
Gerät in eine ausweglose Lage: John David Washington in "Beckett".
(Foto: imago)
Ein Mann auf der Flucht, rätselhafte Verfolger und eine Spannungskurve, die sich Minute um Minute nach oben schraubt. Am Netflix-Thriller "Beckett" mit John David Washington hätte ganz sicher auch Regie-Legende Alfred Hitchcock seinen Spaß gehabt.
Es ist die klassische Story, wie man sie aus vielen Werken des "Kinomeisters der Suspense", Alfred Hitchcock, kennt: Ein Mann befindet sich plötzlich in einer Situation, die seinen Alltag komplett auf den Kopf stellt. Verstrickt in ein Komplott, das er nicht versteht. Gejagt von Kräften, die seinen Tod wollen. Für das Szenario, welches der italienische Filmregisseur und Drehbuchautor Ferdinando Cito Filomarino mit seinem Film "Beckett" auf der Leinwand entwirft, ist der Begriff Thriller einst erfunden worden. Die Spannung: zum Schneiden dick. Protagonist wie Zuschauer stolpern durch eine Handlung, die anfangs gefühlt nur aus einem besteht: unendlich vielen Fragezeichen.
Immer freitags präsentiert Ronny Rüsch "Oscars & Himbeeren", den ntv-Podcast rund ums Streamen. Neben der ausführlichen Kritik zu "Beckett", geht's in der neuen Folge um den Independent-Film "Coda" und den Neo-Noir-Thriller "The Little Things". Außerdem erklären Ronny und Axel Max, warum "A Classic Horror Story" nur eine Himbeere bekommt.
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Man kann dem Film vorwerfen - vor allem zum Ende hin - den Fokus zu verlieren und das eine oder andere zu konstruierte Story-Element zu benutzen. Unterm Strich aber erzählt "Beckett" über 108 Minuten hinweg eine packende Geschichte mit einem herausragenden Hauptdarsteller. "Tenet"-Darsteller John David Washington, der kürzlich erst in "Malcolm & Marie" überzeugte, trägt den Film quasi auf seinen Schultern. Es gibt keine Szene ohne ihn und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich auch der Sohn des zweifachen Oscarpreisträgers Denzel Washington eine goldene Statue ins Regal stellen wird.
Quantität statt Qualität
Netflix ist unter Zugzwang. Die Konkurrenz ist dem einstigen Branchenprimus nicht nur auf den Fersen, sondern hat ihn in so manchen Unterhaltungssegmenten bereits überholt. In dieser Situation hat der US-Streaming-Gigant in jüngster Zeit wild um sich schlagend Filme und Serien am laufenden Band produziert und eingekauft. Oft scheint dabei nicht die Qualität, sondern die Quantität Vorrang zu haben.
Einiges, was aktuell in der Rubrik "Neu bei Netflix" angeboten wird, würde man doch eher im gängigen TV-Programm vermuten. In diesem Zusammenhang ist "Beckett" ein wahrer Glücksfall. Hauptdarsteller, Nebenrollen, Drehorte, Musik: Alles passt und wirkt wie aus einem Guss. Man kann nur hoffen, dass dies auch einigen Verantwortlichen in der Netflix-Zentrale auffällt. Wer bis dahin wissen möchte, wie sich zeitgemäße Kino-Suspense anfühlen kann: "Beckett" liefert - trotz kleiner Kritikpunkte - die Antwort.
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Quelle: ntv.de