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Trockenheit half Bestand Jäger zählen wieder mehr Feldhasen

Besonders dicht ist die Feldhasen-Population im norddeutschen Tiefland.

Besonders dicht ist die Feldhasen-Population im norddeutschen Tiefland.

(Foto: picture alliance / dpa/Symbolbild)

Seit Jahren steht der Feldhase in Deutschland auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Doch nun legt der Jagdverband ermutigende Zahlen vor. Der Bestand erholt sich leicht, wenn auch auf niedrigem Niveau.

Die gefährdeten Feldhasen haben sich dank eines trockenen Frühjahres 2020 in Deutschland zuletzt vermehrt. 14 Feldhasen lebten im Schnitt pro Quadratkilometer auf Äckern, Wiesen und Wäldern - das sind etwa zwei Hasen mehr als noch bei der vergangenen Hasen-Zählung 2019, wie der Deutsche Jagdverband (DVJ) in Berlin mitteilte. Da bereits die vergangenen Frühjahre 2018 und 2019 trockene Bedingungen boten, setzt sich laut DJV damit ein leichter Aufwärtstrend bei der Feldhasen-Population fort.

"Die Voraussetzungen sind gut, dass der leichte Aufwärtstrend auch dieses Jahr weitergehen kann - wenn das aktuelle Mistwetter aufhört", sagte DJV-Sprecher Torsten Reinwald. Zur Osterzeit im März und April werden die ersten Junghasen geboren. Bei nasskalter Witterung sind die Tiere anfälliger für Unterkühlungen.

Beim Wildtier-Monitoring des DJV wurde in 460 ausgewählten Revieren zweimal im Jahr nachts erfasst, wie viele Tiere in das Licht eines Scheinwerfers gerieten - Corona-bedingt wurden bei der Erhebung 2020 rund 20 Prozent weniger Zählgebiete erfasst als üblich.

Population seit zehn Jahren stabil

Das sonnige und trockene Frühjahr 2020 bot für den Feldhasen, der eigentlich in Steppengebieten zuhause ist, gute Bedingungen bei der Vermehrung. Im Vergleich zur ersten Zählung im Frühjahr zählten Jägerinnen und Jäger im Herbst 25 Prozent mehr Tiere (2019: 15 Prozent). In allen Großlandschaften Deutschlands gab es Zuwächse.

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Besonders dicht ist die Population im nordwestdeutschen Tiefland und im den südwestdeutschen Mittelgebirge: Dort wurden durchschnittlich 18 Feldhasen pro Quadratkilometer gezählt. Vergleichsweise wenig zu finden waren die Langohren im nordostdeutschen Tiefland mit im Schnitt 5 Feldhasen pro Quadratkilometer.

Naturschützer gehen davon aus, dass zwischen zwei und drei Millionen Feldhasen (Lepus europaeus) in Deutschland leben. Die Art steht hier auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Etwa seit zehn Jahren hat sich die Population aber auf niedrigem Niveau stabilisiert

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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