"Es war mir eine Ehre" BVB und Real machen Bellingham-Wechsel perfekt
14.06.2023, 14:14 Uhr
Verlässt den BVB in Richtung Real Madrid: Jude Bellingham.
(Foto: Christian Charisius/dpa)
Drei Jahre spielt Jude Bellingham für Borussia Dortmund, nun macht der Immer-noch-Teenager den berühmten "Nächsten Schritt". Für den Klub ist das ein glänzendes Geschäft, das erstaunlich geräuschlos abläuft.
Jude Bellingham wird künftig für Real Madrid spielen. Was Borussia Dortmund als börsennotiertes Fußballunternehmen in der vergangenen Woche pflichtgemäß per Ad-hoc-Meldung angekündigt hat, ist nun perfekt: Der Engländer wird sich nach drei Jahren beim BVB dem spanischen Großklub anschließen. Der Bundesligist erhält dafür eine Sockelablöse in Höhe von 103 Millionen Euro, die durch erfolgsabhängige Boni noch auf bis zu 135 Millionen Euro steigen könnte. Der 19-Jährige, der verletzungsbedingt zusehen musste, wie sein Klub auf den letzten Metern der Bundesligasaison doch noch die Meisterschaft verspielte, unterschreibt in Spanien einen Vertrag bis 2029. Real Madrid wird den hochkarätigen Neuzugang am Donnerstag im Estadio Santiago Bernabéu vorstellen.
Bellingham war 2020 als 17-Jähriger vom englischen Zweitligisten Birmingham City zu Borussia Dortmund gewechselt, der Bundesligist hatte in die Dienste des Mittelfeldspielers rund 30 Millionen Euro investiert. Die sportliche Rendite kam schnell, Bellingham wurde in Rekordzeit zum Publikumsliebling. In 92 Bundesligaspielen traf der Nationalspieler 24-mal, 25 Tore bereitete er vor. Nun wird der Deal auch zu einem gewaltigen Geschäft für den BVB. "Wir danken Jude für drei Jahre voller Leidenschaft für Borussia Dortmund. Es war eine fantastische gemeinsame Zeit", verkündete Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in einer Klubmitteilung.
Auch Sportchef Sebastian Kehl verbreitete Freundlichkeiten: "Jude hat bei uns in jungen Jahren eine sehr positive Entwicklung genommen", sagte der ehemalige Meisterspieler des BVB. Bellingham führte seine Mannschaft in der abgelaufenen Saison öfter sogar als Spielführer aufs Feld, seine Bundesligakollegen wählten den Teenager zum "Spieler der Saison". "Er hat sich nun dazu entschieden, den Schritt zu Real Madrid jetzt schon gehen zu wollen. Wir bedanken uns für all das, was er uns und unserem Spiel gegeben hat und wünschen Jude für die Zukunft alles, alles Gute!" 2021 war der BVB - mit Bellingham in der Startelf - Pokalsieger geworden. In der englischen Nationalmannschaft etablierte sich der dribbelstarke Mittelfeldspieler in seiner Zeit bei Borussia Dortmund als Stammspieler, mit den "Three Lions" erreichte er 2021 das EM-Endspiel, kam bei der Finalniederlage gegen Italien aber nicht zum Einsatz.
Nur ein bisschen wie einst Dembélé
Nur in seiner Dimension erinnert der Transfer von Bellingham an den Abgang von Ousmane Dembélé. Der Franzose war 2017 von Borussia Dortmund zum FC Barcelona gewechselt, die Sockelablöse von 105 Millionen Euro für den damals 20-Jährigen ist inzwischen auf rund 140 Millionen Euro angewachsen. Doch während Bellingham in seiner Zeit beim BVB durch Einsatz und klare Worte nie einen Zweifel an seiner Loyalität zum Klub gelassen hatte, hinterließ Dembélé einst verbrannte Erde rund um den Borsigplatz: Der junge Angreifer war schlicht in einen Streik getreten, um sich nach Spanien absetzen zu können. Nach ärgerlichen Wochen bekam der Jungstar seinen Willen und der Klub das Geld. Dagegen verlief der Wechsel Bellinghams weitestgehend geräuschlos und in geordneten Bahnen. "Unser Dank gilt auch Real Madrid für die immer fairen und konstruktiven Gespräche", sagte nun Hans-Joachim Watzke.
"Danke an alle beim BVB und an die Fans für alles in den vergangenen drei Jahren", verabschiedete sich Bellingham. "Es war eine Ehre, so oft euer Trikot zu tragen, in großen und in kleinen Momenten. Auch wenn ich mich auf mein nächstes Ziel freue, werde ich die Reise dorthin nie vergessen. Einmal Borusse, immer Borusse. Alles Gute für die Zukunft. Heja BVB!"
Quelle: ntv.de, ter