Springaffen im peruanischen Urwald Forscher entdecken neue Primatenart
20.08.2015, 20:23 Uhr
Ein Urubamba-Springaffe. Ihr Revier verteidigen die Affen mit lauten Schreien.
(Foto: AFP)
Im peruanischen Urwald machen sich Forscher auf die Suche nach bislang unbekannten Tierarten - mit Erfolg. Einen Namen hat die Neuentdeckung auch bereits: Callicebus urubambensis. Oder: Brauner Urubamba-Springaffe.
Im Urwald von Peru haben Forscher eine neue Springaffenart entdeckt. Der Primat hat ein schwarzes Gesicht und einen rötlich-braunen Körper und Schwanz und wurde auf den Fachnamen Callicebus urubambensis getauft, wie Expeditionsleiter Jan Vermeer mitteilte. Sein zweiter Name lautet Brauner Urubamba-Springaffe, denn die neue Art lebt im Regenwald nahe des Flusses Urubamba.

Die neue Affenart lebt im Regenwald nahe des Flusses Urubamba. Von diesem leitet sich auch ihr Name ab.
(Foto: AFP)
Die peruanische Tierschutzorganisation Proyecto Mono Tocón hatte die Expedition Ende 2013 organisiert. Die Ergebnisse hatten die Forscher Jan Vermeer und Julio Tello-Alvarado kürzlich in der Fachzeitschrift Primate Conservation veröffentlicht.
Das Forscherteam hatte erst den Wald östlich des Urubamba durchforstet und dabei eine in Vergessenheit geratene Art wiederentdeckt. Der Toppini-Springaffe (Callicebus toppini) war schon 1914 beschrieben worden, laut Vermeer lebte er vermutlich einst in dem riesigen Gebiet im Süden Perus, im Westen Brasiliens und im Norden Boliviens.
Auf ihre wichtigste Entdeckung stieß die Expedition dann westlich des Urubamba. Der neue Springaffe unterscheide sich deutlich von seinen Verwandten, sagte Vermeer. Sein Team konnte mehrere Familien beobachten, fotografieren und filmen. Bei einem zufälligen Treffen mit einem Jäger habe dieser ihnen auch ein Fell und einen Schädel überlassen, die im Naturkundemuseum von Lima ausgestellt würden.
Die Springaffen bilden die größte Affengruppe in Südamerika mit 34 bekannten Unterarten, die sich vor allem durch verschiedene Körperfarben unterscheiden. Sie sind etwas kleiner als Katzen, leben in kleinen Familienverbänden und verteidigen ihr Territorium mit lautem Geschrei.
Quelle: ntv.de, spt/AFP