Stromproduktion reicht nicht Sand verdammt Chinas Mars-Rover zu Winterschlaf
25.04.2023, 10:03 Uhr Artikel anhören
Mars-Rover "Zhurong" ist weiter im Winterschlaf, da er zu stark von Sand bedeckt ist und die Sonnensegel nicht ausreichend Energie erzeugen können.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Chinas Mars-Rover "Zhurong" verharrt im Winterschlaf. Es fehlt ihm einfach der Strom. Den soll ein Sonnensegel liefern, das allerdings zu großflächig von Sand bedeckt ist.
Der erste chinesische Mars-Rover ist vermutlich zu dick mit Sand und Staub bedeckt und deswegen noch nicht wieder aus dem Winterschlaf aufgewacht. Nachdem schon vor vier Monaten erwartet worden war, dass "Zhurong" selbst wieder anspringt, sagte der Chefdesigner des chinesischen Programms für die Planetenerkundung, Zhang Rongqiao, in Chinas Staatsfernsehen, dass die Stromproduktion nicht ausreichend sei.
Das passiere, wenn die Sonnensegel des solarbetriebenen Rovers zu 20 Prozent mehr mit Staub bedeckt seien, als ursprünglich bei der Konstruktion eingeplant. Sollten sogar 30 Prozent überschritten werden, könne die nötige Stromkapazität erst wieder erreicht werden, wenn die Sonne am stärksten sei, sagte Zhang Rongqiao. "Wenn das Niveau der Staubbedeckung 40 Prozent unserer Kapazität übersteigt, wird der Rover nie wieder aufwachen."
Der nach dem chinesischen Gott des Feuers benannte Rover war im Mai 2022 für den kalten, staubreichen Winter auf dem Roten Planeten in den Ruhestand versetzt worden. Obwohl im Dezember erwartet worden war, dass "Zhurong" aufwacht, gab es kein Lebenszeichen. Der Rover sollte sich eigentlich automatisch wieder aktivieren, wenn sein Energieniveau mehr als 140 Watt erreicht und die Temperatur der Batterie über minus 15 Grad Celsius steigt.
"Zhurong" war im Mai 2021 in der Region Utopia Planitia auf dem Mars gelandet. Mit dem Flug ist China nach den USA erst die zweite Raumfahrtnation, die erfolgreich ein Erkundungsfahrzeug auf dem Roten Planeten zum Einsatz gebracht hat. Schon heute gilt die Mission als Erfolg, weil alle geplanten Vorhaben ausgeführt wurden. Der Rover fuhr fast zwei Kilometer über die Marsoberfläche, sammelte viele wissenschaftliche Erkenntnisse, fand Spuren von einstigen Wasservorkommen und war drei Monate länger im Betrieb als geplant.
Quelle: ntv.de, als/dpa