Unterhaltung

Thriller über Chemieskandal "Das ganze System ist korrupt!"

Kämpft gegen Windmühlen: Anwalt Robert Billot (Mark Ruffalo).

Kämpft gegen Windmühlen: Anwalt Robert Billot (Mark Ruffalo).

(Foto: imago images/Cinema Publishers Collection)

Sterbende Tiere, Krebserkrankungen, vergiftete Flüsse, und mittendrin ein Chemiekonzern, der alle Verantwortung von sich weist. Der Justiz-Thriller "Vergiftete Wahrheit" erzeugt beim Zuschauer vor allem eines: Bauchschmerzen.

Robert Bilott (zurückhaltend gespielt von Mark Ruffalo) ist Unternehmensanwalt in einer großen Kanzlei. Die jahrelange Arbeit hat sich ausgezahlt, denn Robert wird zum Partner seiner Firma gemacht. Sein beruflicher Weg scheint vorgezeichnet - wäre da nicht der Farmer Wilbur Tennant (Bill Camp), auf dessen Grundstück der Anwalt viele glückliche Stunden seiner Kindheit verbrachte. Wilburs Kühe sind krank, der Bach auf seinem Grundstück schäumt und die Steine im Flussbett sind kreidebleich. Der Farmer sieht den Chemiekonzern DuPont in der Verantwortung, der auf dem Nachbargelände eine Mülldeponie betreibt. Nach anfänglichem Widerstreben nimmt Robert Bilott sich der Sache an, obwohl seine Kanzlei eine gute Beziehung zu dem Konzern pflegt. Was er zutage fördert, löst eine Justiz-Spirale aus, die sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken wird.

"Oscars & Himbeeren"

Immer freitags präsentiert Ronny Rüsch "Oscars & Himbeeren", den ntv-Podcast rund ums Streamen. Neben der ausführlichen Kritik zu "Vergiftete Wahrheit" geht es in der neuen Folge auch um die zweite Staffel von "Star Trek: Lower Decks" (inklusive Gewinnspiel), um Timothée Chalamets Leistung in "Beautiful Boy" und den kruden Genre-Mix "Shadow in the Cloud".

"Oscars & Himbeeren" - Informativ. Unterhaltsam. Kompakt. In der ntv-App, bei Audio Now, Spotify und Apple Podcasts.

Der Justiz-Umwelt-Thriller "Vergiftete Wahrheit" (Originaltitel: "Dark Waters") - bei Sky zu streamen - erzählt die wahre Geschichte eines Mannes, der sich den menschenverachtenden Machenschaften korrupter Staatsdiener und einem ganzen Industriezweig entgegenstellt. Regisseur Todd Haynes und seinem Hauptdarsteller Mark Ruffalo gelingt es, die gängigen Klischees von Schwarz und Weiß auszusparen. Indem die Filmemacher einen großen Teil der Handlung auf Robert Bilotts Verwandlung vom Unternehmensanwalt zum Umweltjuristen legen, kann sich der Zuschauer uneingeschränkt mit dem Hauptcharakter identifizieren. Ruffalos fast sanftes Schauspiel ist dabei das Kernstück des Films und es ist vor allem dem 53-jährigen US-Amerikaner zu verdanken, dass "Vergiftete Wahrheit" emotional nie ausufert.

Was kann sich schon ändern?

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"Das ganze System ist korrupt!", resümiert der Anwalt an einem Punkt der Geschichte. Seine Ehefrau (dargestellt von Anne Hathaway) weiß dem nichts entgegenzusetzen. Ebenso wie der Zuschauer, der ob des Gesehenen und der Zusammenhänge entsetzt und wütend ist. Eine Wut, die sich tief in die Magengrube gräbt. Doch der Anwalt hat recht. Was kann sich in einer Welt schon nachhaltig ändern, in der die Menschen nach immer mehr Konsum verlangen? Neue Handys, neue Küchenutensilien, neue SUVs. Ob bei der Herstellung der Produkte auf Umweltverträglichkeit und Gesundheit geachtet wird, ist in vielen Fällen nur Teil der Werbestrategie. Dass die Wahrheit dabei oft vergiftet ist, stört in einer Welt, in der viele die Realität nur noch durch eine Social-Media-Blase wahrnehmen.

Neben der ausführlichen Kritik zu "Vergiftete Wahrheit" sprechen Ronny Rüsch und Axel Max in der neuen Folge des ntv-Podcasts "Oscars & Himbeeren" auch über die zweite Staffel von "Star Trek: Lower Decks" (inklusive Gewinnspiel), über Timothée Chalamets Leistung in "Beautiful Boy" und über den kruden Genre-Mix "Shadow in the Cloud".

"Oscars & Himbeeren" - der ntv-Podcast - wo sich jeden Freitag alles rund um Streaming-Dienste wie Netflix, TVNOW, Amazon Prime & Co dreht.

Quelle: ntv.de

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