Schumacher feiert kleinen Erfolg Leclerc sichert sich Pole an Vettels turbulentem Tag
09.04.2022, 09:45 Uhr
Viel Schrott, viel Arbeit.
(Foto: IMAGO/Nordphoto)
Der Spitzenreiter ist auch im Qualifying von Melbourne der Schnellste: Charles Leclerc sichert sich die Pole für das Rennen ist Australien vor Weltmeister Max Verstappen. Für Sebastian Vettel endet ein chaotischer Tag inklusive Unfall versöhnlich. Zufrieden sein kann Mick Schumacher.
Ferrari-Pilot Charles Leclerc startet bei der Rückkehr der Formel 1 nach Melbourne von der Pole Position. Der WM-Spitzenreiter aus Monaco gewann am Samstag das Qualifying zum Großen Preis von Australien in 1:17,868 Minuten. Am Sonntag (7 Uhr MESZ/Sky und im ntv.de-Liveticker) wird er vor Weltmeister Max Verstappen (+0,286 Sekunden) und dessen Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez in den dritten Saisonlauf starten. Für Leclerc ist es die elfte Pole seiner Karriere und die zweite der Saison.
"Es hat sich gut angefühlt", sagte Leclerc. "Vor allem, weil ich hier immer Probleme hatte in der Vergangenheit. In Q3 hat aber alles gepasst, ich bin sehr glücklich. Das Auto ist gut zu fahren. Morgen ist alles möglich. Wir brauchen einen guten Start." Nicht ganz zufrieden war dagegen sein Widersacher Verstappen. "Ich habe mich das ganze Wochenende nicht so wohl im Auto gefühlt. Es gab nicht eine Runde, wo ich volles Selbstvertrauen hatte. Es hat sich nicht gut gefühlt, voll ans Limit zu gehen", sagte der Niederländer und stellte fest: "Der zweite Platz ist gut, aber als Team wollen wir mehr."
Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes kam erneut nicht über Platz fünf hinaus. "Wir verstehen das Auto nicht", sagte Teamchef Toto Wolff erneut. "Am Ende des Jahres werden wir wahrscheinlich nicht um den WM-Titel mitfahren können, weil uns die Zeit davonläuft", erteilte er allen Ambitionen jetzt vorzeitig eine Absage.
Der zweite Ferrari-Pilot Carlos Sainz erwischte keine gute Quali, wurde nur Neunter. Bei einer Rennunterbrechung war er im Pech, die Rote Flagge wurde geschwenkt, kurz bevor er mit einer guten Zeit die Ziellinie hätte überqueren können. Diese zählte damit nicht. "Alles, was schieflaufen konnte, lief schief für mich", konstatierte er nach weiteren Problemen mit dem Auto noch in der Garage. "Ich werde sauer sein, bis ich schlafen gehe." Das Qualifying war durch mehrere Crashs turbulent und mehrfach mit Roter Flagge unterbrochen.
Vettel profitiert vom Crash des Teamkollegen
Für Sebastian Vettel war der Tag in Australien besonders chaotisch. Im 3. Freien Training war er alleinverschuldet in die Bande gecrasht. Sein Aston Martin war massiv beschädigt, lange sah alles danach aus, als würde er im Qualifying gar nicht auf die Strecke gehen können. Doch dann crashten sein Teamkollege Lance Stroll und Williams-Pilot Nicholas Latifi - die Extra-Zeit nach der Roten Flagge nutzte Vettels Team erfolgreich für den Aufbau. "Es war irgendwie ein Wunder, dass wir überhaupt rausgekommen sind. Alle in der Garage haben super zusammenarbeitet, ein Beispiel für Teamwork. Ein ganz großes Dankeschön", sagte Vettel bei Sky.
Trotzdem war für ihn nach einer Runde wieder Schluss, der 34-Jährige kam nicht über Platz 18 hinaus, rückte dann wegen einer Strafe für Williams-Pilot Alex Albon noch auf Platz 17 vor. "Ich habe alles probiert, aber ich hatte ja kaum Runden bisher, auch selbstverschuldet durch meinen Unfall. Bisher kein leichtes Wochenende für uns. Ich tue mich noch schwer, der Rhythmus ist noch nicht da. Gerade wenn man nicht weiß, wo das Limit ist, dann ist es schwer, ins Blaue hinein, das Limit zu finden", sagte er. Dennoch betonte er: "Die Stimmung ist super, es war ein super Beispiel für Teamwork. Man arbeitet am Ende des Feldes wahrscheinlich noch härter, wird aber leider nicht belohnt. Es ist hart, wir sind nicht da, wo wir sein wollen, aber wir arbeiten und kämpfen."
"Bestimmt viel Action morgen"
Besser lief es für seinen Kumpel Mick Schumacher. Er erreichte sein Ziel, in Q2 zu kommen. Als 15. schaffte er zudem eine bessere Platzierung als sein Haas-Teamkollege Kevin Magnussen, der 17. wurde. "Das primäre Ziel war nicht ihn zu schlagen, sondern ins Q2 zu kommen. Vor allem, weil wir am Freitag große Probleme hatten. Heute Morgen haben wir die Balance dann ins Fenster bekommen, aber leider hat es für Q3 nicht gereicht", sagte Schumacher bei Sky. "Das Ziel ist es, auf jeden Fall in die Punkte zu fahren und ein sauberes Rennen zu fahren. Es ist bestimmt viel Action morgen. Es ging ja schon im Qualifying drunter und drüber, da kommen wir sicher in eine Position, um Punkte zu fahren."
Das Rennen am Sonntag wird das erste in Australien seit 2019 sein. In den vergangenen beiden Jahren war der Traditions-GP wegen der Coronapandemie abgesagt worden.
Quelle: ntv.de, ara/sid