Betrugsmasche Spoofing Warnung vor Amazon-Fake-Anrufen
17.02.2023, 14:08 Uhr Artikel anhören
Vorsicht: Amazon ruft nur an, wenn es Kunden anfordern.
(Foto: IMAGO/Christian Ohde)
Einmal Zahlungsdaten mitteilen, bitte! Derzeit geben sich Kriminelle als Mitarbeiter des Online-Händlers Amazon aus. Wer auf die Masche reinfällt, sollte schnell handeln.
Eine freundliche Stimme bittet am Telefon, Zahlungen freizugeben oder darum, Fernwartungssoftware zu installieren? Bei solchen Anrufen sollte man am besten sofort auflegen. Das rät das Verbraucherschutzportal Watchlist Internet - denn: Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Fake-Anrufe, die derzeit im vermeintlichen Auftrag von Amazon getätigt werden. Amazon rufe nur an, wenn Kunden dies anforderten.
Dabei geben sich Kriminelle als Mitarbeiter oder Mitarbeiterin des Online-Versandhändlers aus und täuschen ein Problem mit einer Bestellung vor. "Die Gründe für den Anruf klingen - vor allem, wenn Sie tatsächlich ein Amazon-Paket erwarten - meist plausibel", sagt Thorsten Behrens von dem in Wien ansässigen Portal. Deshalb bestehe die Gefahr, auf diese Spoofing genannte Betrugsmasche gutgläubig hereinzufallen.
Folgendes gilt es zu beachten:
- Amazon ruft nur an, wenn es der Kunde anfordert.
- Service-Mitarbeiter fragen nicht nach persönlichen Daten, Passwörtern, Bank- oder Zahlungsdaten.
- Amazon fordert niemals telefonisch dazu auf, eine Überweisung vorzunehmen.
- Amazon bittet nicht darum, Programme oder Apps wie TeamViewer herunterzuladen. Das Unternehmen würde auch niemals mit einer Wartungssoftware auf Ihr Gerät zugreifen.
Grundsätzlich rät die Polizei:
Betroffene sollten jeden Anruf Unbekannter kritisch hinterfragen, sich selbst bei Straf- oder Kostendrohungen nicht unter Druck setzen, verunsichern oder einschüchtern lassen. Am besten gleich auflegen, rät auch die Polizei - und gibt darüber hinaus folgende Tipps:
- Unbekannten nie Auskünfte zu privaten Verhältnissen geben. Keine sensiblen Daten wie Ausweis- und Adressdaten, Kundendaten, Passwörter, Bank- und Zahlungsdaten nennen. Niemals Fotos sensibler Dokumente (etwa Ausweis, Bankkarte, Zulassungsbescheinigung) per Mail oder Messenger schicken.
- Keine Daten bestätigen, die angeblich abgeglichen oder abgefragt werden sollen. Nicht durch geschickte Fragen ein "Ja" oder eine spontane "Korrektur" von Daten entlocken lassen.
- Nie vergessen: Rufnummern, die auf dem Display des Telefons angezeigt werden, können manipuliert sein. Also nicht die Glaubwürdigkeit eines Anrufers an der angezeigten Nummer festmachen, selbst wenn es angeblich oder augenscheinlich die Polizei ist.
- Im Zweifel den Anrufer, die Behörde, die Bank oder das Unternehmen zurückrufen - und zwar unter einer Nummer, die man bereits sicher kennt oder die man aus verlässlicher, offizieller Quelle hat.
- Auf einen zweifelhaften Anruf hin niemals Software installieren oder Webseiten öffnen.
- Sollten Sie einen solchen Anruf erhalten, erstatten Sie Strafanzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle.
Hat man persönliche Daten durch- oder Zahlungen dennoch freigegeben, rät Watchlist Internet dazu, sich umgehend an die eigene Bank zu wenden und den Fall zu schildern. Installierte Programme, die Kriminelle als Spionage-Software missbrauchen könnten, sollten sofort deinstalliert, Computer im Zweifel neu aufgesetzt werden. "Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei", rät Behrens. Amazon selbst hat für die Masche die E-Mail-Adresse stop-spoofing@amazon.com eingerichtet, an die man Fälle ebenfalls melden kann.
Quelle: ntv.de, awi/dpa