel blieben die Hamburger das dominante Team. Nach einigen guten Gelegenheiten waren der Führungstreffer und der Sieg die logische Konsequenz. Kaiserslauterns verspätete Bemühungen fruchteten nicht mehr. Mit einem Sieg wäre Kaiserslautern mit dem 1. FC Heidenheim auf dem Relegationsrang gleichgezogen.

SV Darmstadt 98 - Eintracht Braunschweig 2:1 (0:0)

Tabellenführer Darmstadt 98 hat nach dem Aus im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Eintracht Frankfurt im Aufstiegsrennen keine Nerven gezeigt. Die Hessen setzten sich am Sonntag gegen Eintracht Braunschweig mit 2:1 (0:0) durch und bauten ihren Vorsprung vor dem Tabellenzweiten Hamburger SV wieder auf vier Punkte aus. Vor 16 342 Zuschauern erzielten Mathias Honsak in der 82. Minute und Phillip Tietz (90.+3) die Tore für die seit 19 Ligaspielen unbesiegten "Lilien". Manuel Wintzheimer (52.) hatte die Braunschweiger, die das Spiel nach einer Gelb-Roten Karte für Nathan de Medina (90.+7) in Unterzahl beendeten, per Handelfmeter in Führung gebracht.

Die Darmstädter erarbeiteten sich in der ersten Halbzeit mehr Spielanteile, konnten ihre Chancen aber nicht nutzen. Christoph Zimmermann scheiterte mit einem Schuss an Braunschweigs Torwart Jasmin Fejzic, der nach einer knappen Viertelstunde auch bei einer Doppelgelegenheit von Tietz und Honsak rettete. Kurz vor der Pause traf Honsak nur die Latte, der anschließende Treffer von Marvin Mehlem wurde wegen eines vorhergehenden Fouls des Schützen nicht gegeben.

So gingen die Gäste kurz nach dem Wechsel in Führung. Nach einem Handspiel von Zimmermann verwandelte Wintzheimer den fälligen Elfmeter. In der dramatischen Schlussphase gelang Honsak mit einem Kopfball der Ausgleich. Kurz darauf nahm Schiedsrichter Robert Kampka nach Ansicht der Videobilder einen Foulelfmeter für Braunschweig zurück. Und auch beim Siegtreffer durch Tietz musste der Videobeweis bemüht werden, ehe klar war, dass der Schütze nicht - wie ursprünglich entschieden - im Abseits gestanden hatte. So jubelte am Ende Darmstadt.

Fortuna Düsseldorf - SV Sandhausen 2:0 (0:0)

Fortuna Düsseldorf hat sich mit einem 2:0 (0:0) gegen den SV Sandhausen nach dem bittere Pokal-Aus in Nürnberg getröstet. Nach drückender Überlegenheit gelang Tim Oberdorf erst spät die verdiente Führung (85. Minute). Drei Minuten nach dem Bruder von Nationalspielerin Lena Oberdorf traf Rouwen Hennings zur Entscheidung. Top-Torjäger Dawid Kownacki war früh verletzt ausgewechselt worden (18.).

In der vergangenen Woche waren beide Teams aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Nach diesen Enttäuschungen reagierte Düsseldorf deutlich besser und dominierte das Spiel über 90 Minuten. Von Sandhausen kam viel zu wenig, um aus der Abstiegszone zu rücken. Mit 19 Punkten ist das Team von Trainer Alois Schwartz nun Tabellen-Vorletzter. Düsseldorf bleibt mit 32 Punkten Sechster der Tabelle. Der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt fünf Zähler.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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