5 von 100.000 betroffen Herzprobleme bei Moderna äußerst selten
17.12.2021, 08:42 Uhr
Die Studie zu Moderna ist deutlich belastbarar als andere Untersuchungen.
(Foto: picture alliance / empics)
Der Impfstoff von Moderna wird hierzulande nur über 30-Jährigen verabreicht. Grund ist ein höheres Risiko für Herzerkrankungen. Eine Studie aus Dänemark untersucht dies nun genauer. Demnach haben nur "einige wenige" einen schweren Krankheitsverlauf. Tatsächlich sinkt sogar die Gefahr eines Herzstillstands.
Die Covid-Impfung von Moderna birgt einer breit angelegten Studie zufolge ein geringes Risiko für meist nicht schwerwiegende Herzprobleme. Eine in der medizinischen Fachzeitschrift "British Medical Journal" veröffentlichte Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass eine Moderna-Impfung "mit einem höheren Risiko für Myokarditis oder Perikarditis verbunden" sei. Die Studie bestätigt somit frühere Erkenntnisse - allerdings basiert sie auf Bevölkerungsdaten für ganz Dänemark und ist somit deutlich belastbarer als andere Untersuchungen. Insgesamt wurden die Daten von fünf Millionen Menschen über 12 Jahre erfasst. Von ihnen erhielten vier Millionen eine Impfung mit einem mRNA-Vakzin.
Myokarditis und Perikarditis sind Entzündungen des Herzens. Die erste betrifft das Myokard, den wichtigsten Herzmuskel, und die zweite das Perikard, die Membran, die das Herz umhüllt. Aufgrund früherer Berichte hatten die Behörden in mehreren Ländern die Impfung mit Moderna für bestimmte Bevölkerungsgruppen eingestellt.
Bei Biontech/Pfizer nur erhöhtes Risiko für Frauen
Der Studie zufolge ist das Risiko einer Entzündung besonders bei Menschen im Alter von 12 bis 39 Jahren erhöht. Der Bericht stellt allerdings fest, dass von den Geimpften, die eine Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung entwickelten, "nur einige wenige" einen schweren Krankheitsverlauf erlitten. Die Forscher betonten, dass diese Herzprobleme selten sind. Auch bei den unter 40-Jährigen, die mit Moderna geimpft wurden, waren nur etwa 0,005 Prozent davon betroffen. Das sind rechnerisch 5 Fälle bei 100.000 Geimpften.
Von den 21 Personen der 500.000 mit Moderna Geimpften, bei denen innerhalb eines Monats nach der Impfung eine Myokarditis oder Perikarditis diagnostiziert wurde, konnte mehr als die Hälfte innerhalb von 72 Stunden aus dem Krankenhaus entlassen werden. Keiner von ihnen starb oder erlitt Herzversagen.
Die Forscher untersuchten auch das Risiko entsprechender Entzündungen beim Impfstoff von Biontech/Pfizer. Demnach war diese Impfung nur bei Frauen mit einem erhöhten Risiko verbunden. Die Forscher stellten sogar fest, dass Geimpfte bei beiden Vakzinen ein geringeres Risiko hatten, an einem Herzstillstand zu sterben als Ungeimpfte. Zusammengefasst unterstütze die Studie den "allgemeinen Nutzen einer solchen Impfung auf individueller, gesellschaftlicher und globaler Ebene", schlussfolgerten die Autoren.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP