Für den bestmöglichen Klang und Gebrauch muss die Gitarre natürlich bestimmten Kriterien folgen. Doch wonach müssen Sie schauen, vor allem wenn Sie nach Gitarren online schauen möchten und nicht in einem Musik-Fachgeschäft? Im Folgenden kommen allerlei Tipps zum Gitarren-Kauf von n-tv.de, worauf Sie achten müssen für einen erfolgreichen Start und einen noch erfolgreicheren Klang:
- Größe und Gewicht
- Tonart
- Material
- Bundstärke
- Saiten
- Zubehör
3.1. Größe und Gewicht

Die Gitarren-Größe 3/4 ist für kleine Hände am besten.
Unterschiedliche Gitarren-Arten bieten unterschiedliche Größen. Die klassische Gitarre, oder Konzertgitarre, gibt es in verschiedenen Größen. Hier unterscheidet man passende Körpergrößen zum Gitarren-Typ. Bei einer Körpergröße zwischen 1,30 Meter und 1,50 Meter spricht man von einer 3/4-Gitarre für Kinder. Der Korpus ist in etwa 60 cm lang. Darüber liegen die 7/8- und 4/4-Gitarre, wobei sich die erstere für eine Körpergröße von 1,40-1,60 Meter eignet und etwa 62-63 cm lang ist, während die 4/4-Gitarre ab einer Größe von 1,60 Meter empfohlen wird und der Korpus eine Länge von 64-65 cm aufweist.
Darunter gibt es ebenfalls mehrere Gitarren-Größen noch, hier redet man von 1/2-, 1/4- und 1/8-Gitarren, die sich für Menschen kleiner als 1,50 Meter eignen.
Beim Gitarren-Gewicht fangen Konzertgitarren meist bei etwa 2 Kilogramm an, wobei mit größeren Modellen natürlich auch das Gewicht zunimmt. Westerngitarren fangen bei etwa 3 Kilogramm an, können aber auch weitaus mehr wiegen. Am schwersten sind E-Gitarren, was wohl dem geschuldet ist, dass sie nicht hohl sind im Korpus, wie die anderen Gitarren. E-Gitarren fangen bei einem Gewicht von 3,5 Kilogramm an.
3.2. Material
Gitarren werden typischerweise aus bestimmten Holzarten hergestellt, die man auch “Tonhölzer” nennt. Am meisten eignen sich Hölzer mit engen Jahresringen und möglichst wenig Ästen, um die Stabilität der Gitarre zu bewahren. Eine weitere Voraussetzung ist, dass das Holz komplett trocken sein muss, bevor es weiterverarbeitet werden kann, was mindestens fünf Jahre dauert. Bei anderen Gitarren sind auch bis 20 Jahre der Trocknung des Holzes keine Seltenheit.
Für die einzelnen Teile der Gitarre eignen sich unterschiedliche Hölzer am besten. Für die Decke des Korpus nimmt man Fichten- oder Zedernholz, da diese schön glänzen und sich leicht verarbeiten lassen. Für den Boden eignen sich Hölzer wie Mahagoni, Ahorn oder Kirschholz. Hals, Griffbrett und Kopf sind oftmals ebenfalls Zedernholz oder Ahorn.
3.3. Bundstärke
Was für Gitarren-Arten gibt es noch?
Neben unseren vorgestellten Gitarren-Typen gibt es natürlich noch weitere Arten. Ein sehr wichtiges Mitglied einer Band neben dem Gitarristen ist natürlich der Bassist. Hier ist die Rede von einer Bass-Gitarre. Sie gibt Rhythmus und Tonart während eines Songs an und lässt sich etwas schwieriger spielen als die normale Gitarre. Außerdem besitzt eine Bass-Gitarre mit 4 Saiten genau 2 weniger als die Standard-Konzertgitarre zum Beispiel. Auch ist die Bass-Gitarre an sich und ihre Gitarren-Steglänge größer und länger im Vergleich, somit würde sich die Bass-Gitarre für kleine Hände nicht empfehlen. Hierbei besitzen sie nur die tiefsten Töne der Standardgitarre.
Eine Gitarren-Beschreibung unterteilt sich grob in drei Teile: den Kopf, den Hals und den Körper, welcher als Korpus bezeichnet wird. Der

Die Gitarren-Saiten geben den Ton an – wortwörtlich.
Kopf besteht aus einer Kopfplatte, auf welchem die Wirbel zur Stimmung der Saiten liegen. Der Übergang von Kopf zu Hals wird bei einer Gitarre als Sattel bezeichnet. Auf dem Hals bzw. dem Griffbrett finden sich die Bundstäbchen, englisch frets. Dabei handelt es sich um dünne metallische Einlassungen, welche eine Orientierung beim Greifen bieten.
Doch Bund ist nicht gleich Bund: Wollen Sie verschiedene Gitarren einem eigenen Test unterziehen, dann stehen Ihnen verschiedene Bundstärken zur Verfügung. In den meisten Gitarren sind Medium-Bünde verarbeitet, die – wie der Name schon sagt – eine mittlere Dicke haben und bei denen der Kraftaufwand recht ausbalanciert ist. Daneben gibt es noch Vintage-Bünde bzw. vintage frets, die niedriger ausfallen.
Daneben schwören viele Gitarrenbegeisterte auf sogenannte Jumbo-Frets – also Bundstäbe, die höher und breiter als die regulären Ausführungen sind. Diese sind meist leichter zu greifen, erfordern aber auch mehr Kraft beim Spielen. Zudem sollte bei solchen Jumbo-Frets darauf geachtet werden, die Saiten nicht allzu stark auf das Griffbrett zu drücken, da sich sonst der Ton unschön verzeihen kann.
Weiterhin sollten Sie auch einen Blick auf den Verlauf der Bünde werfen: Diese sind üblicherweise in einem rechten Winkel zum Griffbrett, manchmal finden sich auch Exemplare, bei denen die Bünde schräg verlaufen. Diese wird als “fanned frets” oder “slanted frets” bezeichnet. Diese Technik lässt den Spieler mit verschiedenen Saitenspannungen und Klängen experimentieren.
3.5. Saiten
Die Standard-Gitarre hat 6 Saiten. Das hat zum einen praktische Gründe, dass die Saiten gut erreichbar sind, zum anderen dienen sie als Schutz für die Finger. Das Schallloch in der Mitte des Korpus wird somit verdeckt und es können keine Verletzungen dadurch entstehen. Es lassen sich ebenfalls Gitarren mit 8 Saiten oder auch 12 Saiten finden, wobei die Töne lediglich oktaviert und keine neuen hinzugefügt werden. Gitarren mit 8 Saiten finden sich häufig bei E-Gitarren wieder, wo sie vor allem in Genres wie Metal oder Metalcore eingesetzt werden.
Neben der Anzahl ist natürlich das Material wichtig. Bei Konzert-Gitarren sind die 6 Saiten aus Nylon gefertigt, was sie weicher macht und somit kann man sie mit den Fingern zupfen, ohne sich dabei zu verletzen. Diese Art wird auch nicht sehr hart gespannt in der Gitarre, sodass sie einfacher zu drücken sind.
Westerngitarren oder E-Gitarren verwenden Stahlsaiten, welche wesentlich härter sind als die aus Nylon. Es empfiehlt sich hier eher ein Plektrum zum Gitarrenspielen zu verwenden als die bloßen Finger, denn nicht nur ist das Material härter, auch sind die Saiten der Western- oder E-Gitarre wesentlich fester gespannt.
Tipp: Gerade am Anfang Ihrer Gitarren-Karriere werden Tonleitern geübt, bis sie sitzen. Standard-Tonleitern der Gitarre sind C-Dur (C-D-E-F-G-H-A-C) oder G-Dur, wobei es ca. 500 weitere Tonleitern gibt, die man spielen könnte. Auf der Gitarre G-Dur spielen geht G-H-A-C-D-E-F# zum Beispiel. Das Gegenstück zu Dur-Tonleitern sind die Moll-Tonleitern. So spielt man beim A-Moll der Gitarre A-H-C-D-E-F-G, was gleichzeitig die Parallel-Tonart zum C-Dur ist und in sehr vielen Musikstücken gebraucht wird.
3.6. Zubehör

Zum Gitarren-Zubehör gehört natürlich der E-Gitarren-Verstärker.
Bedenken Sie aber, dass je nach Art der Gitarre weiteres Zubehör nötig wird. Haben Sie sich für ein elektronisches Modell entschieden, dann benötigen Sie natürlich auch einen entsprechenden Verstärker. In vielen Fällen erhalten Sie diesen direkt zusammen mit dem gewählten Modell.
Möchten Sie den Klang bzw. die Tonart einer Gitarre ändern, dann können Sie dies durch einen sogenannten Kapodaster vornehmen. Hierbei handelt es sich um spezielle Klammern, welche am Gitarrensteg befestigt werden; dabei werden die Schwingungen der Saiten verkürzt und der Ton erhöht.
Wer eine Gitarre einem ersten Test-Lauf unterzieht, dem fällt schnell auf, dass die Saiten unangenehm an der Haut reiben können. Gitarren-Anfänger klagen oft schon nach kurzer Zeit über wunde oder gar blutige Finger, wenn diese die Saiten mit der Hand zupfen oder anschlagen. Hier schafft das Plektrum (auch: Plektron oder Pick) Abhilfe: Die kleinen Platten aus Kunststoff oder anderem, festen Material weisen meist eine Tropfenform auf, wobei die Saiten mit der Spitze bearbeitet werden. Da viele Gitarristen über einen hohen Verschleiß von Plektren klagen – entweder weil diese zerbrechen oder die kleinen Teile schnell abhandenkommen – lohnt es sich häufig, ein großes Set mit mehreren Plektren zu kaufen. Je nach verarbeitetem Material in dem gewählten Plektrum verändert sich auch der Klang der Saiten, sodass auch hier Raum zum Experimentieren gegeben ist.
Natürlich sollten Sie bei Ihrem Gitarren-Test nicht vergessen, dass Sie auch eine Transport-Möglichkeit für das Instrument benötigen. Eine Tasche aus weichem Material ist dabei oft in einem günstigeren Preissegment angesiedelt als robuste Gitarrenkoffer. Mitunter gibt es Angebote, in denen eine Gitarre direkt mit dem passenden Koffer kommt; in den meisten Fällen müssen Sie sich jedoch selbst um eine entsprechende Hülle kümmern.
Für die Gitarren-Sammler unter Ihnen oder auch für die, die sich Ihre Gitarre gerne als Wand-Deko anbringen möchten: Holen Sie sich doch eine Gitarren-Wandhalterung. Diese Art von Unterbringung ist platzsparend und obendrein präsentieren Sie Ihr liebstes Stück damit hervorragend. Die Halterungen als Gitarren-Zubehör sitzen fest an der Wand und verursachen keine Schäden an der Gitarre selbst, wenn sie richtig angebracht sind.

Bei Gitarren für Linkshänder sind die Saiten einfach umgedreht.