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Intel Core i9 an Bord Geekom Mini IT13 ist ein PC-Zwerg für hohe Ansprüche

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Im Vergleich mit einem iPhone 15 sieht man, wie kompakt der Geekom Mini IT13 ist.

Im Vergleich mit einem iPhone 15 sieht man, wie kompakt der Geekom Mini IT13 ist.

(Foto: kwe)

Von wegen klein und schwach: Der Geekom Mini IT13 wird unter anderem von Intels aktuellem Hochleistungsprozessor Core i9 angetrieben. Im Praxistest zeigt er sich entsprechend leistungsstark, hält sich aber gleichzeitig zurück, um sparsam und leise zu arbeiten.

Die Entwicklung bei Mini-PCs ist spannend, da in ihren kleinen Gehäusen immer leistungsfähigere Komponenten untergebracht werden können. Jüngstes Beispiel dafür ist der Geekom Mini IT13, der mit dem Intel Core i9 (13. Gen.) einen Prozessor an Bord hat, der für Hochleistungscomputer konzipiert ist, speziell Gaming-PCs. Der Praxistest zeigt, dass man vom Mini IT13 keine ganz so hohe Leistung erwarten darf, da einem Mini bauartbedingt doch noch gewisse Grenzen gesetzt sind. Gleichwohl ist er ein sehr starker Vertreter seiner Zunft und hat auch sonst einiges auf dem kleinen Kasten.

Neuer Chip im alten Kleid

Auf der Vorderseite hat der Mini-PC zwei USB-A-Eingänge, ...

Auf der Vorderseite hat der Mini-PC zwei USB-A-Eingänge, ...

(Foto: kwe)

Geekoms 652 Gramm leichter Neuling sieht praktisch genauso aus wie sein Vorgänger und hat mit 117 x 112 x 49,2 Millimetern auch nahezu die gleichen Maße. Das Kunststoffgehäuse ist hochwertig verarbeitet, die Komponenten sind mit einem Metallrahmen verschraubt. Der Mini-PC steht stabil auf vier Gummifüßen, kann aber auch mit der mitgelieferten Halterung auf der Rückseite eines Monitors oder an der Unterseite der Schreibtischplatte angeschraubt werden. Das Gehäuse lässt sich einfach öffnen, um Speicherkomponenten zu wechseln oder zu ergänzen.

Der chinesische Hersteller bietet den Mini IT13 auch in Core-i7- oder Core-i5-Varianten an, für den Test hat er ntv.de aber natürlich sein Flaggschiff mit dem Core i9 geschickt. Der Prozessor hat 14 Rechenkerne und kann 20 Threads bearbeiten. Die maximale Taktung gibt Geekom mit 5,4 Gigahertz (GHz) an, 2,6 GHz sind der Normalfall. Für die Grafik ist eine Intel Iris Xe zuständig.

... alle weiteren Anschlüsse sind auf der Rückseite.

... alle weiteren Anschlüsse sind auf der Rückseite.

(Foto: kwe)

Der Prozessor hat 32 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (DDR4-3200 SODIMM) zur Seite, der auf bis zu 64 GB ausgebaut werden kann. Das Speichermedium ist eine 2 Terabyte (TB) fassende M.2-SSD von Lexar (NM7A1). Außerdem gibt es zwei freie Steckplätze für eine weitere SSD und eine 2,5-Zoll-SATA-Festplatte.

Zahlreiche Anschlüsse

Der Geekom Mini IT 13 bietet einige Anschlussmöglichkeiten, die ihn vielseitig einsetzbar machen. Auf der Vorderseite befinden sich neben Einschalter und Kopfhörerbuchse zwei USB-A-Eingänge (USB 3.2 Gen 2), die Datenübertragungen von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde (GBit/s) ermöglichen. Einer davon kann zur Stromversorgung verbundener Geräte genutzt werden.

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Auf der Rückseite hat der Mini-PC zwei USB-C-Buchsen, die mit USB 4.0 (Thunderbolt) Geschwindigkeiten von bis zu 40 Gbit/s erlauben. An ihnen kann man auch Monitore mit einer Auflösung bis 8K anschließen, zwei weitere 4K-Bildschirme können mit zwei HDMI-2.0-Ausgängen verbunden werden. Das modernere und vielseitigere HDMI 2.1 unterstützt der Mini IT13 leider nicht. Knauserig ist Geekom bei den mitgelieferten Anschlusskabeln, lediglich ein HDMI-Kabel gehört zum Lieferumfang.

Ergänzt wird die Ausstattung der Rückseite von zwei weiteren USB-A-Buchsen, von denen eine USB-3.2-Geschwindigkeit bietet. Die andere ist ein USB-2.0-Anschluss, der beispielsweise für Mäuse oder Tastaturen ausreicht. Schließlich gibt es noch eine LAN-Buchse, die Daten mit bis zu 2,5 Gbit/s übertragen kann.

Links hat der Mini T12 einen SD-Kartenleser, rechts eine Öffnung zur Diebstahlsicherung mit einem Kensington-Schloss. Funkverbindungen stellt der PC über Wifi 6 und Bluetooth 5.2 her.

Um die Leistung einschätzen zu können, hat ntv.de den Geekom AS 6 herangezogen, der im Prinzip ein umdeklarierter Asus ExpertCenter PN53 ist. Mit seinem starken Chip AMD Ryzen 9 6900HX und dem moderneren DDR5-Arbeitsspeicher konnte der Mini-PC im Test überzeugen.

Echte Zocker müssen nachrüsten

Wie der AS 6 macht der Mini IT13 bei der Bild- und Videobearbeitung mit Adobe Photoshop oder Adobe Premiere Pro eine hervorragende Figur. Der Neuling zeigte sich zwar durchaus auch spielfreudig, bei Halo Infinite waren aber trotz des Intel Core i9 wie beim AS 6 keine hohen Grafikeinstellungen wie bei einem Gaming-PC möglich. Das wäre mit der Iris-Xe-GPU auch überraschend gewesen. Aber es gibt die Möglichkeit, eine gute externe Grafikkarte anzuschließen, die mit dem Core i9 ein starkes Zocker-Team bilden könnte.

Denn auch wenn der Prozessor offensichtlich im Mini-PC nicht seine Höchstleistung zeigen kann, hat er ordentlich Muskeln. Im Benchmark-Test PCMark 10 übertrumpfte er den AS 6, der 6017 Punkte erreichte, mit 6099 Punkten.

Zackige SSD

Einen deutlich größeren Unterschied gibt es bei den verbauten SSDs. Während der Kingston-Speicher des AS 6 bei PCIe-3-Geschwindigkeit im AS SSD Benchmark mit 881 und 1225 Punkten für Lese- und Schreib-Leistung nur auf insgesamt 2505 Punkte kam, schaffte die SSD des IT13 mit PCIe 4 6646 Punkte (2486/2882).

Dass der Core i9 im Mini IT13 nicht mehr leistet, liegt offenbar daran, dass er unter Höchstlast nur 45 Watt verbrauchen kann, wobei in Spitzen 115 Watt möglich sind. Ein Thermal Design Power (TDP) mit höherer Leistungsaufnahme würde vermutlich die Kühlung überfordern.

Trotzdem läuft der Lüfter des IT13 pausenlos. Allerdings ist das Geräusch nicht allzu laut, selbst unter Höchstleistung bleibt die Lautstärke unter 50 Dezibel. Heiß wurde das Gehäuse des Computers zu keinem Zeitpunkt des Tests. Durch die Drosselung arbeitet der Mini IT13 außerdem sehr sparsam, im Normalbetrieb bewegt sich die Leistungsaufnahme zwischen 6 und 15 Watt.

Fazit

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Der Geekom Mini IT13 bietet zwar keine Höchstleistungen, ist aber ein sehr starker Mini-PC, der auch anspruchsvolle Aufgaben mühelos erledigen kann. Dafür muss man eigentlich einen recht hohen Preis zahlen, für die Variante mit Intel Core i9 ruft der Hersteller in seinem Shop eine unverbindliche Preisempfehlung von rund 900 Euro auf. Aktuell kostet der Mini-PC aber nur knapp 790 Euro und Geekom ist dafür bekannt, seine Geräte regelmäßig in Aktionen günstiger anzubieten.

Alternativ kann man zu einer Variante mit Core i7 oder Core i5 greifen, die derzeit ab 550 und 690 Euro angeboten werden. Interessant ist auch der Geekom AS 6, der fast gleich stark ist und den moderneren DDR5-Arbeitsspeicher eingebaut hat. Die stärkste Variante kostet aktuell 770 Euro. Sucht man nur ein gutes Arbeitspferd fürs Homeoffice, tut's auch der Mini IT11, der mit einem Core i7 der elften Generation ab 550 Euro zu haben ist.

Quelle: ntv.de

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