Bohrung auf Rotem Planeten "Perseverance" nimmt Mars-Stein-Probe
03.09.2021, 10:23 Uhr
Es sieht alles danach aus, dass die Probe diesmal genommen werden konnte.
(Foto: AP)
Eine der wichtigsten Aufgaben des Mars-Rovers "Perseverance" besteht darin, dort Gesteinsproben zu sammeln. Im ersten Anlauf scheitert das, doch diesmal könnte die Mission von Erfolg gekrönt gewesen sein.
Nach einem Misserfolg im August ist es dem Mars-Rover "Perseverance" wahrscheinlich beim zweiten Versuch gelungen, Gesteinsproben vom Roten Planeten zu sammeln. Wie die US-Raumfahrtbehörde NASA mitteilte, deuten am Vortag eingegangene Daten darauf hin, dass die Gesteinsbohrung auf dem Mars dieses Mal erfolgreich war. Die Bilder des Manövers seien wegen ungünstiger Lichtverhältnisse allerdings nicht eindeutig. Bessere Bilder würden voraussichtlich bis Samstag von "Perseverance" auf die Erde übertragen.
NASA-Projektleiterin Jennifer Trosper erklärte, sie sei zuversichtlich, "dass eine Probe in der Röhre ist". Adam Steltzner, der Chefingenieur des Rovers, schwärmte auf Twitter und beschrieb "eine wunderschön perfekte Kernprobe". Der erste Versuch von "Perseverance", mithilfe eines Bohrers an seinem Roboterarm Proben des Roten Planeten zu sammeln, war Anfang August gescheitert.
Ziel der "Perseverance"-Mission ist es, nach Spuren von uraltem mikrobischen Leben zu suchen, die möglicherweise in alten Seeablagerungen erhalten geblieben sind. Die Wissenschaftler erhoffen sich außerdem ein besseres Verständnis der geologischen Verhältnisse auf dem Mars. Geplant ist, im Verlauf mehrerer Jahre insgesamt etwa 30 Proben zu sammeln.
Warten auf die Proben
Der etwa Geländewagen-große Rover "Perseverance" war im Februar im Jezero-Krater auf dem Mars gelandet. Wissenschaftler vermuten, dass dort vor rund 3,5 Milliarden Jahren ein tiefer See war, der sich im Laufe der Zeit mehrmals leerte und wieder füllte und geeignete Bedingungen für organisches Leben bot.
Bis die Wissenschaftler die Proben selbst analysieren können, wird es allerdings noch Jahre dauern: Erst in den 2030er Jahren plant die NASA gemeinsam mit der europäischen Raumfahrtbehörde ESA eine Mission, um die Proben auf die Erde zurückzuholen. Dort sollen sie auf ihre chemische und mineralische Zusammensetzung hin untersucht werden, um herauszufinden, ob das Gestein vulkanischen Ursprungs ist oder es sich um Sedimentgestein handelt.
Quelle: ntv.de, sba/AFP