Fußball

Ein Transfersommer zum Träumen Kylian Mbappé zum FC Bayern, warum eigentlich nicht?

Mbappé ist zwar glücklich bei PSG, will sich aber doch im nächsten Sommer verabschieden.

Mbappé ist zwar glücklich bei PSG, will sich aber doch im nächsten Sommer verabschieden.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Werder Bremen überrascht mit der Verpflichtung von Liverpools Naby Keïta, plötzlich könnte Kylian Mbappé wechseln. Der anstehende Transfersommer könnte spannend werden. Auch, weil der FC Bayern vor einem großen Umbruch steht. Alles scheint möglich, nicht alles ist dagegen realistisch.

Der Sommer ist eine Zeit, in der Träume wahr werden können. Zumindest in der Fußball-Welt. Da scheint noch alles möglich. Die Saison ist gerade vorbei, das eigene Team hat mal wieder eine erfolglose Spielzeit hinter sich gebracht. Da freuen sich die Fans auf das, was im nächsten Fußball-Jahr möglich ist. Und vor allem mit wem. Denn die Sommermonate sind auch die Zeit der Transferüberraschungen: Drittliga-Elferkiller Daniel Batz von Saarbrücken zum 1. FSV Mainz 05, logisch. Klopp-Liebling Naby Keïta von Liverpool zu Werder Bremen, klar. Und Weltstar Kylian Mbappé zum FC Bayern, warum eigentlich nicht?

Tatsächlich ist es völlig ausgeschlossen, dass der Franzose in der nächsten Saison in der Bundesliga auflaufen könnte. Der 24-Jährige ist für die Bayern unbezahlbar, würde das Gehaltsgefüge zerstören und will eigentlich zu Real Madrid. Doch mit seiner neuerlichen Ankündigung, PSG nach dem nächsten Jahr verlassen zu wollen, hat Mbappé noch mal Schwung in den Transfermarkt hereingebracht. Sein Vertrag läuft im Sommer 2024 aus, dann könnte er ablösefrei wechseln. Paris St. Germain will das aber unbedingt verhindern. Es entsteht die ungewohnte Situation, dass der Klub einen Starspieler loswerden möchte, der selbst jedoch gerne bleiben würde, wie er selbst sagt. Und die Fans vieler anderer Klubs für einen kurzen Moment mal träumen dürften.

Doch nicht nur Paris St. Germain steht ein aufregender Sommer bevor. Der von Katar alimentierte Klub muss neben dem Wirbel rund um Mbappé noch klären, wer eigentlich Lionel Messi und Sergio Ramos ersetzen soll. Beide Verträge waren ausgelaufen, beide verlassen Paris. Der eine wechselt in die USA zu Inter Miami, der andere sucht mit 37 Jahren die vor allem finanziell reizvolle Herausforderung in der saudischen Wüste.

Beim FC Bayern passiert einiges

Derweil muss auch bei anderen Großklubs fleißig gepuzzelt werden - allen voran beim FC Bayern. Nach dem Rausschmiss von Sportvorstand Hasan Salihamidžić bestreitet eine mehrköpfige Transfer-Task-Force den Transfersommer. Vor der Gruppe um Patron Uli Hoeneß liegt eine Menge Arbeit, kaum ein Tag vergeht ohne neue Gerüchte. Es geht nicht nur um Neuzugänge: Nicht alle Bayern-Stars scheinen unverkäuflich - das gilt etwa für Serge Gnabry, Leon Goretzka oder Leroy Sané. Der von Liverpool verpflichtete Sadio Mané schlug nicht wie gewünscht ein, seine Zukunft ist ungewiss. Indes erhoffen sie sich durch den Abgang von Rekordmann Lucas Hernández (wahrscheinlich zu PSG) viele Millionen. Die könnten dann vielleicht in den 1,90 Meter großen Südkoreaner Kim Min-jae fließen. Angeblich hat der Innenverteidiger von SSC Neapel eine Ausstiegsklausel von etwa 50 Millionen Euro.

Hinzu kommt: Passiert noch etwas im zentralen Mittelfeld? Das Duo aus Leon Goretzka und Joshua Kimmich hat in der ablaufenden Saison mächtig geschwächelt, steht ebenso wie im Nationalteam schwer in der Kritik. Eigentlich gibt es dort Handlungsbedarf. Zwar kommen mit Marcel Sabitzer (nach Leihende zurück von Manchester United) und Konrad Laimer (ablösefrei von Rasenballsport Leipzig) zwei Neue für die Position, doch so richtig füllen beide nicht die Lücke, die rund um Kimmich klafft. Der Wunschspieler von Trainer Thomas Tuchel, Declan Rice von West Ham, bleibt trotz 90-minütiger Unterredung mit dem Coach doch lieber in London und geht wohl zu Vizemeister FC Arsenal. Und so kursieren weiter munter Namen - wie etwa der von Sofyan Amrabat, einer der Schlüsselspieler auf dem Weg Marokkos ins WM-Halbfinale.

Ohnehin liegt das Hauptaugenmerk beim deutschen Branchenprimus an anderer Stelle. Die Nachfolge für den Mindestens-25-Tore-Mann Robert Lewandowski, der die Bayern nun schon vor einem Jahr verlassen hat, ist immer noch offen. Bayern-Präsident Herbert Hainer sagte zuletzt der "Bild", dass der deutsche Rekordmeister einen 100-Millionen-Euro-Transfer stemmen könnte. Vielleicht wird es Randal Kolo Muani von Eintracht Frankfurt, vielleicht Dušan Vlahović von Juventus Turin. Vielleicht auch jemand ganz anderes, denn so richtig konkret ist all das bislang nicht.

Unbegrenzt sind die Möglichkeiten der Bayern übrigens nicht. Bei der Suche nach einem Mittelstürmer konkurrieren die Münchner mit Real Madrid, nachdem Karim Benzema sich lautlos nach Saudi-Arabien verabschiedet hat. In der vergangenen Spielzeit gewann der 35-Jährige noch den Ballon d'Or, jetzt vergoldet er seinen Karriereabend in der Wüste, angeblich gibt's 400 Millionen Euro für zwei Jahre. Bei dessen Nachfolge wäre man dann eigentlich wieder bei Mbappé, aber es ist nicht klar, ob er wirklich in diesem Sommer wechseln wird.

BVB hat viel Geld, aber wo soll es hin?

Sollte es bei den Königlichen und Mbappé nicht klappen, werden dort weitere Namen gehandelt. Etwa Kolo Muani, der genauso in München landen könnte. Aber auch bei DFB-Star Kai Havertz ist noch nicht abschließend geklärt, für welchen Verein er in der kommenden Saison auf Torejagd geht. Real soll (neben Arsenal) an dem Deutschen interessiert sein, der derzeit beim FC Chelsea unter Vertrag steht und der als vermutlich einziger beim 3:3-Remis des DFB-Teams gegen die Ukraine für sich Werbung gemacht hat. Die Londoner spielen in der nächsten Saison nicht international und müssen ihren Kader verkleinern, der mithilfe von 600 Millionen Euro in den vergangenen Monaten aufgeplustert wurde.

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In England steht indes für Harry Kane, den Kapitän der Nationalmannschaft, ein wegweisender Sommer an. Der Vertrag des 29-Jährigen läuft 2024 aus. Will Tottenham also mit der Tormaschine noch Geld verdienen, dann muss er in den kommenden Monaten den Verein wechseln. Dem FC Bayern hat Kane offenbar schon abgesagt, sein Spielertyp wird ansonsten noch bei PSG (Stichwort: Mbappé-Nachfolge) oder Real Madrid (Stichwort: Benzema) händeringend gesucht. Alles steht und fällt mit Mbappé.

Und während im Hintergrund Saudi-Arabien alternde Ex-Stars mit viel Geld in die Wüste lockt und der FC Barcelona praktisch ohne Geld sich eine neue Mannschaft zusammenkaufen will, dreht sich auch in Deutschland das Transferkarussell. Borussia Dortmund muss noch entscheiden, was es mit den (mindestens) 103 Millionen Euro anfangen soll, die Jude Bellingham eingebracht hat. Fließen sie in die umstrittene Verpflichtung von Wolfsburgs Felix Nmecha? Oder wird die Summe für eine doppelte Rückholaktion aus Manchester eingesetzt? Spekuliert wird über eine Rückkehr von İlkay Gündoğan, dessen Vertrag bei Man City ausläuft. Der Nationalspieler hat zuletzt offen gelassen, ob er beim frisch gebackenen Triple-Sieger verlängert. Auch Jadon Sancho, der bei United nicht wirklich glücklich wurde, könnte bald vielleicht wieder Schwarz-Gelb tragen. So oder so: Im Sommer dürfen alle mal träumen.

Quelle: ntv.de

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