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Schutz vor Virusvarianten Verändertes Moderna-Vakzin nährt Hoffnung

Moderna forscht an Impfstoff-Varianten, die gegen die Mutationen von Sars-CoV-2 wirksam sind.

Moderna forscht an Impfstoff-Varianten, die gegen die Mutationen von Sars-CoV-2 wirksam sind.

(Foto: imago images/NurPhoto)

Die Impfkampagnen laufen auf Hochtouren. Doch noch ist wissenschaftlich nicht geklärt, wie gut der Impfschutz auch gegen die mutierten Varianten des Coronavirus wirken. Moderna passt deshalb sein Vakzin an und liefert erste Ergebnisse der klinischen Studien.

Moderna hat in klinischen Studien mit seinem an die südafrikanische Variante B.1.351 angepassten Impfstoff gute Ergebnisse erzielt. Das Vakzin des US-Herstellers habe sich als sicher und wirksam erwiesen, teilt eine Forschergruppe zu den vorläufigen Ergebnissen in einem Preprint mit. Der Impfstoff kurbelte die Bildung von Antikörpern an, die Geimpfte vor B.1.351 und womöglich auch vor der brasilianischen Variante P.1 schützen könnte.

Weil man bisher nicht sicher sein kann, ob die bisherigen Impfstoffe auch gegen die Varianten B.1.351 und P.1 zu ausreichenden Impfschutz führen, hat Moderna frühzeitig darauf reagiert und eine Variante seines Impfstoffes mRNA-1273 hergestellt. Diese enthält das Gen des modifizierten S-Proteins, das verschiedene Veränderungen in der Aminosäuresequenz aufweist, die in B.1.351, aber teilweise auch in P.1 vorkommen. Das veränderte Vakzin wurde mRNA-1273.351 bezeichnet. "Während wir versuchen, die anhaltende Pandemie zu besiegen, bleiben wir entschlossen proaktiv, wenn sich das Virus weiterentwickelt. Wir sind von diesen neuen Daten ermutigt und bestärkt, dass unsere Booster-Strategie vor diesen neu entdeckten Varianten schützen", sagte Stéphane Bancel, Vorstandsvorsitzender von Moderna laut Mitteilung des Unternehmens.

Bereits bekannte Probanden

Der neu angepasste Impfstoff wurde an Studienteilnehmern getestet, die bereits beide Dosen des herkömmlichen Moderna-Impfstoffes bekommen haben. Dabei sind auch 20 Patienten aus der Zulassungsstudie, die jetzt im Durchschnitt 187 Tage nach der zweiten Dosis mRNA-1273 eine Auffrischung mit mRNA-1273.351 erhalten haben. Die Ergebnisse aus dieser Patientengruppe wurden von den Forschern mit denen von 20 Patienten aus einer vorangegangenen Phase-2-Studie verglichen. Die Probanden dieser Gruppe bekamen 201 Tage nach der zweiten Dosis die Auffrischung mit dem angepassten Vakzin.

Vor der dritten Dosis sahen die Forscher bei 37 von 40 Probanden gute Abwehrwerte gegen die ursprüngliche Form von Sars-CoV-2. Die messbare Immunität gegen die B.1.351 und P.1 war wesentlich geringer. Bei der Hälfte der Getesteten lag sie sogar unterhalb der Nachweisgrenze. Das bedeutet, dass mit mRNA-1273 nur eine eingeschränkte Schutzwirkung gegen die beiden Mutationen erzielt werden kann.

Antikörper gegen alle drei Varianten

Die Tests wurden erneut zwei Wochen nach der dritten Dosis mit dem angepassten Impfstoff durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass in beiden Gruppen zu einem Anstieg von neutralisierenden Antikörpern gegen alle drei Varianten des Coronavirus gekommen war. Allerdings sahen die Forscher auch, dass der angepasste Impfstoff die besten Ergebnisse gegen B.1.351 zeigte. Eine dritte Impfung mit dem herkömmlichen Vakzin dagegen zeigte ein etwas besseres Ergebnisse bei der Bildung von Antikörpern, die sich gegen die P.1-Variante richten.

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Ob der Schutz tatsächlich durch das angepasste Vakzin optimiert werden kann, bleibt allerdings abzuwarten. Denkbar sei den Ergebnissen zufolge auch, dass durch eine dritte Dosis des bereits zugelassenen Impfstoffes des Unternehmens mRNA-1273 eine gute Schutzwirkung bei den Geimpften gegen die beiden besorgniserregenden Mutationen erzielt werden kann. Insgesamt wurde die Verträglichkeit des angepassten Impfstoffes als gut eingestuft.

Moderna ist gegenwärtig dabei, die Wirksamkeit eines weiteren Impfstoffes zu prüfen. Dieser besteht zur Hälfte aus mRNA-1273 und mRNA-1273.351.

Quelle: ntv.de, jaz

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