Günstiger, aber ähnlich stark Der Geekom A7 greift sogar Apples Mac mini M2 an


Der Geekom A7 ist ein sehr kompakter Mini-PC.
(Foto: kwe)
Der Geekom A7 ist ein sehr starker Mini-PC. Ausgestattet mit einem Top-AMD-Prozessor muss er sich nicht mal vor dem Apple Mac mini M2 verstecken, der nicht nur deutlich größer, sondern auch teurer ist.
Geekom hat schon einige Mini-PCs vorgestellt, die mit starker Leistung und Ausstattung zu vergleichsweise günstigen Preisen überzeugen konnten. Jetzt will der taiwanische Hersteller mit dem A7 an die Spitze der PC-Kraftzwerge. Nichts anderes als den "besten Mini-PC unter 2000 Dollar" verspricht Geekom in der Pressemitteilung zur kürzlichen Premiere des A7 auf der diesjährigen Elektronikmesse CES. ntv.de konnte den "Mac-mini-Killer" bereits testen und ausprobieren, ob Geekom den Mund nicht zu voll genommen hat.
Schick und sehr kompakt
Der A7 hat ein schmuckes mattes Aluminiumgehäuse, das auf der Rück- und Unterseite von schwarzem Plastik abgelöst wird. Das erinnert schon stark an den Apple Mac mini M2, den ntv.de vor ziemlich genau einem Jahr testete. Doch der Geekom-Konkurrent ist mit gerade mal 112,4 x 112,4 x 37 Millimeter viel kleiner als der Mac mini, der mit 197 x 197 x 35,8 eher zu den großen Mini-PCs zählt. Der A7 ist auch deutlich niedriger als der Geekom Mini IT13, der 49,2 Millimeter hoch ist.
Bei der Ausstattung ist der mit Windows 11 Pro ausgelieferte A7 dagegen ein ganz Großer. Unter anderem kann man an den Kraftzwerg bis zu vier 4K-Monitore anschließen, ein einzelner Bildschirm darf auch mit 8K auflösen.
Zahlreiche Anschlüsse
Auf der Vorderseite sitzen zwei USB-A-Anschlüsse, die mit USB 3.2 Gen 2 auf Datenraten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) kommen. Rechts davon sitzen eine Kopfhörerbuchse und der Ein-/Ausschalter. Auf der Rückseite findet man einen USB-C mit USB 4 Gen 3, der bis zu 40 Gbit/s erreicht. Ein zweiter USB-C-Eingang bietet wie eine weitere USB-A-Buchse USB 3.2 Gen 2.
Dazu gibt es für wenig anspruchsvolle Peripheriegeräte wie Maus und Tastatur einen USB-A-Anschluss mit USB 2.0, der bis zu 480 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) erlaubt. Komplettiert wird die Ausstattung auf der Rückseite durch zwei HDMI-2.0-Ausgänge, einen LAN-Port (2,5 Gbit/s) und den Stromanschluss. Funkkontakt nimmt der Mini-PC über Bluetooth 5.2 und Wifi 6E auf.
Auf der linken Seite findet man einen flotten SD-Karten-Leser (UHS 2). Die bei anderen Geekom-Minis übliche Halterung für Kensington-Schlösser fehlt. Ebenso gehört keine Halterung zum Lieferumfang, mit der man den Mini-PC unter anderem auf der Rückseite eines Monitors befestigen könnte.
Leistungsstarkes Innenleben
Das Testgerät ist die stärkste Variante des Geekom A7, die rund 900 Euro kostet. Dafür bekommt man den Top-Chip AMD Ryzen 9 7940HS mit integrierter Grafikkarte AMD Radeon 780M. Der Arbeitsspeicher (Dual-Channel DDR5 SDRAM) ist 32 GB groß und kann auf 64 GB verdoppelt werden. Der Datenspeicher ist eine 2 Terabyte (TB) fassende SSD (PCIe Gen 4 x 4).
Das starke Innenleben spiegelt sich in Benchmark-Tests wider. Die SSD erreichte im Black Magic Disk Speed Test sehr gute 3657 MB/s beim Schreiben und 3363 MB/sbeim Lesen von Daten. Damit lässt der A7 unter anderem die Basis-Version des Mac mini M2 weit hinter sich, dessen SSD langsamer als bei Modellen mit mehr Datenspeicher ist.
Geekom beschränkt die Leistungsaufnahme des Prozessors auf 45 Watt. Nach eigenen Angaben, um für einen kleineren Ökologischen Fußabdruck weniger Strom zu verbrauchen. Möglicherweise würde ein höheres Thermal Design Power (TDP) auch die Kühlung überfordern. Deren Ventilator ist zwar praktisch immer aktiv, aber kaum zu hören. Auch unter Höchstlast hält sich die Lautstärke in Grenzen, flüsterleise wie ein Mac mini ist der A7 aber nicht.
Auf Augenhöhe mit dem Mac mini
Apropos Höchstleistung: Auch da kann der Geekom A7 mit dem Apple Mac Mini M2 mithalten. An das mindestens 1550 Euro teure Top-Modell mit M2 Pro kommt er nicht ganz heran, die "normalen" Apple-Konkurrenten kann er teilweise aber sogar ausstechen - zumindest in Benchmark-Tests.
In Geebench 5, womit ntv.de auch den Mac mini mit M2 Pro getestet hatte, kam der A7 mit allen acht Kernen auf 12.467 Punkte. Der Apple-Konkurrent mit M2 Pro erreichte hier zwar sogar 15.050 Punkte. In der Einzel-Kern-Wertung hat aber der A7 mit 2002 zu 1951 Punkten die Nase vorn, und die M2-Normalos ließ er hinter sich.
In Geekbench 6 holte der Geekom A7 im Test von ntv.de 13533 Punkte, womit er laut Geekbench-Tabelle mit dem Mac mini M2 Pro mehr oder weniger gleichauf liegt. Auch in PCMark 10 konnte der A7 mit 7310 Punkten überzeugen.
Kein Wunder, dass der Mini-PC auch bei anspruchsvollen Spielen eine gute Figur macht. Zwar kann man ihn nicht mit Top-Gaming-Rechnern vergleichen, aber er kommt nahe ran. Für den Test lud sich ntv.de das zwar schon ältere, aber grafisch anspruchsvolle "Rise of the Tomb Raider" herunter und konnte es mit hohen Einstellungen flüssig spielen.
Fazit
Vielleicht übertreibt Geekom mit der Behauptung, der A7 sei der beste Mini-PC unter 2000 Dollar. Aber in der 900-Euro-Klasse gibt es kaum einen stärkeren Kraftzwerg. Der kleine Rechner ersetzt problemlos große Desktop-Rechner und erledigt auch anspruchsvolle Arbeiten mit Leichtigkeit. Für viele Nutzer ist er wahrscheinlich übermotorisiert. Für die Mehrheit dürfte eine Variante mit AMD Ryzen 7 mehr als ausreichen, die mit 1 TB Datenspeicher knapp 750 Euro kostet.
Quelle: ntv.de