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"Thunberga äußerst vielfältig" Neue Unterarten der Greta-Spinne entdeckt

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Einzigartig ist die Bezahnung der Kieferklauen und der außergewöhnlich gepunktete Vorderleib.

(Foto: picture alliance/dpa/-)

Die Schwedin Greta Thunberg ist Namenspatin einer Spinnengattung. Nun bekommt die Greta-Spinne Familienzuwachs. Ihr Entdecker findet 25 Unterarten und benennt sie ebenfalls nach weiblichen Aktivistinnen. Früher verewigte der Frankfurter Arachnologe andere Helden: Udo Lindenberg oder David Bowie.

Die im vergangenen Jahr auf Madagaskar entdeckte Greta-Spinne bekommt Gesellschaft: Ein Forscher beschrieb 25 neue Arten aus der nach der schwedischen Umweltaktivistin Greta Thunberg benannten Spinnengattung. Drei der neu entdeckten Arten von Riesenkrabbenspinnen benannte der Frankfurter Arachnologe Peter Jäger nach Menschen, die ihn mit ihrem Engagement beeindruckt haben, wie das Senckenberg-Forschungsinstitut in Frankfurt am Main mitteilte.

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Thunberga ist ein aktiver Jäger, wie dieser Beutefalter bestätigen könnte.

(Foto: picture alliance/dpa/-)

Die Riesenkrabbenspinnen der Gattung Thunberga greta waren im vergangenen Sommer erstmals beschrieben worden. Sie weben keine Netze, sondern sind als aktive Jäger bekannt. Die bis dahin unbekannte Spinnengattung unterscheidet sich von anderen Riesenkrabbenspinnen vor allem durch die einzigartige Bezahnung ihrer Kieferklauen sowie ihren außergewöhnlich gepunkteten Vorderleib.

"Damals war fast noch nichts über diese Spinnen bekannt", erklärt der Frankfurter Forscher Jäger im Fachjournal "Arachnology". Die neu entdeckten Arten zeigen demnach, dass die Thunberga-Riesenkrabbenspinnen wesentlich vielfältiger sind als bislang angenommen. Zum ersten Mal seien Vertreter dieser Gruppe auch außerhalb Madagaskars nachgewiesen worden. Eine der Neubeschreibungen stamme von Mayotte, einer Inselgruppe zwischen der Nordspitze Madagaskars und dem Norden Mosambiks.

Drei neue Namenspatinnen für Riesenkrabbenspinne

Mit der Namenswahl wollte der Forscher an das Engagement der schwedischen Umweltaktivistin gegen den Klimawandel erinnern und auf die Bedrohung der Artenvielfalt aufmerksam machen. Die neu entdeckten Arten sind nur in kleinen, begrenzten Gebieten zu finden. Eine Spinnenart nannte er Thunberga jyoti. Damit will der Spinnenexperte an die Willensstärke und den Mut der damals 15-jährigen Inderin Jyoti Kumari erinnern, die ihren verletzten Vater mit dem Fahrrad 1200 Kilometer in sein Heimatdorf fuhr.

Eine weitere Art - Thunberga boyanslat - trägt den Namen des niederländischen Umweltaktivisten Boyan Slat, der ein System zum Auffangen von Plastikmüll in den Weltmeeren entwickelte. Auch Malala Yousafzai, pakistanische Kinderrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin wurde Namenspatin einer Riesenkrabbenspinnenart.

Jäger hat in der Vergangenheit schon mehrfach Spinnen nach prominenten Namenspaten benannt - unter anderem nach David Bowie, Udo Lindenberg und Punk-Ikone Nina Hagen.

Quelle: ntv.de, mau/AFP/dpa

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