Fußball

Völler schimpft, Schmidt bleibt cool Martinez' Hand sichert Bayerns Zittersieg

Ein gaaaaanz langer Arm...

Ein gaaaaanz langer Arm...

(Foto: imago/ActionPictures)

Der FC Bayern bejubelt bei der Rückkehr von Präsident Uli Hoeneß einen knappen Sieg gegen Leverkusen. Entscheidenden Anteil daran hat Münchens Javi Martinez, der ein klares Tor verhindert. Die Reaktionen darauf fallen sehr unterschiedlich aus.

Kevin Volland war am nächsten dran, aber gesehen hat auch der Nationalstürmer von Bayer Leverkusen nichts. Als er sich in der 83. Minute des Bundesliga-Topspiels bei Bayern München daran machte, zum 2:2 einzuköpfen, hatte Volland die Augen zu. "Ich dachte noch: scheiß Winkel. Dann bin ich hingefallen, und als ich wieder aufgestanden bin, habe ich gesehen, dass es Außennetz war", sagte er. Was Volland nicht gesehen hatte: Der Ball berührte zuvor noch die Hand von Bayern-Verteidiger Javi Martínez, der im Stile eines Torwarts eingriff.

Dumm für Leverkusen: Schiedsrichter Marco Fritz und seine Assistenten hatten ebenso wenig Durchblick wie Volland. "Das war eine Schlüsselsituation", sagte der Angreifer, "danach wäre vielleicht noch mehr gegangen." Denn die Bayern wackelten ja gehörig in der Schlussphase, der Ausgleich für Bayer wäre nicht unverdient gewesen. Entsprechend sauer war Sportchef Rudi Völler. "Wir haben ein korrektes Tor erzielt, wenn man so will. Es war eine klare Rote Karte für Martínez und ein klarer Elfmeter", sagte er. Da half es wenig, dass sich Schiedsrichter Fritz dafür bei Leverkusens Coach Roger Schmidt entschuldigte.

"Wenn Elfmeter ist, ist Elfmeter"

Der gab sich großzügig, die Szene sei für Fritz schwierig zu beurteilen gewesen. Und Martínez habe es auch "clever gemacht". Völler blieb jedoch unnachgiebig: "Wir haben gehofft, dass wir hier was holen können, aber da müssen auch alle mitspielen, auch Schiedsrichter und Linienrichter, so einfach ist das." Manchmal gebe es ganz banale Dinge, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. "Wenn Elfmeter ist, ist Elfmeter. Das muss man einfach so sehen. Der Schiedsrichter hat es nicht ganz so toll gemacht", betonte er. Und das stimmte ja: In der 44. Minute übersah er auch einen Ellbogenschlag von Admir Mehmedi im Bayer-Strafraum gegen Martínez.

Auch der ehemalige Schiedsrichter und Sky-Experte Markus Merk hatte eine klare Meinung zu der Szene im Bayern-Strafraum: "Das ist ein ganz klares absichtliches Handspiel von Martinez. Er will die Zielrichtung vom Ball zum Tor verändern und verhindert sogar das Tor. Die richtige Entscheidung wäre eine Rote Karte und Elfmeter gewesen."

Anders als mit der Leistung der Unparteiischen waren die Trainer mit dem Spiel ihrer Mannschaften zufrieden: "Wir haben ein ziemlich ausgeglichenes Spiel hergestellt. Wir waren immer gefährlich. Insgesamt können wir ziemlich stolz sein, mit dieser jungen Mannschaft ein so gutes Spiel gemacht zu haben. Wichtig war, dass wir auf einem guten Weg sind." Und auch Ancelotti gab sich entspannt: "Das war in Ordnung. Es gibt Momente in der Saison, da ist es wichtiger zu gewinnen, als gut zu spielen. Die letzten beiden Spiele waren nicht gut, es gab eine Reaktion der Mannschaft."

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen