Vier Smartphones, Watch, Buds Google kommt Apple mit mächtiger Pixel-Flotte zuvor


Googles neue Pixel-Flotte.
(Foto: Google)
In diesem Jahr präsentiert Google nicht nach, sondern vor Apple seine Pixel-Smartphones. Gleich vier neue Geräte laufen vom Stapel, unter ihnen ein Falter. Dazu kommen eine Pixel Watch in zwei Größen, verbesserte Ohrhörer und neue KI-Funktionen.
Statt erst im Oktober nach der großen iPhone-Show stellt Google in diesem Jahr seine neuen Smartphones bereits Mitte August vor. Das Pixel 9 kommt in drei Varianten, erstmals mit einem Pro-XL-Modell. Begleitet wird das Trio vom Pixel 9 Pro Fold, der Pixel Watch 3 in zwei Größen und den Pixel Buds Pro 2. Zusammen mit den Geräten führt Google neue KI-Funktionen ein, die Apple Intelligence alt aussehen lassen sollen - aber nur, wenn man bereit ist, ein Abo abzuschließen.
Pixel 9
Google hat das Design der Smartphones überarbeitet. Die markante Kameraleiste reicht nicht mehr bis zum Rahmen, sondern bildet jetzt eine pillenförmige Einheit. Außerdem ist der Metallrahmen kantiger geworden.
Das nach IP68 staub- und wasserdichte Pixel 9 hat ein 6,3-Zoll-Display, das nicht nur 0,1 Zoll größer als beim Vorgänger ist, sondern laut Google auch 35 Prozent heller leuchten kann. Es ist mit 422 Pixel pro Zoll (ppi) sehr scharf und bietet Bildwiederholfrequenzen von 60 bis 120 Hertz (Hz).
Angetrieben wird das Gerät wie alle anderen 9er von Googles neuem Chip Tensor G4. Der Arbeitsspeicher ist 12 Gigabyte (GB), der Flash-Speicher ist wahlweise 128 oder 256 GB groß. Der Akku fasst 4700 Milliamperestunden (mAh), womit das Pixel 9 in Kombination mit seinem sparsameren Prozessor etwa um 20 Prozent länger als der Vorgänger durchhalten soll.
Die Ultraweitwinkel-Kamera löst jetzt mit 48 statt zwölf Megapixeln auf, die 50-MP-Hauptkamera wurde unverändert übernommen. Die 10,5-MP-Frontkamera fokussiert nicht mehr starr, sondern hat einen Autofokus erhalten.
Das Pixel 9 kostet mit 128 GB knapp 900, mit 256 GB 1000 Euro. Es erhält sieben Jahre lang Aktualisierungen des Betriebssystems und Sicherheitsupdates.
Pixel 9 Pro (XL)
Erstmals bietet Google die Pro-Variante in zwei verschiedenen Größen an. Eine Variante hat wie das Standard-Gerät ein 6,3-Zoll-Display, aber es bietet Bildwiederholraten von 1 bis 120 Hz und hat mit 495 ppi eine höhere Pixeldichte. Der Bildschirm des Pixel 9 Pro XL ist 6,8 Zoll mächtig und kommt auf 486 ppi.
Der Akku des kleineren Pro fasst wie beim normalen 9er 4700 mAh, die Batterie des XL-Smartphones hat eine Kapazität von 5060 mAh. Vom großen Pro gibt es zusätzlich zu Varianten mit 128, 256 und 512 GB auch ein Modell mit 1 Terabyte (TB) Flash-Speicher, ansonsten sind die Spezifikationen der beiden Flaggschiffe identisch, zu denen ein 16 GB großer Arbeitsspeicher gehört.
Die Kameraausstattung auf der Rückseite ist praktisch unverändert vom Pixel 8 Pro übernommen worden. Haupt- und Ultraweitwinkel-Knipsen werden durch eine 48-MP-Tele-Kamera mit Blende f/2.8 und fünffacher optischer Vergrößerung ergänzt.
Für das Pixel 9 Pro mit 128 GB möchte Google rund 1100 Euro haben, die Varianten mit 256 und 512 GB kosten 1200 und 1330 Euro.
Pixel 9 Pro Fold
Schließlich hat Google auch sein zweites faltbares Smartphone vorgestellt, das Pixel 9 Pro Fold getauft wurde. Es hat mit 8 und 6,3 Zoll jetzt innen und außen größere Displays als der Vorgänger, bei dem die Bildschirme 7,6 und 5,8 Zoll messen. Dadurch ist es aber mit 155,2 mm nur knapp 15 mm höher geworden. Ansonsten ist das 257 g schwere Gerät zugeklappt mit 77,1 und 10,5 mm sogar ein wenig schmaler und dünner geworden. Aufgeklappt ist das Pixel Pro Fold 155,2 x 150,2 x 5,1 mm groß.
Das Innen-Display ist 373 ppi scharf, beherrscht Bildwiederholfrequenzen von 1 bis 120 Hz und soll 80 Prozent heller als beim ersten Fold leuchten können. Der äußere Bildschirm ist ebenso leuchtstark und hat 422 ppi und 60 bis 120 Hz zu bieten.
Die Triple-Kamera auf der Rückseite sitzt jetzt in einer zweigeteilten Einheit statt in einem breiten Riegel. Ansonsten ist die Ausstattung nahezu unverändert geblieben. Die Hauptkamera (f/1.7) löst mit 48 MP auf, die Ultraweitwinkel-Kamera (f/2.2) mit 10,5 MP. Die Tele-Kamera (f/3.1) mit fünffach optischer Vergrößerung bietet 10,8 MP. Dazu kommen eine Frontkamera und eine innere Kamera, die jeweils die Blende f/2.2 und Sensoren mit 10 MP haben.
Wie die beiden anderen 9-Pro-Smartphones wird das neue Fold vom Tensor G4 angetrieben und der Arbeitsspeicher ist 16 GB groß. Der Akku hat mit 4650 mAh sogar etwas weniger Kapazität als beim Vorgänger, das Gerät soll aber trotzdem mindestens ebenso lange durchhalten können.
Das Pixel 9 Pro Fold kommt in zwei Varianten. Das Modell mit 256 GB Flash-Speicher bietet Google für knapp 1900 Euro an, mit 512 GB kostet es 2030 Euro.
Gemini übernimmt
Alle vier Pixel-9-Geräte kommen mit neuen KI-Funktionen, für die nicht mehr der Google Assistant, sondern Googles ChatGPT-Alternative Gemini zuständig ist. Unter anderem erstellen die auf dem Tensor-4-Chip ausgeführten Modelle einen benutzerdefinierten Wetterbericht und ermöglichen es, den Fotografen bei Gruppenaufnahmen in das Bild einzufügen.
Das beste KI-Erlebnis hat man mit Gemini Live, bei dem man sich mit dem Assistenten "fließend unterhalten" können soll. Basierend auf Informationen aus Google-Apps soll man sich beispielsweise bei der Planung einer Party oder Reparaturen im Haushalt helfen lassen können. Allerdings steht Gemini Live vorerst nur auf Englisch zur Verfügung und man muss für ein Advanced-Abo bezahlen, um die Funktion nutzen zu können. Nach einer Gratis-Probezeit kostet es 22 Euro im Monat, ist also ähnlich teuer wie ChatGPT Pro.
Pixel Buds Pro 2
Um mit Gemini zu kommunizieren, kann man auch die neuen Ohrhörer Pixel Buds Pro 2 verwenden. Google hat ihre Größe im Vergleich zu den Vorgängern um 27 Prozent reduziert. Trotzdem sollen sie bei aktivierter Geräuschunterdrückung (ANC) bis zu acht Stunden ohne Ladecase auskommen können. Ein drehbarer Stabilisator soll einen optimalen Sitz beim Sport oder im Alltag garantieren.
Die Pixel Buds Pro 2 sollen nicht nur besser klingen, sondern durch den neuen Tensor-1-Chip auch ein deutlich effektiveres ANC bieten. Außerdem soll der Prozessor "glasklare Anrufe" ermöglichen und er pausiert automatisch die Musikwiedergabe und aktiviert den Transparenzmodus, wenn man spricht.
Pixel Watch 3
Erstmals tritt in der dritten Generation auch Googles Pixel Watch als Duo auf, man hat jetzt die Wahl zwischen Modellen mit 41 mm oder 45 mm großen Displays. Die Bildschirme haben schmalere Ränder als bei der Watch 2 und sollen doppelt so hell leuchten können. Mit aktiviertem Always-on-Display soll das Duo 24 Stunden durchhalten.
Nachts kann die Uhr erkennen, wenn man eingeschlafen ist und den Bildschirm zusammen mit Benachrichtigungen automatisch deaktivieren. Zudem bringen die neuen Smartwatches neue oder verbesserte Fitness- und Gesundheitsfunktionen.
Die Pixel Watch 3 kostet mit 41-mm-Display etwa 400 Euro, als LTE-Variante 500 Euro. Wer die Uhr mit 45-mm-Bildschirm haben möchte, muss 450 oder 550 Euro investieren.
Quelle: ntv.de