Vor allem die Pros sind spannend Diese iPhones stellt Apple in fünf Wochen vor
08.08.2023, 17:47 Uhr Artikel anhören
Auf dieser Computergrafik auf Basis angeblich echter Konstruktionspläne sieht man die erwartete Aktionstaste des iPhone 15 Pro.
(Foto: 9to5Mac)
In fünf Wochen präsentiert Apple die iPhone-15-Serie. Es werden wieder vier verschiedene Modelle sein, wobei voraussichtlich vor allem die Pro-Geräte interessante Neuerungen haben. Wer ein neues iPhone kaufen möchte, muss möglicherweise noch viel tiefer in die Tasche greifen als bisher.
Dass Apple neue iPhones meistens in der ersten September-Woche vorstellt, ist kein Geheimnis. Das Gleiche gilt für die Vorliebe von Tim Cook & Co. für einen Dienstag oder notfalls auch Mittwoch. Dem gewöhnlich gut informierten "Bloomberg"-Autor Mark Gurman zufolge findet die Show in diesem Jahr am 12. oder 13. September statt. Was die Geräte zu bieten haben, ist auch schon weitgehend bekannt, jüngste Leaks haben bisherige Gerüchte bestätigt.
Vier Varianten in zwei Größen
So gut wie sicher ist, dass es wieder vier Modelle geben wird: zwei Pro-Varianten und zwei Standard-Geräte mit jeweils 6,1 und 6,7 Zoll großen Displays. Gerüchten nach könnte das iPhone 15 auch ein 6,2 Zoll großes Panel haben, wahrscheinlich wird sich aber erst im kommenden Jahr bei den Displaygrößen etwas tun. Möglicherweise heißt das große Pro iPhone 15 Ultra statt iPhone 15 Pro Max.
Laut "9to5Mac" soll Apple aber erst im kommenden Jahr ein iPhone 16 Ultra mit 6,9-Zoll-Bildschirm planen. Dem treffsicheren Analysten Ming-Chi Kuo zufolge wächst dann auch möglicherweise das Display des kleineren Pro-Modells etwas an, um wie beim großen Flaggschiff Platz für eine Periskop-Kamera zu haben.
USB-C statt Lightning
Ganz frisch sind Fotos, die angeblich USB-C-Buchsen der neuen iPhones zeigen. Eine Überraschung ist das wirklich nicht, Top-Analyst Ming-Chi Kuo hatte das bereits im vergangenen November vorhergesagt. Außerdem schreibt ein EU-Beschluss ab Mitte 2024 diesen Anschluss für alle Smartphones vor, und Apple hat bereits bestätigt, sich wohl oder übel daran zu halten.
Das Unternehmen muss den alten Eingang eigentlich auch ersetzen, weil mit ihm lediglich Datenraten auf USB-2.0-Niveau möglich sind, also bis zu 480 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). USB-C-Buchsen erlauben dagegen schon bis zu 40 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s), mit USB 4.0 sogar 80 Gbit/s. Kuo erwartet allerdings, dass iPhone 15 und 15 Max auch am neuen Anschluss nur lahmes USB-2.0-Tempo bieten werden.
Auch Standard-Modelle mit Dynamic Island
Während USB-C-Buchsen allen neuen iPhones gemein ist, bleiben die meisten anderen echten Neuerungen den Pro-Modellen vorbehalten, die Apple damit noch weiter von den Standard-Varianten absetzen möchte. Dazu gehört ein nochmals dünnerer Displayrand. Gurman hat entsprechende Gerüchte kürzlich konkretisiert, seinen Infos nach schrumpft der schwarze Bereich von etwa 2,2 auf 1,5 Millimeter.
Auch beim iPhone 15 und 15 Max gibt es eine wichtige Display-Änderung, die allerdings nicht so neu ist: Apple spendiert den beiden Geräten jetzt auch Displays mit Dynamic Island. Das heißt, Sensoren und Frontkamera werden nicht mehr in einer großen Notch untergebracht. Dazu darf man davon ausgehen, dass die Standard-Geräte den A16-Chip der aktuellen Pro-Modelle erhalten werden, während nur die neuen Pros Apples neuen A17 spendiert bekommen.
48-Megapixel-Kamera für die Normalos
Laut "Appleinsider" sollen iPhone 15 und 15 Max auch die 48-Megapixel-Hauptkamera des 14 Pro erben und vielleicht zusätzlich einen besseren Sensor haben. Ming-Chi-Kuo hat neulich geschrieben, dass interessanterweise in diesem Jahr nur die Standard-Modelle ein neues, gestapeltes Kamerasystem bekommen könnten, während die Pros erst im kommenden Jahr damit ausgestattet werden sollen. Der Grund könnte eine knappe Verfügbarkeit der Sony-Komponenten sein, und Apple erwartet von den einfachen Geräten geringere Stückzahlen zu verkaufen. So oder so bleibt die Ultraweitwinkel-Kamera der Standard-Geräte voraussichtlich bei 12 Megapixeln.
Leaker @ShrimpApplePro zufolge könnten alle neuen iPhones statt gerader Kanten einen etwas runderen Rahmen haben, der in leicht gewölbtes Glas übergeht. Matte Glas-Rückseiten könnten auch für das gesamte Quartett verfügbar sein. Nicht nur Gurman erwartet allerdings, dass nur die Pros einen Titan-Rahmen haben werden.
Pros erhalten neue Aktionstaste
Die spektakulärere Neuerung ist aber eine Aktionstaste, die die bisherige Klingeln-/Lautlos-Taste ersetzen soll. Mehrere Quellen haben darüber bereits berichtet, "9to5Mac" ließ auf Basis von vermutlich echten Konstruktionsplänen Computergrafiken anfertigen. Jetzt sind auch erste Aufnahmen von Schutzhüllen im Internet aufgetaucht, die das neue Design bestätigen. Nutzer können der Aktionstaste möglicherweise Funktionen zuweisen. Vielleicht dient sie auch dazu, die bisherige Tastenkombination Einschalter/Leiser-Taste zum Ausschalten des Geräts zu ersetzen.
Lange Zeit hieß es, iPhone 15 Pro und Pro Max würden Touch-Flächen anstelle von physischen Tasten im Rahmen haben. Kuo prognostizierte die markante Änderung bereits im vergangenen Oktober, im Januar bestätigte ein Apple-Patent, dass iPhones mit kapazitiven Tasten in Planung sind. Im Frühjahr lieferte ein Leaker mit offenbar sehr guten Kontakten zu Apples Software-Entwicklung dann sogar Details zur Funktionsweise der kapazitiven Tasten.
Mitte April schrieb Kuo dann, Apple habe seine Pläne ändern müssen. Das neue Pro-Duo werde doch mit den altbekannten Tasten ausgestattet sein. Eine Umfrage unter Zulieferern habe ergeben, dass Apple "aufgrund ungelöster technischer Probleme vor der Massenproduktion" das Solid-State-Button-Design habe aufgeben und zum traditionellen Button-Design zurückkehren müssen.
Nur iPhone 15 Pro Max hat Periskop-Kamera
Das interessanteste Kamera-Update bleibt voraussichtlich dem großen neuen Pro vorbehalten. Während das kleinere Pro vermutlich das aktuelle Kamera-Setup mit verbessertem Sensor übernehmen wird, soll das Pro Max ein sogenanntes Periskop-Teleobjektiv haben, das in der Android-Welt schon seit längerem zum Einsatz kommt.
Um die Brennweite zu verlängern, wird dabei der Lichtstrahl mit einem Prisma oder Spiegel im 90-Grad-Winkel umgelenkt. Kuo prophezeite die Entwicklung bereits vor einem Jahr. "MacRumors" nach haben beide Pro-Modelle voraussichtlich einen verbesserten LiDAR-Scanner zur Tiefenmessung.
Noch höhere Preise erwartet
Wer darauf wartet, eines der neuen iPhones zu kaufen, muss möglicherweise noch mehr als bisher zahlen. Schon Ende Juli berichtete "Bloomberg", Apple erwäge, die Preise anzuheben. "MacRumors" präzisierte wenig später, nur die Pros würden teurer. Das iPhone 15 Pro soll 100 Dollar mehr kosten, das 15 Pro Max sogar 200 Dollar mehr.
Quelle: ntv.de, kwe